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LKR. BAD KISSINGEN
Auf dem Weg zur Bildungsregion
Beim Dialogforum: Landrat Thomas Bold im Gespräch mit Regierungsvizepräsident Andreas Metschke.
Foto: Isolde Krapf | Beim Dialogforum: Landrat Thomas Bold im Gespräch mit Regierungsvizepräsident Andreas Metschke.
Von unserem Redaktionsmitglied Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 07.01.2016 15:20 Uhr

Der Landkreis will bayerische „Bildungsregion“ werden (wir berichteten). Bis er dieses Gütesiegel bekommt, können eineinhalb Jahre ins Land gehen. Diese Zeit werden die Akteure wohl auch brauchen, um die Anforderungen des Kultusministeriums zu erfüllen. Beim so genannten Dialogforum in Münnerstadt ging es zunächst darum, Arbeitskreise zu verschiedenen Themenbereichen vorzustellen und Mitstreiter dafür zu finden.

Die Initiative wurde im Mai 2012 vom Bayerischen Kultusminister Ludwig Spaenle angestoßen und erregte „großes Interesse“, sagte Ministerialrat Bernhard Butz, der beim Freistaat zuständig für das Thema ist. Von den 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten haben rund 40 ihre Teilnahme erklärt. „Wir haben offenbar den Nerv getroffen.“

Ziel der künftigen Bemühungen soll es sein, die Bildungschancen und -angebote für junge Leute zu verbessern. Dabei kann man vielerorts „auf Bewährtem aufbauen“, sagte Regierungsvizepräsident Andreas Metschke und wies darauf hin, dass der Landkreis Bad Kissingen sich in Sachen Bildung bereits „vorbildlich“ engagierte und zahlreiche Initiativen anstieß.

Das untermauerte Landrat Thomas Bold mit Zahlen, als er auflistete, in welchem Umfang der Kreis in jüngster Zeit in seine Schulhäuser investierte. Auch für den Neubau des Berufsbildungszentrums (BBZ) stehen bald Investitionen von 18 bis 20 Millionen Euro ins Haus.

Konkurrenz Ballungszentrum

Doch auch inhaltlich muss die Bildung gerade in ländlichen Regionen Thema bleiben, sagte Bold. Denn die demografische Entwicklung wird die aktuelle Tendenz noch unterstreichen: Immer mehr Menschen gehen zum Studieren und Arbeiten in die Ballungszentren „und die anderen Regionen geraten in Wettstreit miteinander um die verbleibenden Menschen und Arbeitsplätze“.

Deshalb muss man nach Ansicht des Kreischefs rechtzeitig gegenlenken, generationenfreundliche Angebote machen und speziell für die jungen Leute die Bildungschancen erhöhen. Das Augenmerk müsse dabei auf die „Übergänge“ zwischen den Bildungseinrichtungen, aber auch zwischen Schule und Berufsfindung gelegt werden. Laut Bold dürfe an diesen Nahtstellen „kein Kind verloren gehen“.

In mehreren Arbeitskreisen sollen nun Vertreter von Schulen, Kommunen, von Jugendhilfe und Arbeitsverwaltung, aus der Wirtschaft und weiteren außerschulischen Organisationen in den nächsten neun Monaten fünf Themenbereiche („Säulen“), die vom Ministerium vorgegeben sind, mit Inhalten füllen. Vieles ist freilich zunächst noch Theorie. In Münnerstadt ging's also zunächst um Ideen, Vorschläge, Schlagworte und Absichtserklärungen.

Die Schulleiter Harry Koch (BBZ) und Harald Bötsch (Kliegl-Mittelschule) zeichnen verantwortlich für den bereits erwähnten Themenschwerpunkt „Übergänge“. Die zweite Säule stellte Schulamtsdirektor Josef Hammerl vor. Hier geht es einerseits darum, Bildungsträger zu vernetzen, andererseits sollen schulische und außerschulische Bildungsangebote miteinander verzahnt werden. Jugendamtsleiter Siegbert Goll stellte bezüglich seines Themenschwerpunkts zwei Arbeitskreise vor, in denen sich die Akteure um die Chancen junger Menschen in besonderen Lebenslagen kümmern. Migration und Inklusion sind dabei Schlüsselworte, sagte Goll.

Musikschulleiter Thomas Reuß beleuchtete das vierte Arbeitsfeld, in dem man junge Menschen für die Bürgergesellschaft gewinnen will. Das heißt, die jungen Leute sollen zum Beispiel zum eigenen Engagement angeregt und für generationenübergreifende Aktivitäten gewonnen werden.

Cordula Kuhlmann schließlich stellte als fünfte Säule die „Herausforderungen des demografischen Wandels“ dar. Ihrer Ansicht nach muss die Anziehungskraft der eigenen Region gestärkt werden. Bildung muss zum Standortfaktor werden, denn schließlich ziehen junge Familien heute eher in Gebiete, die für die Kinder Zukunftschancen bieten.

Treffen der Arbeitskreise: Am 11. März um 17.30 Uhr im BBZ (Koch/Bötsch); am 18. März um 17.30 Uhr in der Grundschule Hammelburg (Hammerl); am 20. März um 17 Uhr im Landratsamt (Goll); am 12. März um 17.30 Uhr in der Musikschule Münnerstadt (Reuß); am 21. März um 17.30 Uhr im Gründerzentrum in Bad Kissingen (Kuhlmann).

 
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