
Um rund 5000 spektakuläre Bilder erweiterte Fotograf Alexander Preyer seine Bildersammlung. Der Pfaffenhäuser war zum 30-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Bayern und der Provinz Shandong zu einer zweiwöchigen Rundreise eingeladen, um die Feierlichkeiten und Land und Leute zu dokumentieren. Demnächst sollen die farbenfrohen Eindrücke aus dem Reich der Mitte zeitgleich in der Bayerischen Staatskanzlei und der Provinzhauptstadt Jinan ausgestellt werden.
Gleich zum Auftakt des Fototrips erlebte der semi-professionelle Fotograf die sechs Millionen Einwohner zählende Metropole als Sinnbild für die ganze Reise. „Das alte China gibt es kaum mehr“, findet Preyer noch unter dem Eindruck der Mega-Ballungsräume an der Ostküste. „Alles moderne, saubere Städte“, bilanziert er. Dies habe er so nicht erwartet. Historisches habe er vor allem dort entdeckt, wo es speziell für Touristen konserviert wird.
Eigentlich ist der 46-Jährige über das Saaletal hinaus durch sein Faible für Landschaftsfotografie bekannt. Doch davon musste er sich über weite Strecken verabschieden. „Der Dunst ist furchtbar“, erzählt er von der Luftbelastung. An kaum einem Tag habe er bei klarer Sicht fotografieren können.
Also schwenkte er vermehrt auf die Straßenfotografie um. Viele lachende Gesichter zieren seine Aufnahmen. Inspiration fand er reichlich: „Die Leute sind unwahrscheinlich freundlich“, fasst Preyer die Reaktionen zusammen. Ob beim Brettspiel im Straßencafé, gut gelaunt mit spielenden Kindern.
Eingefädelt hatte den Kontakt der Deutsche Verband Fotografie, Landesverband Bayern, mit dessen zweitem Vorsitzenden Wolfgang Elster der Pfaffenhäuser unterwegs war. Auf chinesischer Seite begleitete die Tour unter anderem Ho Heliang, einer der Top-Fotografen Chinas. Gesellschaftlicher Höhepunkt war der Festakt zum Partnerschaftsjubiläum, bei dem auch Ministerpräsident Horst Seehofer dabei war.
Herrliche Eindrücke boten sich am heiligen Berg Thai Shang, in Waifang und Quindao, dessen deutsche Wurzeln sich auch in der Architektur niederschlagen. „Die sind da mächtig stolz drauf“, registriert Preyer. Qufa als Heimatstadt von Konfuzius mit Geburtshaus, Park und Tempel bot ebenfalls reichlich Motive, die schon anderswo für Aufmerksamkeit sorgen. Einen Bildervortrag bei der Konfuzius-Stiftung in München hat Preyer schon mitgestaltet. Weitere Eindrücke hält er in seinem Reisetagebuch im Internet parat. Inzwischen hat er die chinesischen Fotokollegen bei einem Gegenbesuch auf ihrer Bayerntour in Würzburg getroffen.
Jetzt ist Preyer wieder in der näheren Umgebung auf Motivsuche. So arbeitet er an seinem Hammelburger Bilderkalender 2018. Auch etliche andere Projekte beschäftigen den Fotografen, der hauptberuflich stellvertretender IT-Leiter an der Klinik Heiligenfeld ist. So hat er eine Alpenüberquerung von München nach Venedig in Etappen dokumentiert, oder für das Bistum Würzburg 200 Echter-Gebäude nördlich des Mains fotografiert. Großes Potenzial sieht er darin, die Identifikation Rhöner Betriebe mit der Heimat bildnerisch in Szene zu setzen. Bei Interesse kann er sich vorstellen, über seine chinesische Fotoreise einen Vortrag in Hammelburg zu halten.