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Thundorf
Auf den Spuren von Thundorfs sagenhafter Grenze
Grenzen kennen und achten - was das heißt, verdeutlichte diese 3. Etappe beim Rundgang um die Gemarkungsgrenze von Thundorf und Stadtlauringen.
Die Siebener von Thundorf (von links):  Bertram Klöffel, Robert Weisensee, Obmann      Heribert Saal und und (3. von rechts) Daniel Wandelt. Foto: Philipp Bauernschubert       -  Die Siebener von Thundorf (von links):  Bertram Klöffel, Robert Weisensee, Obmann      Heribert Saal und und (3. von rechts) Daniel Wandelt. Foto: Philipp Bauernschubert
| Die Siebener von Thundorf (von links): Bertram Klöffel, Robert Weisensee, Obmann Heribert Saal und und (3. von rechts) Daniel Wandelt. Foto: Philipp Bauernschubert
Philipp Bauernschubert
 |  aktualisiert: 18.08.2022 17:50 Uhr

13 Teilnehmer waren beim Grenzgang der Dorfgemeinschaft dabei. Von den Feldgeschworenen gab es dabei manche Erzählung und Hinweise zur heimatlichen Natur.

Startpunkt war am Feuerwehrgerätehaus in der Theinfelder Straße. Vor dem kleinen Wäldchen, das von der Familie Düker vor vielen Jahren, der Überlieferung zufolge, angepflanzt wurde und deshalb auch den Namen "Dükertshölzle" trägt, ging es entlang der Grenze zwischen Thundorf und Stadtlauringen hoch zum "Eulensee". Diese historische Fläche war einst ein Moorgebiet und wurde vom Eigentümer aus Stadtlauringen trocken gelegt. Dabei ist mit diesem "Eulensee" die Sage vom "Versunkenen Raubritter" verbunden.

Diese Sage war Bestandteil der Grenzwanderung. Von einigen Teilnehmern wurde die Trockenlegung dieser geschichtlichen Fläche kritisiert.

Sage vom versunkenen Raubritter

In der Nähe von Thundorf liegt ein steiler Hügel, der sogenannte Fuchsgarten. Auf ihm stand einst eine Burg. Selbst heute noch hält sich das Gerücht, dass diese Burg einen unterirdischen Verbindungsgang haben müsse mit dem südlich liegenden Rothhausen. Auf dieser Burg lebte ein gefürchteter Raubritter, der die Einwohnern der Umgebung in Angst und Schrecken versetzte. Einst kam diesem Freibeuter zu Ohren, dass ein Handelsmann von Theinfeld nach Stadtlauringen unterwegs ist und sehr viel Geld mit sich führt. Da kam dem Strauchdieb die Idee, der Geschäftsmann könne nur über Rothhausen nach Stadtlauringen fahren und machte sich mit seinem Pferd auf den Weg, diesen abzufangen.

Als der Handelsmann über die Höhe kam, ritt der Raubritter querfeldein ihm entgegen. Doch plötzlich waren Roß und Reiter in das weiche Moorgelände geraten, das im Volksmund "Eulensee" genannt wird. Die beiden sanken immer tiefer ein. In seiner Todesangst rief der Ritter den vermeintlichen Handelsmann um Hilfe. Dieser aber brach nur in schallendes Gelächter aus und verspottete den Reiter. "Der Teufel hat den habgierigen Raubritter in die Falle gelockt", heißt es in der Überlieferung. Nach dem Volksmund reitet der Ritter auch heute noch auf der Höhe herum, um Erlösung zu finden. In Thundorf nennt man ihn den "Hareiter", was soviel heißen soll wie Reiter auf dem Hag.

Fragen und fundierte Antworten

Nach dem Überqueren der Gemeindeverbindungsstraße Thundorf - Stadtlauringen führte der Grenzgang vorbei am Waldstück "Hah" und der Gemarkung "Hühnerleite" bis zum "Dreiländreck Thundorf-Stadtlauringen-Rothhausen" am Radweg. Auf die Fragen über die einzelnen Gemarkungen, Grundstückseigentümer und sonstigen Fragen wusste Obmann Heribert Saal bestens Bescheid. Was viele nicht wussten, sind die umfangreichen Flächen von Grundstücken in der Gemarkung Stadtlauringen, die aber von Thundorfer Eigentümern bewirtschaftet werden.

Noch zwei weitere Grenzgänge vorgesehen

Nach knapp 90 Minuten ging es zurück bis zur Festhalle, wo sich die Teilnehmer eine Stärkung verdient haben. Den vier Siebenern Heribert Saal (Obmann), Bertram Klöffel, Robert Weisensee und Daniel Wandelt dankte der stellvertretende Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, Anton Bauernschubert, für ihre Bereitschaft, diesen Grenzgang durchzuführen und ihr Wissen weiterzugeben. Laut Obmann Saal sind noch zwei weitere Grenzgänge vorgesehen, um die gesamte Gemarkungsgrenze abzudecken.

 
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