In fünf Jahren feiert das Alte Rathaus runden Geburtstag: 100 Jahre wird es 2026 alt. Allzu gut ist es aber nicht beieinander. Im Erdgeschoss hat es sich gesundheitsgefährdenden Schimmel eingefangen; im Dach zeigen sich viele undichte Stellen und marode Anschlüsse. Und beim Brandschutz bestehen schwere Mängel .
Wegen all dem musste die Tourist-Info bereits aus- und in die Georgi-Halle umziehen. Die Heimatstuben im Dachgeschoss sind für die Öffentlichkeit gesperrt. Lediglich die Bibliothek mit dem Kulturbüro harrt im ersten Obergeschoss aus (wir berichteten).
Die Machbarkeitsstudie soll Klarheit über den Sanierungsbedarf im Gebäude und die Kosten dafür erbringen. Fünf Ingenieurbüros wurden um ein Angebot angefragt; der Stadtrat gab nun dem Architekturbüro Wiener + Partner freie Architekten aus Karlstadt den Zuschlag.
Für 46520 Euro werden seine Mitarbeiter die Bestandspläne sichten, mit den Gegebenheiten vor Ort vergleichen und digitalisieren, ein Raumprogramm und ein Digitalaufmaß erstellen. Hinzu kommen statische und restauratorische Untersuchungen. Die Kosten für die Machbarkeitsstudie bekommt die Stadt zu 80 Prozent gefördert, sagte Kämmerin Julia Spahn.
Peter Karl vom städtischen Büro Bauleistungen rechnet damit, dass das Karlstadter Büro Mitte bis Ende Januar mit den Arbeiten beginnen wird und diese im April abschließt. Danach kommen die Beratungen im Stadtrat , ob und welche Maßnahmen angegangen werden sollen. Mit dem Dekmalschutz muss gesprochen, staatliche Förderungen ausgelotet und gesichert werden.
Deswegen rechnet Peter Karl erst in zwei Jahren damit, dass die Sanierung anläuft. Auf Nachfrage von Hartmut Bös (Grüne) sagte er, dass wohl auch die Tourist-Info bis mindestens dahin in der Georgi-Halle bleiben wird. Es sei denn, Stadt und Stadtrat entscheiden etwas anderes.
Etwa die Schimmelsanierung vorzuziehen, sei nicht geplant. Das Alte Rathaus soll "als Gesamtmaßnahme" angegangen werden.
Auswirkungen auf die noch im Obergeschoss ansässige Bibliothek haben die anstehenden Untersuchungen laut Karl keine. "Sie bleibt drin. Die Untersuchungen laufen parallel. Das Gebäude muss nicht ausgeräumt werden", so Peter Karl.
2026 feiert das Alte Rathaus 100. Geburtstag. Noch ist es möglich, dass es das als runderneuertes Jubiläumsgebäude tut.