Als weitere Listennachfolgerin des „Bürgerblock Euerdorf “ gab Heidtrud Hofmann am 5. August ihre Erklärung zur Übernahme des Ehrenamts ab. Bürgermeister Peter Bergel begrüßte die neue Gemeinderätin zu Beginn der jüngsten Sitzung und nahm ihr den vorgeschriebenen Eid ab. Auf Vorschlag des Bürgerblocks Euerdorf wurde Elmar Hofmann für die ausgeschiedene Heike Vogt als Mitglied in den örtlichen Rechnungsprüfungsausschuss entsandt und dort zum Stellvertreter des Vorsitzenden bestellt.
Mit dem Protokoll der vergangenen Sitzung war Gemeinderat Bernhard Herterich nicht ganz einverstanden. Er bezweifelte, dass das Gremium darüber abgestimmt hatte, Vereine müssten ihr Vermögen und die Einkommensverhältnisse offenlegen, wenn ein Zuschussantrag an die Gemeinde gestellt werde. Der Absatz wurde aus dem Protokoll gestrichen, Bürgermeister Bergel will das in einer der nächsten Sitzungen noch einmal auf die Tagesordnung bringen.
Termin vor Ort im JuZ
Vor der Sitzung fand ein Vor-Ort-Termin im Gebäude des JuZ in der Hammelburgerstraße statt. Man denkt aktuell über eine „Aufhübschung“ nach, da keine Nutzungsänderung für das Gebäude angedacht ist, hofft man eine komplette energetische Sanierung vermeiden zu können. Das JuZ ist im Erdgeschoss untergebracht, das Obergeschoss dient als Lager. Es gehe um Fassade, Fenster, Türen und Dach, so Bergel. Dazu seien schon einige Angebote eingeholt worden. Jetzt gelte es zeitnah zu entscheiden, ob ein Architekt das Projekt während der Bauphase begleiten solle, damit sichergestellt sei, dass keine unerwarteten Auflagen auf die Gemeinde zukommen.
Einig war sich das Gremium in Sachen Vorabanalyse zur interkommunalen Wärmeplanung. Eine Wärmeplanung soll solange zurückgestellt werden, bis die landesrechtliche Regelung in Bayern erlassen und die Aufwandserstattung geregelt ist. Es zeichne sich ab, dass der Markt Euerdorf bei der Städtebauförderung nicht mehr mit im Boot sitzt, Ralf Ziegler und Christian Erhard fanden dies schade. Die vom Markt eingereichten Projekte hätten logischerweise nicht den Stellenwert gehabt wie der Neubau des Rathauses, hierbei war man im Förderprogramm. Bauanträge: Das Kommunalunternehmen des Landkreises Bad Kissingen plant die Errichtung einer Überdachung für die Tankstelle auf der Gemarkung Wirmsthal. Beim Gremium kam hierbei die Frage auf, ob überhaupt ein Bauantrag für die Tankstelle vorlag, Bergel will dies klären lassen. Positiv beschieden wurden der Neubau eines Mehrfamilienwohnhauses mit Nebengebäuden und Stellplatzanlage in der Wildfuhr und die Bauvoranfrage zum Bauvorhaben „Errichtung eines Einfamilienhauses in Bungalow-Bauweise“ in der Alten-Kissinger-Straße.
Eine positive Nachricht hatte der Bürgermeister noch abschließend. Nach viereinhalb Jahren Verhandlungen mit der Deutschen Bahn dürfe nun ein Bushäuschen unter der Bahn-Brücke gebaut werden. Herabfallendes Eis sorge dann nicht mehr für Gefahr.
Gerüchte gebe es auch um die Reduzierung der Gänse am Saalestrand. „Wahr ist, die Gänse wurden eingefangen und umgesiedelt“, gab Bergel bekannt.
Haushalt 2024
Kämmerin Brigitte Amberg stellte dem Gremium in der Sitzung den Haushalt 2024 vor. Demnach beläuft sich der Verwaltungshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen auf 6,97 Millionen, der Vermögenshaushalt auf 5,87 Millionen Euro.
Für das Haushaltsjahr 2024 ergibt sich eine Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt in Höhe von 1,13 Millionen Euro. Kreditaufnahmen zur Finanzierung geplanter Investitionsmaßnahmen sind nicht vorgesehen.
Der größte Einnahmeposten im Verwaltungshaushalt liegt mit 3,08 Millionen bei Grund- und Gewerbesteuer, gefolgt von Abschreibungen und Innerer Verrechnung mit 1,10 und dem Gemeindeanteil Einkommen- und Umsatzsteuer mit 1,06 Millionen Euro. In einer der nächsten Sitzungen wird der Rat über die Anpassung der Grundsteuer entscheiden, Amberg will hierbei mit Rechenbeispielen für Klarheit sorgen. Eine Kalkulation der Gebührensätze Wasser und Kanal erfolgte zuletzt 2022, im nächsten Jahr sei es damit wieder soweit. Auf der Ausgabenseite steht mit 1,59 die Kreisumlage an erster Stelle, gefolgt von den Personalkosten mit 1,29 Millionen Euro.
Für den Vermögenshaushalt ist geplant, 3,67 Millionen aus den allgemeinen Rücklagen zu entnehmen, 1,13 Millionen ist die Zuführung vom Verwaltungshaushalt und aus Beiträgen stammen rund 670.000 Euro. In den nächsten Jahren seien umfangreiche Investitionen in der kommunalen Infrastruktur, vor allem in den Bereichen Erschließung von Baugebieten, Straßensanierungen, Neubauten sowie der Wasserver- und entsorgung vorgesehen, die im Bereich der kostenrechnenden Einrichtungen durch die Erhebung von Verbesserungsbeiträgen zu finanzieren sind, erläuterte Amberg. Die Pro-Kopf-Verschuldung reduziert sich zum Ende des Jahres bei einem Einwohnerstand von 1517 um rund 230 auf 1456 Euro und liegt somit um 94 Prozent über dem vergleichbaren Landesdurchschnitt. Mit 418.000 Euro lasse sich der Markt Euerdorf den Kindergarten ganz schön was kosten, kommentierte Elmar Hofmann. Nicht zuletzt auch aufgrund der Höhe der Kreisumlage gab es zwei Gegenstimmen zum Haushaltsentwurf.