
Die vor rund drei Jahren in der Verwaltungsgemeinschaft Euerdorf gegründete „ Helfer vor Ort “-Gruppe (HvO) leistete bisher zahlreiche, ehrenamtliche Einsätze und wurde im Gemeinderat sowohl schriftlich wie persönlich durch den Förderverein vorstellig. Per Antrag bat Fördervereinsvorsitzender Dr. Markus Holleber um finanzielle Unterstützung für Beschaffung notwendiger Ausrüstung und zur Deckung der laufenden Kosten.
Zwei Euro pro Einwohner
Wie der Vorsitzende darstellte, erhalten die Helfer vor Ort außer der Hauptfinanzierung durch den Markt Euerdorf keinerlei Zuwendungen von Krankenkassen oder Hilfsorganisationen. Der Förderverein ist bestrebt, in Zukunft die hauptsächliche Finanzierung leisten zu können, da dafür die Mitgliedsbeiträge nicht ausreichen. Deshalb die Bitte an die Gemeinde Aura um eine jährliche Spende von zwei Euro pro Einwohner, was sich in der Gesamtsumme mit 1754 Euro niederschlägt.
Dies schmeckte nicht jedem Ratsmitglied. Silvia Dörfler glaubt, dass Aura „gut aufgestellt“ ist, was Hilfe für ältere Menschen angeht, da oft noch deren erwachsene Kinder im Ort beheimatet sind. Martin Kaiser führte die zahlreichen Maßnahmen der Gemeinde an, „die noch viel Geld kosten. Wir können den Beitrag gut anderweitig gebrauchen“, betonte er. Ihm stimmte Markus Hack zu, der an die Dienste beispielsweise der Caritas oder des Roten Kreuzes erinnerte, die er „gut bestückt“ nannte.
Beitritt zu „GutePflege“
Hartmut Vierle schätzt die individuelle Beratung und Hilfe. „Aus dem Herzen heraus sollten wir zusagen und die HvO drei Jahre mitfinanzieren“. Dieser Meinung war auch Johannes Hammerl und letztlich Bürgermeister Thomas Hack , wenn auch etwas skeptisch. Trotz der Einwürfe stimmte das Ratsgremium der vorgeschlagenen Spende für die Zeit von drei Jahren zu.
Ein artverwandtes Konzept ist der Beitritt zur „Gute-Pflege“. Sieben Mitgliedsgemeinden der Allianz „Fränkisches Saaletal wollen dabei Zuwendungen über die „Gute-Pflege-Förderrichtlinie“ für Personal-und Sachkosten beantragen, um die Einstellung von „Gute-Pflegelotsen“ und „Pflegebedarfsberater“ zu ermöglichen. Die ILE Allianz Fränkisches Saaletal ist mit der Erarbeitung des Personalbedarfs und der Erstellung eines Kosten- und Finanzierungsplans beauftragt.
Um Effizienz zu erreichen, werden zwei Vollstellen benötigt. Die Gesamtkosten für die Vollzeit- und Sachkosten liegen bei 448.000 Euro über die Distanz von drei Jahren. Vorbehaltlich der Zuwendungen durch die „Gute-Pflege“-Förderrichtlinie beträgt der Eigenanteil für die Gemeinde Aura für den dreijährigen Erstförderzeitraum ca. 8300 Euro . Dies befürwortete der Gemeinderat gegen zwei Stimmen.
Den Bericht über die Rechnungsprüfung 2023 legte Prüfungsausschusssprecher Johannes Hammerl vor, der die Haushaltsüberschreitungen und die Haushaltsreste aus dem vergangenen Haushalt auflegte. Diese wurden in den laufenden Haushalt übernommen. Die Jahresrechnung wurde einmütig festgestellt, der Bürgermeister entlastet.
Bäume rollen Blätter ein
Günter Frank vom Obst- und Gartenbauverein wies darauf hin, dass sich bei sieben der neugepflanzten Bäume an der „Zehnt“ und Nebenstraßen die Blätter rollen. Dies rühre von einem „Pflanzschock“ her, der sich auswachsen müsste, so der Bürgermeister. Deshalb will die Gemeinde noch abwarten, denn die Garantie läuft noch einige Monate.