
Wie immer gut besucht war der Neujahrsempfang der Gemeinde Bad Bocklet, den Bürgermeister Andreas Sandwall ( CSU ) wieder nutzte, um sich im Beisein von Ehrengästen aus der Regionalpolitik bei allen Ehrenamtlichen, Hilfsorganisationen und Freiwilligen Feuerwehren für ihren aufopfernden Dienst zu bedanken.
Außerdem wurden verdiente Mitbürger für herausragende Leistungen im vergangenen Jahr belohnt.
Nur in Stichworten ging der Bürgermeister in seiner Festansprache auf die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres in Deutschland und der Welt ein, denn „dies würde nicht gerade hoffnungsvoll auf das neue Jahr einstimmen“.
Bad Bockleter Ereignisse hoffnungsvoller als in der Welt
Doch erinnerte er an die Einführung des Grundgesetzes vor 75 Jahren, „das Fundament unseres Zusammenlebens in einem freien und demokratischen Rechtsstaat“. In diesem Zusammenhang bedauerte er den Rechtsruck sowohl bei der Europawahl als auch bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland.
Besonders hob er den 6. November hervor, mit der erneuten Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sowie dem gleichzeitigen Ende der Ampel-Koalition .
Dagegen seien die Ereignisse in der Marktgemeinde Bad Bocklet wesentlich hoffnungsvoller gewesen, meinte Sandwall. So habe man den 350 000 Euro teuren Anbau »Eulennest« im „Stänicher Zwergentreff“ einweihen sowie die Entdeckung der Bockleter Heilquelle vor 300 Jahren und das 50-jährige Bestehen der Hescuro-Klinik feiern können.
Übernachtungszahlen gestiegen
Erfreut zeigte sich der Bürgermeister auch über die stabile Finanzlage der Gemeinde und die behördliche Mitteilung, dass die Vollsperrung im Rahmen der geplanten Sanierung aller drei Brücken zwischen Hausen und Steinach statt drei Jahre jetzt nur noch neun Monate dauern soll.
Sandwall: „Wir haben gekämpft und viel erreicht.“ Auch touristisch sei das Staatsbad auf gutem Weg, was auch die Durchführung des 78. Bayerischen Heilbädertages in Bad Bocklet mit Bürgermeistern und Kurdirektoren aus ganz Bayern gezeigt habe.
Die Übernachtungszahl im Staatsbad stieg im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent auf knapp 210 000. „Es ist uns vieles in der Gemeinde wieder recht gut gelungen“, fasste Sandwall seinen Rückblick zusammen.

Deshalb sei er der festen Überzeugung, „dass wir allen Grund haben, dem Jahr 2025 mit Zuversicht entgegenzusehen“, gab der Bürgermeister abschließend einen kurzen Ausblick auf anstehende Projekte.
Hierzu gehört der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus in Steinach ebenso wie der Neubau der Von-Henneberg-Straße in Aschach.
Einsatz für Demokratie gefordert
In ihrem Grußwort ging Sabine Dittmar ( SPD ), Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium , auf die aktuelle Lage in Deutschland ein. Deutschland stünde vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen, „die wir auch bei uns in der Region spüren“. Deshalb sei es wichtig, „den Menschen wieder Sicherheit zu geben“.
Dies sei nicht durch einfache Antworten, wie sie extreme Parteien geben, zu schaffen, warnte die Bundespolitikerin und forderte die Zuhörer anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Grundgesetzes und der bevorstehenden Wahl auf: „Wir müssen uns für die Demokratie einsetzen. Demokratie braucht aktive Demokraten.“
Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner ( CSU ) hatte sich die Bitte des Bürgermeisters um ein sehr kurzes Grußwort zu Herzen genommen. Er verzichtete auf politische Aussagen und beschränkte sich auf seinen Dank an alle Ehrenamtlichen und die Blaulichtfamilie.

Ehre für die Feuerwehren
Dieses deutliche Engagement der Freiwilligen mache Hoffnung, ergänzte Pastoralreferent Johannes Schulz, „dass wir als Gemeinschaft alle Herausforderungen des Jahres 2025 gut meistern werden“.
„Die Bockleter Feuerwehren haben einen besonderen Stellenwert im Landkreis“, betonte stellvertretender Landrat Emil Müller , bevor er gemeinsam mit dem neuen Kreisbrandrat Markus Ullrich 16 Feuerwehrmänner und Sabrina Metz als einzige Frau mit dem silbernen Ehrenzeichen für 25 Dienstjahre sowie dem goldenen für 40 Jahre auszeichnete.

Eine besonders seltene Ehrung erfuhr Roland Zwirlein für 50-jährigen Dienst in der Feuerwehr mit dem 2017 vom Freistaat Bayern gestifteten Großen Ehrenzeichen.
Außerdem wurde Jens Endres für seine 20-jährige Tätigkeit als Kommdant der Steinacher Feuerwehr geehrt.
„Öschicher Original“ wird verabschiedet
Weitere Ehrungen und Gratulationen gingen an die U12-Volleyballerinnen im TSV Aschach, deren Mannschaft die Kreismeisterschaft gewonnen hat und am kommenden Wochenende um die Nordbayerische Meisterschaft kämpfen wird.

Die 1. Fußballmannschaft des TSV Steinach wurde 2024 Meister der Kreisklasse Rhön 1 und die 2. Fußballmannschaft in der Spielgemeinschaft TSV Steinach/DJK Unter-Oberebersbach Meister der B-Klasse Rhön 2 .
Das Radel-Team im TSV Steinach gewann im Sommer 2024 mit 32 Radfahrern und 17 075 Kilometern erneut das Stadtradeln im Landkreis.

Für 75 Blutspenden wurden Claudia Rottenberger und Silvia Benkert von der Gemeinde ausgezeichnet, Theodor Planer sogar für 150 Blutspenden.

Mit besonderer Herzlichkeit und großem Applaus wurde das „Öschicher Original“ Günter Falkenberg (78) nach 54-jähriger Tätigkeit als Kegelbahnwart in der Zehnthalle aus dem Dienst verabschiedet.
