Zum ersten Mal fand die Jahreshauptversammlung des Kur- und Fremdenverkehrsvereins Bad Bocklet im Kurhaushotel statt. Nach der Begrüßung wurde das Protokoll aus dem vergangenen Jahr verlesen: Dauerbrenner wie der Pavillon im Kurpark oder die Brückensanierung waren schon damals Thema.
Brückensanierung ist Thema
Der Vorsitzende Martin Eisenmann ging in seinem Tätigkeitsbericht auf das große Thema der Brückensanierung ein und berichtete, dass dazu Stellungnahmen aus den großen Häusern im Ort abgegeben wurden. Zudem sprach er darüber, dass die Weihnachtsbeleuchtung in Form der Sterne energetisch nun etwas moderner werde.
Auch über das Thema Werbung sei gesprochen worden. Stolz verkündete Eisenmann: „Kommendes Jahr steht ein Jubiläum ins Haus. 300 Jahre Quellen-Entdeckung in Bad Bocklet .“ Das werde hauptsächlich von der Staatsbad GmbH organisiert.
„Wir haben auch wieder über den Pavillon gesprochen . Ich hoffe, dass ich bei der nächsten Sitzung der Jahreshauptversammlung sagen kann: ,Schön, dass wir den eingeweiht haben‘“, kommentierte Eisenmann. Das sei aber ein Projekt des Freistaats.
Veranstaltungen mithilfe des Kurvereins
Nachdem der Vorstand entlastet wurde, warf Eisenmann einen Blick in die Zukunft: „Wir haben uns überlegt, was wir als Verein anders machen oder Attraktives anbieten können, damit wir nicht das Kissinger Schicksal erleiden .“ Der Verein hatte sich in diesem Jahr aufgelöst.
Dazu gebe es zum einen die Überlegung, unter dem Motto „Kunst, Kultur und Kur“ Veranstaltungen, Ausstellungen oder Ähnliches zu organisieren, was mit dem Wissen im Verein und den Kontakten zu wichtigen Stellen erleichtert werden könne. Fest stehe: Der Verein ist offen für neue Mitglieder.
Fremdenführer durch Bad Bocklet
Zum anderen stellte Eisenmann das Projekt eines Neubürgers vor, der in seiner Freizeit einen Fremdenführer durch den Kurort erstellte – aus den Augen eines noch nicht Alteingesessenen. „Es gibt bereits einen ersten Entwurf. Das würde ich gerne in Vereinshand überarbeiten.“
Sandwall über "negative Highlights": Pavillon und Brücken
Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU) ging in seiner Rede zuerst auf die „negativen Highlights“ des Jahres 2023 ein: „Das ist zum einen der Pavillon. Das hat uns schwer getroffen, dass er in einem Zustand ist, den man nicht so lassen kann “, sagte er. Zum anderen meint er die Brückensanierung.
Sandwall zeigt sich unzufrieden, dass die Sanierung nicht wie geplant schon abgeschlossen ist . Auch auf die geplanten weiteren Brückensanierungen in Richtung Bad Kissingen ging er ein. Als tolle Highlights nannte er den Schafkopfabend, die Gartenparty und das Reisemobiltreffen.
Gästezahlen haben Höhepunkt
Der Geschäftsleiter des Rathauses und Kurdirektor, Thomas Beck , ging auf die Gästezahlen ein. „Die Gästezahlen zum 31. Oktober 2023 sind mit 20.330 die besten der letzten 20 Jahre. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren haben wir den 10.000sten Gast am 30. Dezember gezählt.“
Das zeige, dass Bad Bocklet sich stark verändert habe. „2023 sind wir bei den Übernachtungen deutlich über den Zahlen von vor Corona: Derzeit sind wir bei 174.000.“
Veranstaltungen im Jahr 2024
Zu den Veranstaltungen steht bisher fest:
- Im April gibt es einen Festakt zu 300 Jahren Heilquellen-Entdeckung
- Am 4. Mai sind die Unterfränkischen Kulturtage, diesmal in der Allianz Kissinger Bogen. Es wird eine Eröffnung im Schloss Aschach geben.
- Zudem soll es zwei Tage Open-Air-Schafkopf geben. Das Angebot solle sich hier für die Jungend oder Neulinge öffnen.
- „Die Fränkische Lebensart“ wird es nicht mehr so geben: Der Veranstalter findet nicht genügend Kunsthandwerker für die Ausstellung.
- Am 20. Juli kommt Michl Müller in den Kurpark
- Am 7. September gibt es eine Gartenparty
- Etwas Besonderes sei, dass am 4. und 5. November der Bayerische Heilbädertag hier seine Versammlungstagung abhalten werde.
Werbung über Verbünde
Ein großer Punkt sei die Werbung: „Wir haben großen Wert auf Onlinewerbung gelegt und werden das weiter tun. Wir machen auch viel Werbung im Verbund, etwa über das Bäderland Bayerische Rhön oder den Bayerischen Heilbäderverband.“
Über den Bayerischen Heilbäderverband werde es die Möglichkeit zur digitalen Anmeldung einer Badekur geben.
Zum Abschluss ging Beck noch auf die Entscheidung der Bundesregierung ein, dass der Meldeschein bei Übernachtungen wegfallen soll . Das werde aus seiner Sicht keine Verwaltungsvereinfachung werden.
Klinik- und Hotelbetreiber: "Personalmangel zeigt sich"
Alexander Zugsbradl von der Hescuro-Klinik verkündete, dass am 12. Juli das Jubiläum zu 50 Jahren Hescuro-Kliniken sei. Anschließend ging er auf ein anderes Thema ein: „In den vergangenen Jahren haben wir uns viel um Patientenakquise gekümmert. Jetzt spielt das fast keine Rolle mehr.“ Viel wichtiger sei, an Personal zu kommen. Bad Bocklet habe viele Vorteile für junge Familien, die kein Interesse an der Hektik einer Großstadt haben.
Gregor Kunzmann vom Kunzmann’s Hotel bestätigte das: „Um Gäste mache ich mir keine Sorgen, aber um das Personal“. Es fehle an Wohnungen. Die Infrastruktur sei wichtig, aber auch das Image des Ortes. Es wäre eine Idee, hier ein Budget bereitzustellen.
Sandwall erklärte, dass der Ort in Sachen Bauplätze an seine Grenzen stoße und Besitzer leerstehender Häuser horrende Preise verlangten. Auf dieses Problem seien der Hotel- und der Klinikbetreiber auch schon gestoßen, als sie Wohnraum für die Angestellten anmieten oder kaufen wollten. Das Problem soll gemeinsam weiter angegangen werden.
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