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Münnerstadt
Anstehen zum Händeschütteln
Beim traditionellen Neujahrsempfang der Stadt gab es einen ausführlichen Ausblick auf die anstehenden Aufgaben der Kommune.
Viele Hände schüttelten Bürgermeister Helmut Blank, seine beiden Stellvertreter Michael Kastl und Axel Knauff sowie der geschäftsleitende Beamte Stefan Bierdimpfl, die die Gäste des städtischen Neujahrsempfanges begrüßten.  Fotos: Dieter Britz       -  Viele Hände schüttelten Bürgermeister Helmut Blank, seine beiden Stellvertreter Michael Kastl und Axel Knauff sowie der geschäftsleitende Beamte Stefan Bierdimpfl, die die Gäste des städtischen Neujahrsempfanges begrüßten.  Fotos: Dieter Britz
| Viele Hände schüttelten Bürgermeister Helmut Blank, seine beiden Stellvertreter Michael Kastl und Axel Knauff sowie der geschäftsleitende Beamte Stefan Bierdimpfl, die die Gäste des städtischen Neujahrsempfanges ...
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 19.08.2022 17:20 Uhr
Wie immer zum Jahresbeginn lud die Stadt zum Neujahrsempfang in die Alte Aula ein. Vier Reden wurden gehalten, ein Blechbläserquartett der städtischen Musikschule unter Leitung von Thomas Reuß sorgte für die musikalische Umrahmung. Der offizielle Teil war mit ziemlich exakt einer Stunde erfreulich kurz. Den Gästen blieb deshalb viel Zeit und Gelegenheit zu zwanglosen Gesprächen und Diskussionen, zum Beispiel über das Angebot von Stadtpfarrer Pater Markus Reis OSA, als Mediator zwischen den Parteien im Stadtrat zu wirken.
Bürgermeister Helmut Blank konnte eine große Zahl von Vertretern der lokalen Politik und Wirtschaft, der Behörden, der Vereine und Verbände und anderer Institutionen willkommen heißen. Er zitierte den preußischen König Friedrich II. (reg. 1740 bis 1786), der einmal gesagt hat "wenn das Land glücklich sein soll, muss es Ordnung in seinen Finanzen halten. Noch nie hat eine arme Regierung sich Ansehen verschafft." Diese Aussage gelte noch heute.


Schulden halbiert

Die hohe Verschuldung und der damit einhergehende Investitionsstau, gerade im Bereich der städtischen Einrichtungen und Feuerwehren, seien immer noch beherrschendes Thema der Kommunalpolitik in Münnerstadt.
Es sei gelungen, seit dem Jahr 2008 die Schulden der Stadt fast zu halbieren, von damals 27,4 auf jetzt 16,1 Millionen Euro. "In Münnerstadt und in den Stadtteilen lässt es sich gut leben und arbeiten, gut lernen, aber auch gut investieren. Wir stehen gefestigter dar, zumindest wieder wesentlich gefestigter und besser aufgestellt als in den Jahren zuvor" ergänzte er. Es gelte, auf lange Sicht eine attraktive und lebenswerte Stadt, gerade für die jüngere Generation, zu erhalten. Dazu gebe es hervorragende und solide Voraussetzungen: günstiges Bauland für künftige Häuslebauer, moderate Immobilienpreise und günstige Mieten, aber auch gute Voraussetzungen für die vorschulische Betreuung und Förderung der Kinder in den Kindergärten und Krippen.


