Die Nachricht, dass dem Hotel Wyndham Garden ein Besitzerwechsel bevorstand, ging bereits ein paar Wochen durch Bad Kissingen. Deshalb kam die Nachricht über den Vollzug jetzt auch nicht in Gefahr, als Aprilscherz abgetan zu werden. Seit 1. April gehört das Hotel zum Portfolio der Orange Hotels, einer Gruppe mit Sitz in Berlin.
Cornelia Spiller, Operations Manager der Gruppe, bestätigte am Montag auf Nachfrage den Eigentumsübergang zum 1. April. Zu den Orange Hotels, berichtet sie, gehören mit dem Bristol jetzt insgesamt 25 Häuser. Die meisten dieser Hotels sind nach den Angaben auf www.orangehotels.de in Deutschland angesiedelt. Allein in Berlin betreibt die Gruppe sechs Hotels. Daneben gehören zum Unternehmen auch Beherbergungsbetriebe in der ungarischen Hauptstadt Budapest und auf dem Land in der Toskana.
Insgesamt 25 Häuser
Grundsätzlich agiere die Gruppe sehr vielseitig, erklärte Cornelia Spiller weiter. Zum Teil sei man auch als Franchisenehmer großer Ketten tätig. Das ist ebenfalls dem Internetauftritt der Gruppe zu entnehmen. Zu den dort angegebenen Ketten, deren Franchisenehmer die Orange Hotels sind, gehören unter anderem Namen wie Mercure, Best Western, Ibis, Ibis Styles oder Ibis Budget.
Interessant für die neuen Eigentümer des Bristol sei zunächst der Standort Bad Kissingen an sich, erklärte die Managerin, die Stadt sei als Hotelstandort grundsätzlich "sehr attraktiv". Dazu kämen die Lage des Hotels in der Stadt und weitere positive "Bausteine", die Vertrauen für die Zukunft des Hauses und sein Potenzial am Markt machten.
Moderne Konferenztechnik und Wellnessoase
In einer kurzen Pressemitteilung über den Betreiberwechsel berichten die neuen Eigentümer auch bereits von ihren Plänen mit dem Bristol. Aus dem prominent westlich der Saale in Höhe des Rosengartens gelegenen Haus solle "ein Vier-Sterne-Hotel mit moderner Konferenztechnik und schöner Wellnessoase entstehen", heißt es da. Das Restaurant im Bristol Hotel Bad Kissingen wolle klassische deutsche Küche in neuen Variationen bieten. Auf der fünften Etage des Hotels sei ein Café geplant.
Als aktuelle Grunddaten des Bristol nannte Cornelia Spiller drei Zahlen: Das Haus verfüge über 79 Zimmer. Die Zahl der Betten liege aktuell bei 134. Die Zahl der Mitarbeiter gab sie mit zurzeit 32 an. Der bisherige Hoteldirektor Thomas Blaha bleibe dem Haus über den Betreiberwechsel hinweg in leitender Funktion erhalten.
An die 140 Jahre alt
Der Blick in die Archive offenbart, dass das Hotel seit nahezu 140 Jahren besteht. Den Namen Bristol soll das Haus seit 1899 tragen, als es von Karl-Hermann Schmidt und seine Frau Elisabeth, geborene Kolb, übernommen wurde. Deren Familie behielt das Haus bis ins Jahr 1989, als die Familie Grom übernahm. Seit deren Unternehmen nach der Krise der Kur Insolvenz anmeldete - neben dem Bristol betraf das auch die Luitpold-Klinik - ist das Hotel nicht mehr in Familienbesitz. Die Änderung des Namens in Wyndham Garden erfolgte 2013.
Gastgeber für Ecuadors WM-Team
Das Bad Kissinger Traditionshotel hat im Verlauf der Jahrzehnte bestimmt viele illustre Gäste beherbergt. Einen Höhepunkt in der Geschichte des Hauses stellten aber ziemlich sicher einige Wochen während der Fußballweltmeisterschaft im Sommer 2006 dar. Damals war Bad Kissingen Standort des WM-Teilnehmers Ecuador. WM-Team und Delegation des südamerikanischen Landes logierten in dem Haus an der Bismarckstraße. Die Aufmerksamkeit auch für das Haus war groß.