Bad Bocklet
Ayurveda hier verwurzeln
Gesundheitsmanagerin Ebba-Karina Sander sprach mit Experten darüber, wie Ayurveda in Deutschland verankert werden kann.
Beim Ayurveda-Kongress im Oktober 2016 in Koblenz war man übereingekommen, das Thema Ayurveda in Europa zu verankern. Weil Deutschland sich dieser altindischen Heilbehandlung gegenüber sehr aufgeschlossen zeigt, möchte die indische Regierung Ayurveda im deutschen Gesundheitswesen verankern, sagt Gesundheitsexpertin Ebba-Karina Sander (Bad Neustadt). Deshalb hatte man sie zusammen mit 30 anderen Fachleuten in die Indische Botschaft nach Berlin eingeladen.
In einem Workshop erarbeiteten vier Gruppen eine Strategie, wie man Ayurveda künftig in Deutschland verwurzeln könnte und wie Indien und Deutschland dabei Hand in Hand arbeiten könnten, erzählt Sander von der Zusammenkunft. Ihre Aufgabe sei es gewesen, einen Überblick über das deutsche Gesundheitssystem zu geben. Sander sprach in ihrem Referat über die Entwicklung der deutschen Akutmedizin. Wirksame Konzepte gegen chronische Krankheiten würden jedoch in Deutschland fehlen, sagte sie in Berlin. Aber gerade hier könne man mit der Ayurveda-Medizin und dem umfassenden Konzept von Ernährung, Bewegung und speziellen Anwendungen sehr gute Erfolge erzielen, so die Bad Neustädter Gesundheitsexpertin in ihrem Referat.
Weil Ayurveda-Behandlungen in Deutschland nur vereinzelt und dann zu hohen Preisen angeboten würden, könne die breite Masse der Bevölkerung davon nicht profitieren, so Sander weiter.
Ihrer Ansicht nach wäre es sinnvoll, in Bezug auf die wichtigsten chronischen Krankheiten bereits vorliegende Expertisen zusammenzutragen oder auch neue Studien in Auftrag zu geben, um belastbare Wirkungsnachweise von Ayurveda für die wichtigen Volkskrankheiten, wie zum Beispiel Diabetes oder Rheuma, vorzulegen.
Dann könnte man von Seiten der Ayurveda-Fachgesellschaften, so Sander weiter, mit den gesetzlichen Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern verhandeln. "Es wäre so zu sagen mein Herzenswunsch darzulegen, was Ayurveda auf diesem Gebiet an Lösungen bereithält."
Prof. Horst Przuntek, Chefarzt der Klinik für Neurologie und neurologische Komplementärmedizin in Hattingen, untermauerte Sanders These mit Erfahrungen aus seiner Klinik, in der vor allem Patienten mit motorischen Störungen (zum Beispiel Parkinson) aufgenommen werden.
Przuntek brach eine Lanze für die Komplementärmedizin: Zwei medizinische Systeme werden gleichzeitig benutzt, hier konventionelle Medizin und Ayurveda. Die Ayurveda-Methode wird in diesem Fall ergänzend zur Schulmedizin verwendet. Laut Sander berichtete Przuntek in Berlin von ermutigenden Ergebnissen. Er war der Ansicht, dass man Ayurveda in allen Krankenhäusern zur Pflichtabteilung machen müsse.
Der frühere Bad Bockleter Bürgermeister Wolfgang Back hatte Sander einen Brief an den Botschafter Gurjit Singh mitgegeben, in dem er sich positiv über das Ayurveda-Zentrum in Bad Bocklet äußerte, das in Zusammenarbeit mit Ärzten der Familie Maddukakuzhy aus Kerala entstand. Er forderte den Botschafter auf, die nächste Arbeitssitzung dieses Workshops im "Bayerischen Staatsbad Bad Bocklet" zu verbringen.