Es steht einiges an

"Die kommunalpolitischen Themen der Stadt Münnerstadt werden im Jahr 2017 im wesentlichen von der Abarbeitung des Bürgerentscheids vom 18. Dezember 2016 bestimmt sein", meinte der Bürgermeister. Er wolle die notwendigen Konsequenzen zeitnah mit dem Stadtrat erörtern. Darüber hinaus dürften Themen wie Haushaltskonsolidierung, Schuldenreduzierung, Gewerbegebiete, das Sondergebiet, der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Münnerstadt, die Generalsanierung der Mehrzweckhalle, der Ausbau der Kreisstraßen in Seubrigshausen und Wermerichshausen sowie die Ausweisung von Baugebieten in Münnerstadt, Reichenbach, Großwenkheim und Althausen, um nur einige zu nennen, nicht vergessen werden. Der Stadtrat müsse entscheiden, welche Maßnahmen in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Zum Schluss seiner Rede dankte er Brigitte, Günter und Michael Schaub für ihr Engagement in der Altstadt. Sie würden durch Tatsachen überzeugen. Beispielhaft seien der Gasthof "Bären" und das "Kroppfeldhaus". Sein Dank galt auch Sabine Scheuble und Hans Petsch. Er hob ihre vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Altstadt, zum Beispiel bei der Restaurierung und Aufstellung von Denkmälern, Organisation von Veranstaltungen und Konzerten oder auch der Pflege des Novizengartens hervor. Allen überreichte Helmut Blank Blumen und Geschenke zum Dank.
Pater Markus las anschließend den Lokalpolitikern regelrecht die Leviten. Er erinnerte daran, dass er 2015 zusammen mit dem evangelischen Pfarrer Joachim Pennig für den neuen Stadtrat und die Bürgermeister Gottes Segen erbitten durfte. "Wenn ich die Zeitungen richtig verfolgt habe, war dieser Segen auch nötig, er hat aber wenig bewirkt", klagte er. Es liege in der Natur der Sache, dass es verschiedene Wege und Meinungen gebe, was für die Stadt mit ihren Ortsteilen gut und richtig und zukunftsweisend sei. Mandatsträger und alle, die Verantwortung tragen für andere Menschen, müssten den Menschen sehen trotz der Meinungsverschiedenheiten. Man müsse den anderen Menschen Gutes zutrauen, auch wenn man eine konkrete Idee für wenig realistisch halte. Man müsse dem anderen mit Respekt begegnen, auch wenn er andere Interessen vertrete. Zurzeit macht er eine Ausbildung als Mediator. Er bot an, in dieser Rolle tätig zu werden. "Das geht aber nur, wenn alle es wollen" hob er ausdrücklich hervor.


Jahr der Begegnung

Oberstleutnant Jörg Schaffelke, Leiter der Lehrgruppe B des Ausbildungszentrums Infanterie in Hammelburg, erinnerte daran, dass seit 2012 eine Partnerschaft zwischen dieser Lehrgruppe und der Stadt Münnerstadt besteht. "2017 soll erneut ein Jahr der Begegnung werden" hob er hervor und überreichte an Karlheinz ("Charlie") Friedel, dem Chef des Mürschter Kinderhauses, einen Scheck über 250 Euro, die bei einer Sammlung zusammengekommen waren. Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner (CSU) dankte allen, die in der Kommunalpolitik aktiv sind. Ohne ehrenamtliche könne man die Betreuung der Flüchtlinge nicht bewältigen. Der Freistaat Bayern unterstütze die Landkreise und die Städte und Gemeinden stark. Münnerstadt zum Beispiel bekomme hohe Schlüsselzuweisungen und eine Stabilisierungsbeihilfe. Auch der Neubau des BBZ gehöre dazu.
Nicht zu vergessen: beim Neujahrsempfang 2017 hatte der neue Aufzug Premiere. Er ermöglicht nun auch, von der Rückseite des Gebäudes aus, Rollstuhlfahrern den Zugang zur Alten Aula, der städtischen Bücherei und anderen hier untergebrachten Einrichtungen der Stadt. Um 15.30 Uhr durften Altbürgermeister Eugen Albert und seine Gattin Anneliese als erste den Aufzug ausprobieren, denn sie hatten, so Bürgermeister Helmut Blank, sehr unter dem Baulärm zu leiden.
 
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