zurück
Münnerstadt
Pater Jakob Olschewski ist zurück
Der Augustiner wird Prior im Konvent St. Michael und Rector der Klosterkirche. Was er in den letzten 13 Jahren gemacht hat und was er noch tun will.
Pater Jakob Olschewski ist jetzt Rector Ecclesiae der Klosterkirche und Prior des Konventes St. Michael.       -  Pater Jakob Olschewski ist jetzt Rector Ecclesiae der Klosterkirche und Prior des Konventes St. Michael.
Foto: Thomas Malz | Pater Jakob Olschewski ist jetzt Rector Ecclesiae der Klosterkirche und Prior des Konventes St. Michael.
Thomas Malz
 |  aktualisiert: 30.09.2024 15:30 Uhr

Sicher, drei Jahre sind keine allzu lange Zeit. Trotzdem: In den Jahren 2007 bis 2010 hat der damalige Mitarbeitende Priester Jakob Olschewski Akzente gesetzt und war so beliebt bei vielen Gläubigen, dass sie sich bis heute gerne an ihn erinnern. Auch er denkt gerne an damals zurück. „Die drei Jahre hier waren eine gute Zeit, das muss ich schon sagen“, meint er. Nun ist er zurückgekehrt.

Zum Augustinerfest am Montag, 28. August, wird er die Predigt beim Festgottesdienst um 18.30 Uhr in der Klosterkirche halten, dessen Rector Ecclesiae er am gleichen Tag wird. Und nicht nur das: Pater Jakob, der früher im Konvent St. Josef lebte, wird nun Prior vom Konvent St. Michael.

Erst spät zum Orden

Pater Jakob, der 1956 in Walsrode (Niedersachsen) geboren und 1983 zum Priester geweiht wurde, war fast 25 Jahre lang als Pfarrer im Bistum Hildesheim tätig, dann trat er den Augustinern bei. Er hatte die Nachbarn des Ordens in Germershausen immer als offen und sehr menschlich erfahren. „Und sie haben gesagt, sie wollen es mit mir versuchen“, scherzte er vor einigen Jahren.

Obwohl er ein gestandener Priester war, musste er damals das halbjährige Postulat und das einjährige Noviziat absolvieren. Im September 2007 legte er die vorläufige Profess ab. Dann kam er nach Münnerstadt , wo er Stadtpfarrer Pater Markus Reis als Mitarbeitender Priester unterstütze. Er wollte einfach da sein für die Menschen, und das war er auch.

Feierliche Profess

Nach drei Jahren allerdings führte ihn sein Weg weiter nach Germershausen, wo er seine feierliche Profess ablegte. Anschließend ging es nach Messelhausen, wo Pater Jakob zusammen mit dem kürzlich verstorbenen Pater Anton Täuber sechs Dörfer betreute. „Es war ein gutes Miteinander“, sagt er. Doch 2013 war dort Schluss.

Dann ging der Augustinerpater zum neuen Konvent nach Erfurt, wo er zusammen mit Pater Jeremias Kiesl und Pater Pius Wegscheid arbeitete. An die sechs Jahre in der thüringischen Landeshauptstadt denkt Pater Jakob ebenfalls gerne zurück. Ein gutes ökumenisches Miteinander sei es gewesen.

Wallfahrtsseelsorger

Gefallen hat es ihm auch an seiner nächsten Station Fährbrück, wo er als Wallfahrtsseelsorger tätig war. „Das war eine sehr schöne Aufgabe“, meint er. Fünf Mitbrüder hatte er noch im Jahr 2019, aber nach und nach sind fast alle verstorben. Zuletzt war er mit Pater Romuald Grzonka allein. „Zu zweit ist man kein Konvent mehr“, meint Pater Jakob.

So hat es auch die Provinzleitung gesehen. Beim letzten Provinzkapitel wurde beschlossen, dass nach Auflösung der ordenseigenen Pflegestation in Würzburg und des Konvents in Fährbrück der Konvent St. Michael in Münnerstadt ein lebendiger Ort für ältere Mitbrüder wird. Pater Jakob soll diesen Konvent als Prior stärken.

