
„Wir sehen, dass sich die wirtschaftlichen Herausforderungen zunehmend auf den Arbeitsmarkt auswirken. Die meisten Unternehmen halten aber weiterhin – trotz der konjunkturellen Unsicherheiten – an ihrem Personal fest. Diejenigen, die hingegen arbeitslos werden, finden einen deutlich veränderten Arbeitsmarkt vor und es wird zunehmend schwieriger wieder in Arbeit zu kommen – das gilt vor allem, für Personen mit fehlender Berufsausbildung oder personenbezogenen Einschränkungen“, berichtet Alexandra Elbert, die Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Schweinfurt.
Im Dezember 2024 waren in der Region Main-Rhön insgesamt 8881 Menschen arbeitslos gemeldet, die Zahl der Arbeitslosen blieb somit zum Vormonat fast unverändert. Verglichen mit Dezember 2023 ist die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 10,5 Prozent (entspricht 841 Personen) gestiegen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fiel für einen Dezember mit „lediglich“ plus sechs arbeitslosen Personen niedrig aus. Der durchschnittliche Anstieg der letzten fünf Jahre betrug im Dezember zwischen 120 und 220 Personen.
Mit dieser Stagnation sank auch der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich. Musste die Agentur für Arbeit Schweinfurt im November noch von einem Vorjahresanstieg von über 1.011 Personen berichten, so war im Dezember nur noch ein Anstieg um 841 Personen zum Dezember 2023 zu verzeichnen.
5062 offene Arbeitsstellen
In den Landkreisen Haßberge und Bad Kissingen stieg die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte, während sie in Stadt und Landkreis Schweinfurt sogar um 0,2 Punkte sank. Im Landkreis Rhön-Grabfeld blieb die Arbeitslosenquote konstant zum Vormonat.
Insgesamt gab es im Agenturbezirk Schweinfurt im Dezember 5062 offene Arbeitsstellen, das sind 163 weniger als im Vormonat. Besonders gefragt sind weiterhin Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialwesen, im verarbeitenden Gewerbe sowie im Baugewerbe. Mit 687 neu gemeldeten Stellenangeboten blieb die Nachfrage auch im Dezember hinter den hohen Bedarfen der Vorjahre zurück, entspricht aber in etwa dem Niveau vor Covid-19. Die Unternehmen meldeten 13 Stellen weniger als im November und 123 Stellen weniger als im Dezember 2023.
Aus- und Weiterbildung ist wichtig
„Die Unternehmen in der Region suchen weiterhin Fachkräfte – trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten! Die aktuelle Arbeitsmarktlage ermöglicht es auch wieder Stellen zu besetzen, bei denen wir vor Kurzem noch sehr wenige oder keine Bewerber vorschlagen konnten. Das zeigt, wie wichtig es ist, in Ausbildung, Weiterbildung und Integration zu investieren“, so Elbert über die Lage auf dem Stellenmarkt.