Münnerstadt
Alte Trinklieder und süffiges Bier
125 Jahre ist die Münnerstädter Stadtkapelle. Dazu bot sie jetzt einem musikalische Bierprobe in der Zehntscheune.
Die Spülküche ist nicht unbedingt er normale Platz einer Vorstandschaft, aber im Vereinswahnsinn oft dringende Notwendigkeit. Erika Pascher, die Vorsitzende des Vereins Stadtkapelle Münnerstadt steht am Becken und bringt den Glanz auf das Geschirr zurück. Sie ist ein optimistischer Mensch, jemand bei dem auch Enttäuschung als Hoffnung auf bessere Zeiten überzeugend rüber kommt. "Ja, der Besuch der Bierprobe hätte besser sein können. Wir haben viel dafür geworben". 125 Jahre ist die Stadtkapelle jetzt eine Institution in Münnerstadt, man hört die Musiker und Musikerinnen gerne innerhalb und außerhalb des Stadtgebiets. Die Aktiven haben in den letzten Jahrzehnten viel gewagt, Zeichen gesetzt und manchmal nicht gewonnen. Das Jubiläumsjahr 2017 sollte wieder ein wenig anders werden. "Große Events können wir nicht stemmen!" so die Vorsitzende. "Deswegen wollten wir unser Fest mit kleinen Veranstaltungen den Bürgern näherbringen".
Die musikalische Bierprobe mit Brotzeit "Tradition trifft Moderne" im Vereinszentrum der Zentscheune hatte wirklich Hochkarätiges zu bieten. Dabei ist die Kombination aus Essen, Trinken und Musik jetzt so neu nicht. Ungewöhnlich war aber die Darbietung und vor allem sehr kurzweilig. Dafür sorgten während des Abends der Münnerstädter Dietmar Schmitt, der als Diplombraumeister seit 23 Jahren in einer Gasthofbrauerei in Oberursel nördlich von Frankfurt arbeitet.
Er ist aber Einheimischer geblieben und mit viel Herzblut Mitglied der Stadtkapelle Münnerstadt. Ganz der Profi hat er für diesen Abend seine Profession als Bierspezialist zur Verfügung gestellt. Mit launigen Worten beschreibt er die Entwicklung des gärigen Getränkes, "eine Zufallsentdeckung im Vorderen Orient vor 5000 Jahren" von den Anfängen als Produkt sesshaft gewordener Nomaden. Die Beliebtheit des Bieres im Altertum lässt sich auch Verbrauch dokumentieren. Die Völker des Landstrichs zwischen Mittelmeer und Euphrat und Tigris sowie entlang des Nils tranken aus Krügen mit über zwei Liter Inhalt und davon über 1000 Liter im Durchschnitt im Jahr, wusste Schmitt zu berichten. Den Phöniziern ist der Weg des Bieres nach Mitteleuropa zu verdanken. Um etwa 400 nach Christus hat der irische Missionar Kolonat das Bier für die Mönche in den Klöstern als Fastenbereicherung eingeführt. Erste Belege gibt es dafür im Kloster Melk in Österreich. Dem Getreide als Grundsubstanz wurden im Laufe der Jahrhunderte bis zu 30 verschiedene Kräuter und auch Honig beigemischt. Das hatte ein Ende, als als am 23.April 1516 das Reinheitsgebot erlassen wurde. Dasselbe war als Schutz vor der Konkurrenz gedacht und entwickelte sich erst später zum Qualitätsmerkmal.
Die Kreativität der Braumeister bringe bis heute immer neue Sorten auf den Markt. Dietmar Schmitt erinnerte an die Braukunst aus Pilsen, wo erstmals helles Bier gebraut wurde oder an das Jahr 1897, als man in München begann das Oktoberfestbier "Märzen" zu brauen. Aktuell finden die Craft-Biere Einzug in die Geschmacksnerven der Bierfreunde. Der Diplombraumeister hatte den Gästen sieben verschiedene Biersorten mitgebracht, zu denen er umfassende Erklärungen lieferte. Den persönlichen Durst löschte er während des Vortrags mit einem dunklen Bier.
