
Im Herbst war es der große Aufreger in Bad Bocklet: Die Pläne des Staatlichen Bauamts Schweinfurt, ab diesem Frühjahr bis 2026 alle Saalebrücken auf der Staatsstraße 2292 zwischen Bad Bocklet und Hausen zu erneuern beziehungsweise sogar abzureißen und neu zu bauen. Problematisch waren für die Bürger die beiden markanten Bogenbrücken zwischen Hausen und Kleinbrach sowie Hausen und Großenbrach – hier hätte die Staatsstraße zwei Jahre voll gesperrt werden sollen inklusive halbstündiger Umleitung über Burkardroth.
Nach lautstarken Protesten hat das Staatliche Bauamt die Sanierung der Bogenbrücken vorerst verschoben, um eine praktikablere Lösung für die betroffenen Orte zu finden. Die Bürger befürchteten über zwei Jahre vom Verkehr in Richtung Bad Kissingen abgeschnitten zu sein. In den kommenden Tagen steht dennoch die erste Brückensanierung und damit Vollsperrung der Staatsstraße an. Ab 6. März sollen die Arbeiten an der Saalebrücke bei Aschach beginnen Insbesondere für den überregionalen und den Schwerlastverkehr gilt die weiträumige Umleitung über Burkardroth. Ortskundige Fahrer können das gesperrte Teilstück der Staatsstraße jedoch durch den Bad Bockleter Ortsteil Aschach umfahren.
Umleitungsverkehr rollt durch den Ort
Hier beginnen dann auch die Sorgen der Anwohner in Aschach. „Ich habe von einzelnen gehört, dass sie sich da große Gedanken machen“, sagt zum Beispiel Antje Kopp, Gemeinderätin für die Grünen aus Aschach. Der Umfahrungsverkehr wird über die marode und enge Von-Henneberg-Straße führen. Kein angenehmer Umstand für die Anwohner, aber aus ihrer Sicht unumgänglich. „Wir können froh sein, dass die große Komplettlösung verschoben wurde. Im Herbst ist die erste Brücke fertig und das Dorf wird dadurch entlastet“, findet sie.
Horst Krapf, CSU-Gemeinderat und Ortssprecher von Aschach, hat nicht den Eindruck, dass es große Widerstände in Aschach gegen die bevorstehende Vollsperrung der Staatsstraße gibt. Die Brücke müsse dringend erneuert werden. „Dass es zu Behinderungen kommt ist normal. Wir haben aber eine gute Umleitung durch den Ort und über Bad Bocklet“, meint er.
Barbara Schultze, auch CSU-Gemeinderätin aus Aschach, ist der Ansicht, dass die Anwohner verstanden haben, dass die Arbeiten notwendig sind. Der Umleitungsverkehr über die Von-Henneberg-Straße bereite dennoch vielen Sorgen. „Es kann chaotisch werden. Eng wird es allemal, gerade im Sommer, wenn landwirtschaftliche Fahrzeuge dazukommen“, meint sie. Sie selbst mache sich Sorgen wegen des Kindergartens, der in der Von-Henneberg-Straße steht. Zum einen wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens als Gefahr für die Kinder, zum anderen befürchtet sie, dass Eltern die Umleitungsstrecke blockieren, wenn sie den Nachwuchs mit dem Auto holen und bringen.
Erst die Brücke, dann die Straße
„Schön ist etwas anderes, aber bisher habe ich keine Beschwerden gehört“, meint Bad Bocklets Bürgermeister Andreas Sandwall ( CSU ) zur Stimmung in Aschach. Er appelliert an die Eltern, weiter entfernt von der Kita zu parken und die Kinder den Rest des Weges zu Fuß zu bringen.
Für die Gemeinde ist die Brückensanierung wichtig, weil danach die marode Von-Henneberg-Straße erneuert wird. Das Projekt hat der Gemeinderat bewusst geschoben, damit die erneuerte Straße als Umleitungsstrecke nicht direkt wieder kaputtgefahren wird. Sobald die Brücke fertig ist, „müssen wir die Von-Henneberg-Straße machen“, betont der Bürgermeister. 2024 will er die Arbeiten ausschreiben, 2025 soll gebaut werden.
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