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Bad Brückenau
Falsche Fünfziger in zwei Bad Brückenauer Geschäften
Unbekannte fliegen mit ihren Betrugsversuchen jeweils auf. Die Kriminalpolizei Schweinfurt ermittelt. So lassen sich falsche Fünfziger erkennen.
Falschgeld       -  In zwei Geschäften in Bad Brückenau wurde versucht, mit falschen 50-Euro-Scheinen zu bezahlen.
Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild | In zwei Geschäften in Bad Brückenau wurde versucht, mit falschen 50-Euro-Scheinen zu bezahlen.
Steffen Standke
 |  aktualisiert: 01.11.2024 02:43 Uhr

Es war am frühen Donnerstagnachmittag, gegen 14.30 Uhr, als die Angestellte von Blumen-Hurrlein in Bad Brückenau merkte, dass etwas nicht stimmte: Ein Mann war ins Geschäft in der Bahnhofstraße gekommen, hatte sich eine Grußkarte im Wert von 3,50 Euro ausgesucht. Die wollte er mit einem 50-Euro-Schein bezahlen.

Doch die Banknote fühlte sich irgendwie komisch an, wie Papier, schildert Inhaber Jürgen Hurrlein. Auch der Magnetstreifen habe anders ausgesehen als bei einem echten Fünfziger.

Ertappter Betrüger verlässt in Ruhe Blumenladen

Die Angestellte und er hätten dann den vom Fremden angebotenen Geldschein mit einer anderen 50-Euro-Note verglichen - und ihn dann zurückgewiesen. Der Kunde sei dann nicht etwa nervös geworden und habe das Geschäft fluchtartig verlassen. Er habe gesagt, dass der 50-Euro-Schein neu sei und er ihn gerade erst von der Bank geholt habe. Dann habe er sich bedankt und sich höflich verabschiedet.

Überhaupt sei der Besucher stets freundlich gewesen, wenn auch etwas wortkarg. Er habe Deutsch ohne erkennbaren Akzent gesprochen, habe aber "etwas südländisch" ausgesehen.

Inhaber merkt sich Autokennzeichen

Geistesgegenwärtig merkte sich Jürgen Hurrlein noch das Kennzeichen des seltsamen Besuchers. Das war nicht weiter schwer, weil er direkt vor dem Geschäft geparkt hatte. Dann verständigte er die Polizei . Das Kennzeichen lässt vermuten, dass das Fahrzeug im rheinland-pfälzischen Landkreis Cochem-Zell zugelassen ist.

Nachdem Hurrlein die Polizei informiert hatte, kamen die Beamten und nahmen den Fall auf. Der Inhaber und seine Angestellte müssen demnächst zur Polizeiinspektion (PI), ihre Fingerabdrücke abgeben. Denn die prangen wahrscheinlich auf der Grußkarten, die auch der mutmaßliche Täter angefasst hat.

Betrugsversuch in Parfümeriegeschäft

Offensichtlich haben am selben Tag er oder andere Betrüger auch anderswo in Bad Brückenau versucht, mit Falschgeld zu bezahlen - und zwar konkret in der Parfümerie Roth in der Ludwigstraße. Dort hätten zwei Personen, vermutlich ein Paar, versucht, der Verkäuferin einen falschen 50-Euro-Schein anzudrehen. Auch dort sei der Betrugsversuch bemerkt und die Polizei informiert worden.

Sowohl Heiko Vierheilig von der PI Bad Brückenau als auch Florian Leimbach, Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, bestätigen, dass die Kriminalpolizei in Schweinfurt Ermittlungen in den beiden Fällen aufgenommen hat. Man fahnde nach einer männlichen Person und verfolge insbesondere den Hinweis auf das mögliche Tatfahrzeug. Leimbach liegen keine Erkenntnisse vor, ob weitere Geschäfte in Bad Brückenau von Falschgeldbetrug betroffen sind.

Bundesbank: 50-Euro-Schein fühlt sich griffig und fest an

Wie erkennt man, ob es sich um einen falschen 50-Euro-Schein handelt? Die Deutsche Bundesbank empfiehlt, bei der Prüfung mehrere Sicherheitsmerkmale abzuchecken. Denn Fälscher würden sich bei der Nachahmung meist auf ein oder wenige dieser Merkmale konzentrieren.

Echtes Banknotenpapier besteht laut Bundesbank aus Baumwolle. "Es fühlt sich griffig und fest an." Hat man also den Eindruck von Papier, kann etwas nicht stimmen.

Fühlbare Reliefs auf Vorderseite

Die Vorderseite von echten Fünfzigern ist durch fühlbare Reliefs gekennzeichnet und zwar am linken und am rechten Rand, beim Hauptmotiv, der Schrift und der großen Wertzahl. Die sogenannte Smaragdzahl glänzt links unten auf der Vorderseite. Beim Kippen der Banknote bewegt sich darauf ein Lichtbalken auf und ab. Die Zahl schimmert je nach Blickwinkel von tiefblau bis smaragdgrün.

Das Wasserzeichen wird im Gegenlicht auf der Vorder- und der Rückseite sichtbar. Es zeigt schemenhaft das Porträt der mythologischen Gestalt Europa und das Wertzeichen der Banknote.

Sicherheitsfaden auf beiden Seiten

Der Sicherheitsfaden ist etwa mittig in den Geldschein eingearbeitet; er zeigt im Gegenlicht abwechselnd das Euro-Zeichen und die Wertzahl der Banknote. Unter der Lupe ist an verschiedenen Stellen die Mikroschrift erkennbar.

Schließlich zeigt ein silberner Hologrammstreifen auf der Vorderseite das Eurozeichen, das Architektur- und das Europamotiv, dazu mehrfach die Wertzahl der Banknote.

Auf der Rückseite erscheint in einem Fenster die Wertzahl der Banknote in mehrfacher Ausführung. Hält man sie gegen das Licht, kommt das Konterfei der Europa hinzu. Der sogenannte Glanzstreifen erscheint je nach Blickwinkel goldglänzend oder als fast unsichtbarer Schatten. Er zeigt Aussparungen in Form der Wertzahl und des Eurozeichens. Wie die Vorderseite trägt auch die Rückseite des 50-Euro-Scheins einen Sicherheitsfaden.

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