Bernd Hammer mit dem Akkordeon war es vorbehalten, die von Anfang an feucht-fröhliche Stimmung mit Musikeinlagen zu würzen. Trinklieder sind wohl so alt wie das Bier selbst, aber im Zusammenhang ein doppelter Genuss. Der Bad Kissinger Stadtmusikdirektor hat nach wie vor eine starke Verbindung zu den Münnerstädter Musikanten, nicht nur wegen des Wohnortes Reichenbach.
Bis nach Mitternacht wurde denn auch gefeiert. Erika Pascher, die emsige Vorsitzende hat mit Vergnügen vernommen, dass sich die, die gekommen waren, eine weitere Auflage dieses Events wünschen. Auch in Münnerstadt stirbt die Hoffnung auf mehr Besuch zuletzt.
Die musikalische Bierprobe mit Brotzeit "Tradition trifft Moderne" im Vereinszentrum der Zentscheune hatte wirklich Hochkarätiges zu bieten. Dabei ist die Kombination aus Essen, Trinken und Musik jetzt so neu nicht. Ungewöhnlich war aber die Darbietung und vor allem sehr kurzweilig. Dafür sorgten während des Abends der Münnerstädter Dietmar Schmitt, der als Diplombraumeister seit 23 Jahren in einer Gasthofbrauerei in Oberursel nördlich von Frankfurt arbeitet.
Er ist aber Einheimischer geblieben und mit viel Herzblut Mitglied der Stadtkapelle Münnerstadt. Ganz der Profi hat er für diesen Abend seine Profession als Bierspezialist zur Verfügung gestellt. Mit launigen Worten beschreibt er die Entwicklung des gärigen Getränkes, "eine Zufallsentdeckung im Vorderen Orient vor 5000 Jahren" von den Anfängen als Produkt sesshaft gewordener Nomaden. Die Beliebtheit des Bieres im Altertum lässt sich auch Verbrauch dokumentieren. Die Völker des Landstrichs zwischen Mittelmeer und Euphrat und Tigris sowie entlang des Nils tranken aus Krügen mit über zwei Liter Inhalt und davon über 1000 Liter im Durchschnitt im Jahr, wusste Schmitt zu berichten. Den Phöniziern ist der Weg des Bieres nach Mitteleuropa zu verdanken. Um etwa 400 nach Christus hat der irische Missionar Kolonat das Bier für die Mönche in den Klöstern als Fastenbereicherung eingeführt. Erste Belege gibt es dafür im Kloster Melk in Österreich. Dem Getreide als Grundsubstanz wurden im Laufe der Jahrhunderte bis zu 30 verschiedene Kräuter und auch Honig beigemischt. Das hatte ein Ende, als als am 23.April 1516 das Reinheitsgebot erlassen wurde. Dasselbe war als Schutz vor der Konkurrenz gedacht und entwickelte sich erst später zum Qualitätsmerkmal.
Die Kreativität der Braumeister bringe bis heute immer neue Sorten auf den Markt. Dietmar Schmitt erinnerte an die Braukunst aus Pilsen, wo erstmals helles Bier gebraut wurde oder an das Jahr 1897, als man in München begann das Oktoberfestbier "Märzen" zu brauen. Aktuell finden die Craft-Biere Einzug in die Geschmacksnerven der Bierfreunde. Der Diplombraumeister hatte den Gästen sieben verschiedene Biersorten mitgebracht, zu denen er umfassende Erklärungen lieferte. Den persönlichen Durst löschte er während des Vortrags mit einem dunklen Bier.
Bernd Hammer mit dem Akkordeon war es vorbehalten, die von Anfang an feucht-fröhliche Stimmung mit Musikeinlagen zu würzen. Trinklieder sind wohl so alt wie das Bier selbst, aber im Zusammenhang ein doppelter Genuss. Der Bad Kissinger Stadtmusikdirektor hat nach wie vor eine starke Verbindung zu den Münnerstädter Musikanten, nicht nur wegen des Wohnortes Reichenbach.
Bis nach Mitternacht wurde denn auch gefeiert. Erika Pascher, die emsige Vorsitzende hat mit Vergnügen vernommen, dass sich die, die gekommen waren, eine weitere Auflage dieses Events wünschen. Auch in Münnerstadt stirbt die Hoffnung auf mehr Besuch zuletzt.
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