Bad Kissingen
Alter Sitzungssaal wird zur Weinstube
Elektroinstallationen, Lastenaufzug, Denkmalschutz: Der Umbau im Alten Rathaus ist auf der Zielgerade. Ende November soll die Regionalvinothek öffnen.
Multifunktional war das Alte Rathaus in seiner mehr als 400-jährigen Geschichte schon immer: Ob als Markthalle, als Amtssitz des Bürgermeisters, als Post- und Telegrafenstation oder als Polizeiwache. Seit der letzten Sanierung 1991 diente es als Ausstellungsort, Bürgerzentrum und als Tourist-Information. Jetzt folgt das nächste Kapitel: Die Stadt baut derzeit das denkmalgeschützte Gebäude für rund 700 000 Euro um zur Regionalvinothek, die Ende November offiziell öffnen soll.
"Das, was sich in den Wänden abspielt, ist fertig", berichtet Gerhard Schneider. Der Kämmerer ist so etwas wie der Vinotheksbeauftragte des Rathauses. Die Handwerker haben bereits neue Leitungen für Wasser und Elektrik verlegt, die Innenwände wieder verputzt und gestrichen. Im Keller fließen Arbeiter derzeit die Toiletten, im Sitzungssaal im zweiten Obergeschoss bringen Monteure Rauchmelder an den Decken an. Die Heizungsanlage wurde vollständig erneuert und der Lastenaufzug an der Rückseite des Gebäudes vom Parterre ins erste Obergeschoss installiert.
"Um das Obergeschoss bewirtschaften zu können, brauchen wir einen Materialaufzug"; sagt Schneider. Über den Hintereingang kann der Betreiber beispielsweise sein Catering anliefern, direkt in den Aufzug laden und Veranstaltungen mit bis zu 100 Gästen im ersten Stock anbieten. "Der Aufzug hat die Statiker ganz schön beschäftigt", erzählt der Kämmerer. Möglich war der Einbau, weil das Treppenhaus bei der letzten vor mehr als 20 Jahren Sanierung mit einer Betonwand verstärkt worden war. An dieser Wand dockt der Fahrstuhl nun an.
Aber nicht nur die Statik war eine Herausforderung. Schneider: "Der Denkmalschutz hat die Forderung gestellt, dass der Aufzug später wieder komplett zurückgebaut werden kann." Das Gebäude müsse theoretisch wieder in seinen Originalzustand zurückversetzbar sein. Generell hat der Denkmalschutz großen Einfluss auf die Renovierung. Die Farbgestaltung im Innern ist entsprechend abzustimmen und die Fenster für den geplanten Straßenausschank in Richtung Marktplatz benötigen flache Profile. "Unsere Eingriffe sind sehr moderat, um den Charakter des Gebäudes zu erhalten", erklärt er. Dieser dürfe nicht verloren gehen.
Während die Kosten im vorgesehenen Rahmen liegen, sind die Bauarbeiten zeitlich etwas in Verzug. Der Öffnungstermin Ende November solle aber gehalten werden. "Die Firmen sind mit Aufträgen zu", sagt der Kämmerer. Handwerker und Fachfirmen sind auch für die öffentliche Hand nicht ganz leicht zu bekommen. "Es gab Lieferschwierigkeiten und manche Gewerke mussten auch mehrfach ausgeschrieben werden." Vom Windfang am Eingang, über Winzerregale und Weinklimaschränke bis zur Weintheke, den Sitzbänken und der Veranstaltungstechnik: Bis Anfang November soll der Einbau abgeschlossen sein.
Betreiber sind die Heiligenfeld Kliniken. Sommelier und Leiter von "Kissvino", Bernhard Gößmann-Schmitt, rechnet mit einer Übergabe des Alten Rathauses gegen Anfang November. "Dann müssen wir die Vinothek einrichten", sagt er. Dann wird das Equipment für den täglichen Gebrauch wie Gläser und Kaffeemaschinen eingeräumt und angeschlossen, die Regale werden mit 50 verschiedenen Weinen der zehn teilnehmenden Winzer aus dem Saaletal bestückt und es gibt erste Testbetriebe, damit das Serviceteam die Abläufe einstudieren kann. Am 24. November ist eine kleine Eröffnungsfeier mit geladenen Gästen geplant, der Betrieb wird einen Tag später mit einer Kunstvernissage offiziell aufgenommen. "Es geht darum, die Vinothek mit Leben zu füllen", sagt Gößmann-Schmitt.
Erdgeschoss Im Erdgeschoss sind 20 Sitzplätze sowie mehrere Stehtische geplant. Rechts des Eingangs stehen die Regale, auf denen die Weine und Winzer präsentiert werden, links findet sich die Beratungs- und die Essenstheke, auf der Rückseite des Raums finden sich Spezialitäten wie Brände und Angebotsweine sowie der Servicebereich mit Spülküche und Lastenaufzug. Zum Marktplatz hin ist ein Straßenausschank geplant, sowie auf der Außenfläche mehrere Stehtische für den Marktschoppen.
1. Obergeschoss Im ersten Stock wird ein Regional- und Kunstshop untergebracht. Hier sollen alle zwei Monate wechselnde Ausstellungen zu sehen sein, außerdem gibt es einen Kalligraphiebereich für die Künstlerin, Shop- und Veranstaltungsleiterin Uta Berg. Der Raum kann flexibel für Veranstaltungen mit bis zu 100 Gästen bestuhlt werden.
