Alte Häuser, die es heute nicht mehr gibt, und Menschen, die einst in Diebach lebten – das und noch viel mehr Beschauliches hat die Diebacherin Maria Schaub mit Pinsel und Farbe auf Leinwand festgehalten. Die Werke der 2006 verstorbenen Malerin werden jetzt öffentlich gezeigt. Von Freitag, 28. Dezember, bis Sonntag, 30. Dezember, können sie täglich zwischen 10 und 12 Uhr sowie zwischen 14 und 17 Uhr im Diebacher Pfarrsaal besichtigt werden.
„Rund 120 Gemälde sollen den Diebachern auf diese Weise zugänglich gemacht werden“, sagt Schaubs Schwiegersohn Klaus Hochgruber, der die Ausstellung initiiert hat. Hauptsächlich seien es Ölgemälde, aber auch einige Aquarelle sind darunter. „Es ist mir ein Anliegen, diese Bilder aus dem Ort und der näheren Region der Öffentlichkeit noch einmal zugänglich zu machen“, sagt Hochgruber, der im kommenden Jahr wegzieht und die Gemälde dann mitnehmen wird.
Wer hat noch den Altbauern Otto Rauch gekannt? Oder Therese Giehse aus Untereschenbach? Ihre Porträts werden in der Ausstellung zu sehen sein.
Anfang der 1970er Jahre hatte sich Maria Schaub ihren lange verdrängten Wunsch verwirklicht und mit dem Malen begonnen. Schon seit ihrer Kindheit wollte sie malen.
Ihre Bilder faszinieren den Betrachter. Egal ob Porträts, Stillleben, Gebäude oder Landschaften, „diese Bilder sind einfach toll“, ist Hochgruber überzeugt. Schaub sei auch eine sehr gute Fotografin gewesen.
So hatte die Diebacher Malerin ein besonderes Auge für die bauliche Ortshistorie. Zum Beispiel mit jenem Bild, welches das alte Vogthaus in der Nachbarschaft von Remlings ehemaligem Kegelgebäude zeigt. Beide Häuser stehen schon längst nicht mehr. Auch das zurzeit wegen einer Sanierung im Gespräch der Öffentlichkeit stehende Trips-Haus ist darauf zu sehen. Und die alte Wehrkirche. Nicht aber die neue Kirche, denn diese war zum Zeitpunkt des Gemäldes noch nicht gebaut.
Den Einheimischen werden beim Betrachten der Bilder auch Erinnerungen an das „Boch-Hannesle“ und eine ehemalige Hausbesitzerin Barbet Christ bewusst. Diese Ausstellung dürfte zumindest die älteren Besucher in längst vergessene Zeiten und die lebendige Diebacher Dorfgeschichte zurückführen. Viele Bilder besitzen nämlich dokumentarischen Charakter. In jedem Fall strahlen Schaubs Exponate jenen Zeitgeist aus, als es noch keinen übermäßigen Stress gab, als die Begriffe Computer, Handy und Fast-Food noch keine Bedeutung hatten oder noch nicht bekannt waren. Er lasse mit sich reden, wenn der eine oder andere Besucher solch ein Werk erwerben wolle, bestätigt Hochgruber auf Nachfrage.