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Oberthulba
Ausflug zum Museumsdorf nach Mödlareuth
Bis zum letzten Platz besetzt war der Ausflugsbus der CSU-Seniorenunion Oberthulba zur Gedenkstätte Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth. Der Ausflug sollte die Geschichte der Teilung Deutschlands in...
Redaktion
 |  aktualisiert: 05.03.2025 01:05 Uhr

Bis zum letzten Platz besetzt war der Ausflugsbus der CSU-Seniorenunion Oberthulba zur Gedenkstätte Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth . Der Ausflug sollte die Geschichte der Teilung Deutschlands in Erinnerung rufen, so der Vorsitzende Manfred Manger in seiner Begrüßung. Mödlareuth ist eines der bekanntesten Symbole der deutschen Teilung und stellt ein lebendiges Zeugnis deutsch-deutscher Geschichte dar. Hautnah kann man hier die Geschichte des geteilten Dorfes erleben.

Vorbereitet wurde dieser Ausflug auch anhand eines Vortrages, in dem die geschichtlichen Ereignisse der Trennung und Teilung von Mödlareuth erläutert wurden.

Während der Anfahrt berichteten die Zeitzeugen Walter Rügamer und Horst Vonroth von Erlebnissen an der Grenze aus ihrer aktiven Dienstzeit beim Bundesgrenzschutz. Die Amerikaner nannten Mödlareuth auch „Little Berlin“, weil hier ebenfalls, wie in Berlin, die Ortschaft durch die Grenze geteilt wurde. Da das Dorf in einem Sperrgebiet lag, waren die Sicherungsmaßnahmen besonders streng. Es war sogar verboten, von Ost nach West zu winken. Nur einer einzigen Person gelang hier die Flucht über die Mauer. Am 9. Dezember 1989, einen Monat nach dem Fall der Mauer in Berlin, wurde auch der Grenzübergang in Mödlareuth geöffnet. Das Dorf stellt bis heute noch ein „Kuriosum“ dar: Die eine Hälfte ist bayerisch, die andere thüringisch. So hat das Dorf mit seinen 50 Einwohnern auch zwei Bürgermeister. Der Tannbach, der die Ortschaft durchfließt, markierte die deutsch-deutsche Grenze und bildet heute die Landesgrenze zwischen Bayern und Thüringen. Die Ursachen des Grenzflusses liegen jedoch schon Jahrhunderte zurück.

Bereits 1810 dokumentierten Grenzsteine mit den Initialen KB für Königreich Bayern auf westlicher Seite und FR für das Fürstentum Reuß auf östlicher Seite die Zugehörigkeit Mödlareuths zu verschiedenen Landesherren. Seitdem hat er seine Funktion als Grenzfluss nie verloren.

Die Gründung des deutsch-deutschen Museums Mödlareuth erfolgte am 3. September 1990. Im Laufe der Jahre stieg die Zahl der Besucher mittlerweile jährlich bis zu 100.000 Menschen aus der ganzen Welt an. Im Mai 2023 begann ein Umbau zur Vergrößerung des Museumsdorfes für rund 22 Millionen Euro, dieser solle bis 2025 fertiggestellt werden.

Die Führung begann mit einer Filmvorführung, gefolgt von der Besichtigung von Exponaten in einer Ausstellungshalle und Rundgang durch die Grenzanlage. Zusammenfassend wurde der Alltag an der Grenze von 1945 bis zur friedlichen Revolution 1989 und bis zur Wiedervereinigung 1990 eindrucksvoll erläutert. Die Teilnehmer des Ausfluges waren sichtlich beeindruckt von dem Gesehenen.

Bei gemütlichen Stunden ließen die Seniorinnen und Senioren den Tag ausklingen. red

 
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