2. Obergeschoss Im zweiten Stock entstehen Umkleide- und Büroräume für das Personal. Der alte Sitzungssaal mit Holzvertäfelung und Stuckdecke soll für kleinere Veranstaltungen, etwa Weinproben, genutzt werden.
"Das, was sich in den Wänden abspielt, ist fertig", berichtet Gerhard Schneider. Der Kämmerer ist so etwas wie der Vinotheksbeauftragte des Rathauses. Die Handwerker haben bereits neue Leitungen für Wasser und Elektrik verlegt, die Innenwände wieder verputzt und gestrichen. Im Keller fließen Arbeiter derzeit die Toiletten, im Sitzungssaal im zweiten Obergeschoss bringen Monteure Rauchmelder an den Decken an. Die Heizungsanlage wurde vollständig erneuert und der Lastenaufzug an der Rückseite des Gebäudes vom Parterre ins erste Obergeschoss installiert.
"Um das Obergeschoss bewirtschaften zu können, brauchen wir einen Materialaufzug"; sagt Schneider. Über den Hintereingang kann der Betreiber beispielsweise sein Catering anliefern, direkt in den Aufzug laden und Veranstaltungen mit bis zu 100 Gästen im ersten Stock anbieten. "Der Aufzug hat die Statiker ganz schön beschäftigt", erzählt der Kämmerer. Möglich war der Einbau, weil das Treppenhaus bei der letzten vor mehr als 20 Jahren Sanierung mit einer Betonwand verstärkt worden war. An dieser Wand dockt der Fahrstuhl nun an.
Aber nicht nur die Statik war eine Herausforderung. Schneider: "Der Denkmalschutz hat die Forderung gestellt, dass der Aufzug später wieder komplett zurückgebaut werden kann." Das Gebäude müsse theoretisch wieder in seinen Originalzustand zurückversetzbar sein. Generell hat der Denkmalschutz großen Einfluss auf die Renovierung. Die Farbgestaltung im Innern ist entsprechend abzustimmen und die Fenster für den geplanten Straßenausschank in Richtung Marktplatz benötigen flache Profile. "Unsere Eingriffe sind sehr moderat, um den Charakter des Gebäudes zu erhalten", erklärt er. Dieser dürfe nicht verloren gehen.
Während die Kosten im vorgesehenen Rahmen liegen, sind die Bauarbeiten zeitlich etwas in Verzug. Der Öffnungstermin Ende November solle aber gehalten werden. "Die Firmen sind mit Aufträgen zu", sagt der Kämmerer. Handwerker und Fachfirmen sind auch für die öffentliche Hand nicht ganz leicht zu bekommen. "Es gab Lieferschwierigkeiten und manche Gewerke mussten auch mehrfach ausgeschrieben werden." Vom Windfang am Eingang, über Winzerregale und Weinklimaschränke bis zur Weintheke, den Sitzbänken und der Veranstaltungstechnik: Bis Anfang November soll der Einbau abgeschlossen sein.
Betreiber sind die Heiligenfeld Kliniken. Sommelier und Leiter von "Kissvino", Bernhard Gößmann-Schmitt, rechnet mit einer Übergabe des Alten Rathauses gegen Anfang November. "Dann müssen wir die Vinothek einrichten", sagt er. Dann wird das Equipment für den täglichen Gebrauch wie Gläser und Kaffeemaschinen eingeräumt und angeschlossen, die Regale werden mit 50 verschiedenen Weinen der zehn teilnehmenden Winzer aus dem Saaletal bestückt und es gibt erste Testbetriebe, damit das Serviceteam die Abläufe einstudieren kann. Am 24. November ist eine kleine Eröffnungsfeier mit geladenen Gästen geplant, der Betrieb wird einen Tag später mit einer Kunstvernissage offiziell aufgenommen. "Es geht darum, die Vinothek mit Leben zu füllen", sagt Gößmann-Schmitt.
Infobox: So wird das Alte Rathaus künftig genutzt
Erdgeschoss Im Erdgeschoss sind 20 Sitzplätze sowie mehrere Stehtische geplant. Rechts des Eingangs stehen die Regale, auf denen die Weine und Winzer präsentiert werden, links findet sich die Beratungs- und die Essenstheke, auf der Rückseite des Raums finden sich Spezialitäten wie Brände und Angebotsweine sowie der Servicebereich mit Spülküche und Lastenaufzug. Zum Marktplatz hin ist ein Straßenausschank geplant, sowie auf der Außenfläche mehrere Stehtische für den Marktschoppen.1. Obergeschoss Im ersten Stock wird ein Regional- und Kunstshop untergebracht. Hier sollen alle zwei Monate wechselnde Ausstellungen zu sehen sein, außerdem gibt es einen Kalligraphiebereich für die Künstlerin, Shop- und Veranstaltungsleiterin Uta Berg. Der Raum kann flexibel für Veranstaltungen mit bis zu 100 Gästen bestuhlt werden.
2. Obergeschoss Im zweiten Stock entstehen Umkleide- und Büroräume für das Personal. Der alte Sitzungssaal mit Holzvertäfelung und Stuckdecke soll für kleinere Veranstaltungen, etwa Weinproben, genutzt werden.
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