Für Ende März 2017 setzte man ein neues Treffen an, sagt Sander. Im Workshop waren mehrere Ziele erarbeitet worden: Demnach sollte Ayurveda im Akutkrankenhaus, in der Reha sowie ambulant verankert werden.
Für wichtig erachteten die Fachleute auch, Ayurveda in die Ausbildung von Ärzten zu integrieren. Isolde Krapf
In einem Workshop erarbeiteten vier Gruppen eine Strategie, wie man Ayurveda künftig in Deutschland verwurzeln könnte und wie Indien und Deutschland dabei Hand in Hand arbeiten könnten, erzählt Sander von der Zusammenkunft. Ihre Aufgabe sei es gewesen, einen Überblick über das deutsche Gesundheitssystem zu geben. Sander sprach in ihrem Referat über die Entwicklung der deutschen Akutmedizin. Wirksame Konzepte gegen chronische Krankheiten würden jedoch in Deutschland fehlen, sagte sie in Berlin. Aber gerade hier könne man mit der Ayurveda-Medizin und dem umfassenden Konzept von Ernährung, Bewegung und speziellen Anwendungen sehr gute Erfolge erzielen, so die Bad Neustädter Gesundheitsexpertin in ihrem Referat.
Weil Ayurveda-Behandlungen in Deutschland nur vereinzelt und dann zu hohen Preisen angeboten würden, könne die breite Masse der Bevölkerung davon nicht profitieren, so Sander weiter.
Zwei Systeme gleichzeitig
Ihrer Ansicht nach wäre es sinnvoll, in Bezug auf die wichtigsten chronischen Krankheiten bereits vorliegende Expertisen zusammenzutragen oder auch neue Studien in Auftrag zu geben, um belastbare Wirkungsnachweise von Ayurveda für die wichtigen Volkskrankheiten, wie zum Beispiel Diabetes oder Rheuma, vorzulegen.Dann könnte man von Seiten der Ayurveda-Fachgesellschaften, so Sander weiter, mit den gesetzlichen Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern verhandeln. "Es wäre so zu sagen mein Herzenswunsch darzulegen, was Ayurveda auf diesem Gebiet an Lösungen bereithält."
Prof. Horst Przuntek, Chefarzt der Klinik für Neurologie und neurologische Komplementärmedizin in Hattingen, untermauerte Sanders These mit Erfahrungen aus seiner Klinik, in der vor allem Patienten mit motorischen Störungen (zum Beispiel Parkinson) aufgenommen werden.
Przuntek brach eine Lanze für die Komplementärmedizin: Zwei medizinische Systeme werden gleichzeitig benutzt, hier konventionelle Medizin und Ayurveda. Die Ayurveda-Methode wird in diesem Fall ergänzend zur Schulmedizin verwendet. Laut Sander berichtete Przuntek in Berlin von ermutigenden Ergebnissen. Er war der Ansicht, dass man Ayurveda in allen Krankenhäusern zur Pflichtabteilung machen müsse.
Einladung an den Botschafter
Der frühere Bad Bockleter Bürgermeister Wolfgang Back hatte Sander einen Brief an den Botschafter Gurjit Singh mitgegeben, in dem er sich positiv über das Ayurveda-Zentrum in Bad Bocklet äußerte, das in Zusammenarbeit mit Ärzten der Familie Maddukakuzhy aus Kerala entstand. Er forderte den Botschafter auf, die nächste Arbeitssitzung dieses Workshops im "Bayerischen Staatsbad Bad Bocklet" zu verbringen.
Für Ende März 2017 setzte man ein neues Treffen an, sagt Sander. Im Workshop waren mehrere Ziele erarbeitet worden: Demnach sollte Ayurveda im Akutkrankenhaus, in der Reha sowie ambulant verankert werden.
Für wichtig erachteten die Fachleute auch, Ayurveda in die Ausbildung von Ärzten zu integrieren. Isolde Krapf
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