
Weithin bekannt sind die erfolgreichen Bemühungen der Familie Wielgoss, den Bewohnern des peruanischen Urubambatals nachhaltig zu einem besseren Leben zu verhelfen und die landwirtschaftlichen Methoden ökologisch auszurichten. Vom Ehepaar Gerhard und Francoise Wielgoss und ihrem Sohn Arno wurde der Verein "Frederic - Hilfe für Peru" ins Leben gerufen.
Über die Aktivitäten des Vereins und die Fortschritte in Peru können sich die Mitglieder bei der Jahresversammlung am Sonntag, 24. November, in der Alten Schule in Nüdlingen informieren. Beginn ist um 18 Uhr.
Zur öffentlichen Veranstaltung mit dem beliebten "Südamerikanischen Eintopf", zubereitet von Myriam, wird um 19 Uhr eingeladen. Beim Lichtbildervortrag wird Arno Wielgoss die neuesten Fotos der Projekte zeigen und die Volontärin Kristin Voll aus Waldfenster wird von ihren Eindrücken berichten. Der Vortrag beginnt etwa um 19.30 Uhr. Außerdem wird es die Möglichkeit geben, die Schoko-Kiste für den Regenwald zu erstehen.
In diesem Sommer gingen wieder die Bilder des brennenden Amazonas-Regenwaldes um die Welt. Der Verein "Frederic-Hilfe" ist bereits seit 19 Jahren im Urubambatal tätig und diese Feuer seien jedes Jahr aufs Neue zu sehen, teilt der Verein mit. Brandrodung, Monokulturen und Pestizideinsatz sind ungeeignete Anbautechniken und zerstörerisch für die sensiblen Ökosysteme des Regenwaldes. Es wurde schnell klar, dass eine effektive Hilfe zur Selbsthilfe nur über die Ausbildung der Kleinbauern in angepassten ökologischen Landwirtschaftsmethoden zum Erfolg führt.
Situation hat sich gewendet
In jahrelanger Arbeit wurden wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen zusammengetragen und die Bauern durch erfahrene Landwirte ausgebildet. Langsam setzten sich Mischkulturen, Bodendeckerpflanzen und Agroforstsysteme als nachhaltige Wirtschaftsform durch. Während die "Projektfamilien" von lokalen Behörden und konventionellen Landwirten anfangs belächelt oder sogar angefeindet wurden, hat sich jetzt die Situation komplett gewendet. Die Erträge der nachhaltig bewirtschafteten Flächen seien nun höher als die von nicht-ökologischen. Zusatzverdienste gebe es durch nachhaltige Holzwirtschaft, Gemüseanbau und Kleinviehzucht. Durch die langjährige Kooperation mit der Umweltschutzorganisation "Amazonia resiliente" wurden die Vereinten Nationen auf das Kleinprojekt aufmerksam. Es wurde zum Schutzprojekt der Vereinten Nationen zum Schutz des Amazonas erklärt. Nun werden auch Landwirte aus anderen Regionen in der Bauernkooperative ausgebildet. Die Bemühungen um eine nachhaltige Landnutzung müssen jedoch weiter verstärkt werden, heißt es. Es müssten Impulse gegeben werden, damit die Art der Landnutzung nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch erfolgreich wird. Um dies zu erreichen, wurde beschlossen, der Biokakaokooperative (APECMU) den Kauf einer Kleinanlage zur Weiterverarbeitung des Kakaos zu ermöglichen.
Eine weitere Erfolgsgeschichte: Es gibt einen Fördertopf für Entwicklungszusammenarbeit privater Träger. Dieser wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bereitgestellt und von der Schmitz-Stiftung verwaltet. Der Verein "Frederic" hat es geschafft, als förderungswürdig zu gelten. Dem Antrag auf die Kofinanzierung des Vorhabens wurde stattgegeben, teilt der Verein mit. Kauf, Transport, Installation und Biozertifizierung der Anlage, sowie Ausbildung an den Maschinen kosten 35 800 Euro. Die Schmitz-Stiftung übernimmt davon 25 000 Euro. Die kakaoverarbeitenden Maschinen sind inzwischen von einem Maschinenbauer in Lima fertiggestellt worden und werden nun in Ivochote installiert. Im Februar wird die Anlage biozertifiziert und in Betrieb gehen. Die Kakaomasse hat, zusätzlich zum Export, auch einen sehr guten lokalen Markt und wird von den Familien selbst als köstlicher Trinkkakao konsumiert.
Medaillen für Schokolade
Die Manufaktur wird der erste weiterverarbeitende Betrieb im ganzen Talabschnitt sein. Zum ersten Mal werden wirklich Arbeitsplätze vor Ort geschaffen. Besonders wichtig: die Anlage wird von Mitgliedern der Frauengruppen betrieben.
Der erzeugte Kakao zählt zu den am ökologischsten und am fairsten gehandelten Kakaos der Erde. Zwei Sorten haben auf der "European Chocolate Awards" bereits Medaillen gewonnen. Bei der Weltmeisterschaft der Schokoladen in Florenz haben beide Sorten das Finale erreicht. Die Bauern erfüllt das mit Stolz und es gibt ihnen neue Absatzmöglichkeiten und gute Chancen bei Preisverhandlungen. Die Schulprojekte und die Frauengruppen wachsen stetig und bekommen immer mehr Bedeutung. ksta
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