Als Grund für seinen Rückzug nannte Schwager das fehlende Engagement vieler Mitglieder. "Ich bin nicht amtsmüde, sondern einfach enttäuscht", sagte er. Obwohl von Mitgliedern des Vorstands vor drei Jahren versprochen, habe sich nichts gebessert.
"Gerade im Schießbetrieb ist eigentlich alles an mir hängen geblieben", so Schwager. Viele Mitglieder seien offenbar der Meinung, "der Depp vom Vorstand stellt sich schon hin." Es sei heute ein Kennzeichen der Gesellschaft, dass viele Menschen nur eigene Interessen verfolgen und sich nicht mehr zum Wohle aller einbringen würden. Die "Vereins-Rentner", auf die immer Verlass sei, nahm der scheidende Vorsitzende jedoch ausdrücklich von seiner Kritik aus.
Schwager bat um Verständnis, dass er sich in den nächsten 20 Jahren ganz auf das Schießen beschränken werde. "Dann gehe ich in Rente und habe sowieso für nichts mehr Zeit", scherzte er abschließend. Schwagers Nachfolger Arnd Ziegler dankte seinem Vorgänger für die solide finanzielle Basis, die er zum Ende seiner Amtszeit überlasse.
Zu Beginn der Sitzung hatte Schwager auf das letzte Jahr seiner Amtszeit zurück geblickt. Neben zahlreichen öffentlichen und privaten Veranstaltungen, die im Schützenhaus stattgefunden haben, nannte er auch die verschiedenen Wettbewerbe, wie zum Beispiel das Ostereier-Schießen. Daneben hätten auch viele Gäste den Schießstand genutzt. So visierten Kinder aus einem Schweinfurter Jugendheim und die Reservisten aus Wildflecken die Scheiben an. Auch die außerordentliche Sitzung der aktiven Schützen mit den Wahlen hob Schwager hervor.
Verärgert zeigte Sich der alte Vorsitzende über die Verunreinigungen um das Vereinsheim. Zu Scherben und Unrat um das Gebäude herum sei Ende des vergangenen Jahres auch noch eine Graffiti-Sprüherei an der Wand gekommen. Den Täter habe die Polizei mittlerweile ermittelt. Es handelt sich um einen jungen Mann, der auch in Bad Brückenau an vielen Stellen seine Spuren hinterlassen hatte. Der Verein werde aber wohl auf seinem Schaden sitzen bleiben, da bei dem Übeltäter nichts zu holen sei, so Schwager.
In den Ruin werden die Kosten für die Beseitigung der Schmiererei den Verein nicht treiben. Denn die finanzielle Situation ist sehr gut, sagte Schwager. Wie Kassier Lothar Leipold berichtete, beträgt das Guthaben derzeit 36 904 Mark.
Abschließend kündigte zweiter Vorsitzender Richard Rüttiger an, mehr Mitglieder zum Dienst in der Vereinswirtschaft ermuntern zu wollen. Nur so sei der Thekendienst aufrecht zu erhalten.