Die 40 Jahre umfassende Geschichte der Deegenbergklinik ist eine kleine Erfolgsgeschichte, auch wenn die Reha-Einrichtung in manchen Jahren zwischen Höhen und Tiefen hin und her gerissen wurde. Die jüngst erschienene Chronik der Deegenbergklinik spiegelt die bewegenden Reformen im Gesundheitswesen wider und das Bemühen eines Klinikbetreibers, mit Kooperationsbemühen, Verhandlungsgeschick und Risikobereitschaft aus den Niederungen wieder empor zu steigen.
Erst vor drei Jahren investierte Deeg 900 000 Euro in Um- und Neubau sowie Modernisierung, um die Voraussetzungen für die neue Indikation AHB Orthopädie ab 2005 zu schaffen.
Heute gehören zur Deegenbergklinik sechs Häuser mit 210 Einzelzimmern. 169 Menschen arbeiten in dieser Rehabilitationseinrichtung, 77 davon im medizinischen Bereich.
Die eigentlichen Wurzeln der Deegenbergklinik reichen ins Jahr 1900 zurück. Begonnen hat alles mit der Villa Montana in der Menzelstraße, die von Maria und Josef Kühnlein als Kurhaus geführt wurde. Die Kühnleins kauften 1929 noch die Villa Hohenzollern und führten sie ebenfalls als Kurhaus.
Nach dem Krieg wurden dort Flüchtlinge untergebracht, die Kurhausstraße wurde Sperrgebiet. Erst in den 50er Jahren erwachte das Kurhaus Hohenzollern durch Dorothea Deeg, geborene Kühnlein, zu neuem Leben. 1959 kaufte die gegründete Familien-Kommanditgesellschaft Deeg das Hotel Russischer Hof, baute es zum Kurhaus um, das dann den Namen „Kurparksanatorium“ trug. 1962 wurden das Kurhaus Hohenzollern und das Kurparksanatorium, die heutige Reha-Klinik am Kurpark, an die LVA Baden-Württemberg verkauft.
Familie Deeg begann mit einem Neuanfang auf dem heutigen Anwesen in Reiterswiesen. In den 50er Jahren waren Gebiete am Burgberg in den Besitz von Dorothea Deeg übergegangen. Dort wurde das Wohnhaus gebaut. In den 60er Jahren entstand das Haus 1 des Deegenbergsanatoriums mit 14 Zimmern.
1965 wurde mit der BfA ein Belegungsvertrag geschlossen, unter der Bedingung, dass die Bettenzahl erhöht wird. So wurde Haus 1 modernisiert und Haus 2 neu gebaut. Da die Behandlungsmaßnahmen immer mehr die Aktivität des Patienten forderte, gab es wieder einschneidende Baumaßnahmen. Haus 3 wurde 1974 errichtet, es hatte 60 Einzelzimmer. Dazu kamen Hallenschwimmbad, Trainingshalle, Röntgenanlage, balneophysikalische Abteilung, gastroenteroologische Untersuchungseinheit, klinisch-chemisches Labor sowie Schulungsräume.
Dann kam 1974/75 die erste schwere Krise. Die Belegungszahl sank bis zu 30 Prozent. Daher versuchte man 1976, die Indikation für Erkrankungen der Bewegungsorgane aufzunehmen. Haus 2 wurde umgebaut. Doch Anfang der 80er Jahre kam die nächste Belegungskrise. Der Versuch, das durch die neue Indikation Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufzufangen, missglückte.
1985 stieg die Hoffnung durch Einführung der Anschluss-Heil-Behandlung (AHB) Kardiologie. Wieder Umbau im Haus 2, Intensivstastion und kardiologische Abteilung mit Herzkatheterlabor entstanden. 1986 wurde Haus 4 gebaut. 1989 wurde wieder ein erheblicher Belegungrückgang registriert. Ab 1990 durfte die Deegenbergklinik, die bis dahin ausschließlich Patienten der BfA betreuen durfte, Patienten aller Kostenträger behandeln. Fortan ging es weiter aufwärts, 1992 entstand Haus 5, zwei Jahre später Haus 6.
Das Indikationsspektrum der Deegenbergklinik umfasst heute Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefäß-Erkrankungen, Krankheiten der Bewegungsorgane, Stoffwechselkrankheiten und Diabetes.