
In seiner zweiten Bad Kissinger Einzelausstellung " Wanderer zwischen den Welten" zeigt der Maler Stephan Mundi (53) in den Sälen des Regentenbaus einige Werke aus jüngster Schaffensphase. Bemerkenswert ist dabei die bei ausgewählten Gemälden eingesetzte Augmented-Reality-Technik (AR), mit deren Hilfe diese Bilder auf Smartphone oder Tablet in Bewegung geraten. Die Ausstellung ist bis zum 4. Mai im Rahmen eines Rundgangs durch die historischen Säle bei Zahlung der üblichen Eintrittsgebühr zu besichtigen (Erwachsene 7 Euro, Gastkarten-Inhaber 5 Euro).
Ein Traum geht in Erfüllung
Vor vier Jahren zog der aus traditionsreicher Künstlerfamilie stammende Stephan Mundi mit seiner Frau vom Tegernsee in die Kurstadt. Was damals beim ersten Spaziergang über die Ludwigsbrücke noch ein Wunsch war, nämlich einmal im Regentenbau seine Werke zeigen zu dürfen, hat sich für den inzwischen zum zweiten Vorsitzenden der Bad Kissinger Künstlergruppe ART 97688 gewählten Maler nun erfüllt: Aufgeteilt auf den Grünen Saal, den Weißen Saal und den Salon am Schmuckhof zeigt der 53-Jährige 40 Acryl-Gemälde unterschiedlichen Formats auf Leinwand und Papier.

Besondere Werke mit Tiefe
Stephan Mundi vereint nach eigenen Worten in seinen Werken abstrakten Expressionismus mit surrealistischen Elementen. Durch kräftige Pinselstriche, lebendige Farben und komplexe Texturen, erklärt der Maler , erschafft er Gemälde , die nicht nur Bewegung und Tiefe vermitteln, sondern auch seine emotionalen und physischen Erfahrungen widerspiegeln. Mundi, der bis 2011 noch als Sänger und Komponist aktiv war, verbindet auch als Maler in seinen Werken Elemente aus der Musik mit der bildenden Kunst.

Zwischen den Welten
Gleich nach Eintritt in den Grünen Saal steht sein großformatiges Werk " Wanderer zwischen den Welten" symbolisch für das Thema der Gesamtausstellung. "Der Titel spiegelt meinen kreativen Ansatz wider", erläuterte der Künstler am vergangenen Samstag den geladenen Gästen der Vernissage. "Es ist die Verbindung zwischen Realem und Abstraktem, zwischen Emotion und Struktur, aber auch zwischen physischer und digitaler Welt." Denn bei einigen der im Regentenbau gezeigten Werke wurde die Augmented Reality-Technik (AR) als "erweiterte Realität" eingesetzt. Mittels des eigenen Smartphones können die Besucher, so verspricht es der Künstler, "eine weitere, neue Dimension in der Kunst entdecken und erleben".
Veränderung der Gemälde durch Augmented Realtiy
In jedem der drei Ausstellungsräume findet man eine Info-Tafel mit einem QR-Code sowie einer Anleitung, wie die AR-App einzusetzen ist: Man scannt den gezeigten QR-Code mit Smartphone oder Tablet , lädt ihn auf sein Gerät herunter, startet den Vorgang, erlaubt der App den Zugriff auf die Handy- oder Tablet-Kamera und richtet sein Gerät nahe an das mit der Buchstabenkombination AR speziell gekennzeichnete Gemälde . Plötzlich gerät das auf Handy oder Tablet sichtbare Gemälde in Bewegung. Bei manchen Werken verschieben sich Ebenen, andere beginnen zu flittern, oder die Farben des Bildes ändern sich unversehens. Als Besucher sollte man sich unbedingt auf diese "Reise zwischen den Welten" einlassen, um den vollständigen Reiz der Ausstellung umfassend zu erfahren.
Dank des Einsatzes der modernen Digitaltechnik kann die Ausstellung auch für Kinder zu einem vielleicht bisher unbekanntem Erlebnis werden, weshalb ein Besuch der Ausstellung " Wanderer zwischen den Welten" Eltern eine interessante Gelegenheit bietet, ihre Kinder interaktiv und spielerisch an die bildende Kunst heranzuführen.

Eine einzigartige Ausstellung
Der historische Regentenbau bietet für diese Symbiose aus traditioneller und digitaler Kunst den idealen Rahmen. "Die Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schafft eine einzigartige Atmosphäre", lud Bruno Heynen als Veranstaltungsleiter der Staatsbad GmbH bei der Vernissage die interessierte Öffentlichkeit in die Kunstausstellung ein. Selbstverständlich lohnt sich eine Besichtigung der 40 Exponate im Verbund mit einem Rundgang durch die historischen Säle auch ohne Einsatz eines Handys oder Tablets . Die Ausstellung ist täglich von 10 Uhr bis 15:30 Uhr geöffnet. Ein Ausstellungskatalog mit farbigen Abbildungen aller Gemälde ist für fünf Euro am Eingang zum Regentenbau erhältlich.