Zweitgrößter Konvent

„St. Michael hat Zukunft“, ist auch Pater Jakob überzeugt. Sieben Augustiner leben nun unter diesem Dach. Damit ist St. Michael der zweitgrößte Konvent in der Provinz. Die Patres und Brüder leben im Betreuten Wohnen, und wenn es gar nicht mehr geht, können sie im benachbarten Juliusspital-Altenheim versorgt werden.

„Man muss versuchen, zu sorgen für seine Mitbrüder“, findet Pater Jakob, der darin auch seine Aufgabe als Prior sieht. Dass er in dieser Funktion inzwischen nichts mehr mit der Verwaltung zu tun hat, findet er sehr gut. Es sei eine gute Idee gewesen, vor rund 20 Jahren das Kloster zum Betreuten Wohnen umzubauen und es sei ebenfalls richtig gewesen, dies alles in die Hände der Carl-von-Heß-Sozialstiftung zu geben.

Ein attraktives Angebot

Dass er nach Münnerstadt geschickt wurde, geht für Pater Jakob voll in Ordnung. „ Münnerstadt – das war ein durchaus attraktives Angebot“, findet er. Von den Orten, an die er hätte gehen können, war Münnerstadt ein Ort, „wo ich ohne Probleme ja sagen konnte“.

Aber er war viele Jahre weg. „Es ist nicht ungefährlich an einen Ort zurückzukehren, wo man schon einmal war“, sagt er mit Blick auf die vielen Veränderungen in den 13 Jahren. „Der Pastorale Raum ist erheblich größer geworden.“

Wechsel nach vier Jahren

Nach wie vor weiß Pater Jakob das Leben im Augustinerorden zu schätzen. Dass er jetzt Prior von St. Michael wird und damit Pater Gregor Hohmann ablöst, ist einfach auf die Veränderungen zurückzuführen, die in der Regel nach jedem Provinzkapitel (alle vier Jahre) greifen. Es können auch mal zwei Kapitel, also acht Jahre sein.

Noch ein Vorteil: Während die Stelle eines Bistumspfarrers bei einem Wechsel oft ein halbes Jahr oder länger vakant ist, kommt das bei den Augustinern nicht vor. So ist Pater Jakob nun als Rector Ecclesiae verantwortlich für das geistliche Leben in der Klosterkirche , für die Gottesdienste und alles, was darin stattfindet. Es sei ein zusätzliches Angebot zu der Pfarrei, bei dem man andere Akzente setzen könne, meint er.

Mit Weltlichen unter einem Dach

Inzwischen hat er seine Wohnung bezogen im Haus St. Michael. Dass er dort neben seinen Mitbrüdern mit weltlichen Menschen zusammenlebt, findet er sehr gut. Wenn man älter werde, gehe man auch nicht mehr so viel raus. Da sei es schön, vielen Menschen im Haus begegnen zu können.

67 Jahre ist Pater Jakob jetzt alt. Vom Bistum her könnte er noch drei Jahre arbeiten, dann wäre normalerweise Schluss. Aber: „Keine Stelle vom Bistum zu haben, bedeutet ja nicht, dass man nicht mehr arbeiten kann“, sagt er. „Die Arbeit in der Klosterkirche wird weiter gehen.“

Begegnung nach dem Gottesdienst

Nach dem Gottesdienst am Montag um 18.30 Uhr ist eine Begegnung mit den Gottesdienstbesuchern in der Mensa des ehemaligen Studienseminars St. Josef vorgesehen.

Neuer Prior des Konventes St. Josef ist Stadtpfarrer Pater Markus Reis . Auch das hat das Provinzkapitel so beschlossen.

Lesen die dazu auch:

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Münnerstadt
Augustiner-Bräu
Bistum Hildesheim
Gottesdienstbesucher
Klosterkirchen
Markus Reis
Predigten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top