Vom 23. September bis 15. Oktober fand der der dritte Arbeitseinsatz in diesem Jahr der Afrika Hilfe Franken e.V. in Tansania statt. Mit dabei hatten die Mitglieder fast 140 Kilo Gepäck, darunter unter anderem 80 Paar Kinderschuhe, Babykleidung für das Waisenhaus, ein Satz Fußballtrikots und zahlreiches Schulmaterial in den Koffern.
Bei der Ankunft in Kiparang’anda hatte der Unterricht gerade begonnen und so war etwas Zeit, das Auto zu entladen. Mit den Handwerkern und den beiden Schuldirektoren wurden Treffen für den nächsten Tag festgelegt und nach Schulschluss fand mit den Kindergärtnerinnen eine Besprechung statt. Die Vorräte an Zucker und Mehl waren fast aufgebraucht. Alle mussten ihre Bankkarte vorlegen, da nach dem Ausscheiden der langjährigen Lehrerin Imakulata nun alle ihren Lohn direkt auf das Konto überwiesen bekommen sollen.
An die Kinder wurden die mitgebrachten Schuhe, Hemden oder Kleidchen verteilt. In den nächsten Tagen fielen dann doch ein paar Dinge auf, die es ab dem neuen Schuljahr wieder zu ändern gilt und auf deren Einhaltung gedrungen wurde. Dazu gehörte die Pünktlichkeit beim Beginn des Unterrichts, der eigentlich 8 Uhr sein soll, sich aber fast täglich bis 8.45 Uhr hinzog, weil einige Kinder regelmäßig zu spät kamen. Auch hatte es sich eingeschlichen, dass manche Eltern beschädigte Uniformen trotz Aufforderung zum Nähen nicht reparieren ließen.
Im November wurden 45 neue Kinder eingeschrieben und die Verabschiedung derer, die in die Schule wechseln, wurde für den 6. Dezember angedacht. Ab Januar 2025 werden noch 13 Paten/Patinnen gesucht. Eine Patenschaft für ein Kind dauert zwei Jahre und beläuft sich auf 60 Euro pro Jahr. Davon werden die Kosten für Schuluniform und Schulmaterial sowie ein tägliches Essen gedeckt, informiert der Verein.
Bei der Begehung des Anwesens wurden einige Mängel entdeckt, von denen ein paar sofort behoben werden konnten und einige erst beim nächsten Aufenthalt erledigt werden. Unter anderem hatten sich in einer Toilette die kompletten Fliesen von der Wand gelöst und ein Wellblech vom Dach flatterte im Wind. Außerdem war von der Sitzrunde der Verputz heruntergefallen und die Terrasse vom Gästehaus war von Termiten unterhöhlt. Diese Dinge inklusive Neuanstrich der Toilette wurden sofort repariert. Im nächsten Jahr muss das gesamte Dach des Schulgebäudes erneuert und alle Gebäude sowie die Spielgeräte sollen neu angestrichen werden. Auch wurden bei dem Besuch wie immer die Vorräte an Brennholz, Zucker, Mehl und Reinigungsmitteln ergänzt, so dass sie wieder drei Monate reichen. Mit Schwester Anna wurde vereinbart, dass sie dem Kindergarten ab Januar einmal wöchentlich einen Besuch abstattet, um nach dem Rechten zu schauen. Außerdem sollen die Gemüsebeete und die Felder wieder effizienter bewirtschaftet werden.
Danach ging es weiter zu den Kindergärten Kikoo und Bigwa: In beiden Kindergärten wurde festgestellt, dass sich die Spielgeräte in einem sehr schlechten Zustand befinden. Teilweise sind Rohre und Ketten durchgerostet. Schon bald soll alles repariert und neu gestrichen werden. In Bigwa wurde in der letzten Nacht vor der Abreise eingebrochen und die Diebe entwendeten die Dachrinne und einen 2000-Liter -Wassertank. Die beiden im Mai dieses Jahres gebauten Klassenzimmer in der Grundschule Tumaini erhielten ihren finalen Anstrich. Deshalb musste der Unterricht ein paar Tage im Freien stattfinden.
Da die Schulbehörde zwischenzeitlich 20 Schulbänke für die Grundschule „Kiparang’anda A“ geliefert hatte,wurden auch von der Afrika Hilfe Franken 20 Bänke bestellt. Noch während des Aufenthalts lieferten die Behörden weitere 15 Bänke und auch der Verein gab nochmal 15 in Auftrag. Jetzt werden noch 80 Schulbänke benötigt. Dem Schuldirektor wurde die zweite Rate für 32 Fenster übergeben. Nun konnten die Fenster eingebaut werden.
Der Fliesenleger kam wie abgesprochen pünktlich zur Arbeit, um drei weitere Klassenzimmer zu fliesen. Pro Zimmer werden zwei Tage benötigt, um sie mit Fußböden zu versehen. 2025 sollen noch die letzten vier fertiggestellt werden.
Seit langem stand ein Kontrollbesuch in der Grundschule Naiborsoit nördlich des Kilimandscharo im Gebiet der Massai aus. Da die Arbeiten im Süden zügig erledigt wurden, konnte es dieses Mal auf die lange Safari von 2400 Kilometer (Hin- und Rückfahrt) gehen. Unerwartete Schwierigkeiten hatten vor vier Jahren dazu geführt, dass der Bau nicht vollendet wurde. Dennoch war das Klassenzimmer bei Ankunft in Betrieb, da auch hier große Platznot besteht. Mit dem Schuldirektor wurden erste Vereinbarungen getroffen. Er soll mittels WhatsApp eine Materialaufstellung nach Deutschland schicken und von den Behörden und dem Dorfvorstand einen Kooperationsvertrag unterschreiben lassen.
Die Gemeinde besorgte den benötigten Sand und Kies und hat Bilder davon geschickt. In Kürze soll damit begonnen werden das Gebäude zu verputzen und die Fußböden zu betonieren. In einem weiteren Schritt sollen dann noch in diesem Jahr die Fenster eingesetzt werden.
Schon mal in der Gegend, wurde die Safari mit einer Fahrt zum aktiven Vulkan Oldonyo Lengai verbunden. In der unwirtlichen Steppe dort draußen leben die Massai mit ihren Herden. Giraffen, Zebras, Gazellen, Antilopen und Strauße begleiteten die Vereinsmitglieder auf Schritt und Tritt. Zwei Nächte im Zelt rundeten dieses Erlebnis ab. Dann ging es zurück nach Kiparang’anda, wo in den letzten Tagen noch die eine oder andere Kleinigkeit bzw. Formalität erledigt werden musste, bevor der Rückflug angetreten wurde.
Der Verein Afrika Hilfe Franken wird am 30.November/1.Dezember beim Adventsmarkt am Viehmarkt mit einem Verkaufs- und Informationsstand vertreten sein. Aus organisatorischen Gründen entfällt die Kleiderannahme am 14. Dezember.
Unterstützung
Der Verein ist auf neue Mitglieder und Helfer angewiesen, die ihn bei den Aktivitäten wie den Märkten und Flohmärkten, den Kleiderannahmen und –verladungen tatkräftig unterstützen. Weitere Informationen gibt es unter afrika-hilfe-franken.de .
Spenden sind möglich auf das Konto:
Spendenkonto Afrika Hilfe Franken e.V.
FLESSABANK, Code-BIC: FLESDEMM
IBAN: DE41 7933 0111 0000 3100 58.