
Roland Friedrich , Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bad Kissingen , lud im Rahmen des monatlich stattfindenden Neubürgerstammtischs zu einem aufschlussreichen Vortrag ein. Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, folgten über 70 Neubürger der Einladung in die Sparkasse Bad Kissingen , um den Vortrag „China süßsauer, das große Mysterium – Game over für Deutschland?“ zu hören, in dem Friedrich seine Erfahrungen und Einschätzungen nach einer Rundreise durch China und Hongkong präsentierte.
Zu Beginn gab Friedrich einen detaillierten Überblick über die aktuelle Lage in China. Er ging auf die Rentensituation ein (Männer gehen dort mit 60 in den Ruhestand, Frauen mit 55) sowie die hohe Jugendarbeitslosigkeit von 21,3 Prozent. Zudem schilderte er auch Chinas Herausforderungen, wie den Handelsüberschuss, die schwankende Binnennachfrage und die zunehmenden Proteste.
Anschließend richtete er den Blick auf Deutschland und stellte die Frage: „Ist unsere Wirtschaftsnation am Ende?“ Friedrich thematisierte die Deindustrialisierung, die sinkende Wettbewerbsfähigkeit und das wachsende Unsicherheitsgefühl vieler Bürger. Er hob hervor, dass in Krisenzeiten Populisten reale Probleme in Ängste verwandelten. Deutschland habe weltweit das teuerste Steuersystem, kämpfe mit maroder Infrastruktur und Bürokratie, und auch die Arbeitslosigkeit nehme zu. Besonders besorgt zeigte er sich über die Stagnation im Export und die Situation der Jugend, die oft nicht arbeiten müsse und von ihren Eltern und Großeltern unterstützt werde.
Ein Realitätscheck führte die Zuhörer zurück nach China: Dort kämen E-Autos deutlich günstiger auf den Markt, Bauvorhaben würden pünktlich fertig. Deutschland hingegen müsse wieder mehr Arbeitsanreize schaffen. Friedrich stellte klar, dass die Weltwirtschaft nach wie vor widerstandsfähig sei, allerdings nicht mehr Deutschland und China die Wachstumstreiber seien. Auffällig sei, dass die Deutschen wieder mehr sparen – aus Angst vor wirtschaftlichen Unsicherheiten.
Tipp für Anlagestrategie
Zum Abschluss gab Friedrich eine Empfehlung für die persönliche Anlagestrategie: Angesichts sinkender Leitzinsen und einer vielleicht bald überwundenen Arbeitskräfteknappheit riet er zu Investitionen in festverzinsliche Anlagen. Aktien sollten etwas vorsichtiger, aber langfristig angelegt werden. Auch Goldminenwerte könnten in Zukunft lukrativ sein.
„Ein sehr informativer und anschaulicher Vortrag . Ich konnte viel mitnehmen und habe wertvolle Tipps erhalten“, fasste eine Neubürgerin ihre Eindrücke zusammen.
Im Anschluss an den Vortrag lud Roland Friedrich die Zuhörer ein. Die Gelegenheit zum Austausch wurde rege genutzt. Es entstand eine lebhafte Diskussion über die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen.
Der nächste Neubürgerstammtisch findet am Donnerstag, 21. November, im KissVino statt. Hermann-Josef Dresbach und Martina Greubel werden den Seniorenbeirat vorstellen. Das Treffen ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Anmeldungen sind unter Anita.Schmitt@ascordis.de möglich. red