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Bad Kissingen
Winterzauber stimmt auf Weihnachten ein
Christian Wolff, Regenburger Domspatzen, Harfe und Bläser: Warum die alpenländische Weihnacht auch in Franken ankommt.
Nach zweijähriger Corona-Pause gastierte die alpenländische Weihnacht am Tag vor Heiligabend wieder im Bad Kissinger Regentenbau.       -  Nach zweijähriger Corona-Pause gastierte die alpenländische Weihnacht am Tag vor Heiligabend wieder im Bad Kissinger Regentenbau.
Foto: Klaus Werner | Nach zweijähriger Corona-Pause gastierte die alpenländische Weihnacht am Tag vor Heiligabend wieder im Bad Kissinger Regentenbau.
Klaus Werner
 |  aktualisiert: 07.11.2023 16:18 Uhr

Der Bad Kissinger Regentenbau wurde zum Symbol für das Adventskonzert „Die alpenländische Weihnacht“. Der Max-Littmann-Saal mit seiner weihnachtlichen Illumination wurde zum Schutzraum in einer turbulenten Welt, in dem die universelle „Botschaft von der Geburt des Heilands, des Retters“ warmherzig-eindringlich durch Christian Wolff als Erzähler , gesanglich durch die Regenburger Domspatzen sowie instrumentell durch die Harfenistin Barbara Gasteiger und dem Bläser-Ensemble Classique dargeboten wurde.

Auch nach zweijähriger, pandemiebedingter „Zwangspause“ wurde „Die alpenländische Weihnacht“ zum Publikumsmagnet, auch wenn der Max-Littmann-Saal nicht ganz ausverkauft war. Am Vorabend des Weihnachtsfestes entfaltete die Botschaft rund um die Geburt von Jesu Christi eine nachdenkliche-optimistische Sogwirkung, dem sich das Publikum nicht entziehen wollte.

Schauspieler erzählt die Rahmengeschichte seit 1995

Verantwortlich hierfür, neben den musikalischen Beiträgen, war die fromme, aber volkstümlich aufgebaute Erzählung, die vom bekannten Schauspieler Christian Wolff in die Stille des Saals getragen wurde. Seit 1995 wird „Die alpenländische Weihnacht“ aufgeführt und seit 2005 ist Christian Wolff nicht nur der einfühlsame Erzähler , sondern Moderator für die Übergänge und vor allem Gesicht des Konzerts.

Er lässt die Zuhörer das spüren, was zur Vorbereitung auf das Fest unerlässlich scheint: Hoffnung, Vertrauen, Zuversicht und Courage. Christian Wolff macht Mut, er nimmt das Publikum mit in die Geschichte, die zwar im Morgenland angesiedelt ist, aber mit Wortwahl und Sprachduktus dem abendländischen Kulturkreis entgegenkommt.

Geschichten vor allem im Privaten angesiedelt

Dabei wird die Weihnachtsgeschichte – mit Texten von Silja Welte, Jörg Zink und später von Karl-Heinrich Waggerl - nicht zu einem flammenden Appell für Frieden in der Welt, sondern sie bleibt im Kleinen, sie bleibt in der Familie, sie bleibt im engen Kreis der Hirten. Als Erzähler erhebt Wolff die Stimme dabei kaum, er nimmt sich hinter der Geschichte zurück.

Er wirkt gütig wie ein Großvater, der seinen Enkeln mit sanfter, fester Stimme eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt, die nicht nur Gutes enthält, aber doch mit der Zuversicht auf ein gutes Ende in den Schlaf wiegt. Wolff zieht sich aber nicht nur hinter der Geschichte zurück, sondern lässt Raum für alle Akteure auf der Bühne im Max-Littmann-Saal, damit „Die alpenländische Weihnacht“ ein stimmungsvolles Gemeinschaftserlebnis für alle – Akteure und Publikum - werden kann.

55 Sänger der „Regensburger Domspatzen“

Die Weihnachtsgeschichte wird zum verbindenden Element, zum roten Faden für alle Akteure auf der Bühne. Den größten Teil davon beanspruchen die 55 Sänger der „ Regensburger Domspatzen “, die altersabhängig im schwarzen Anzug oder im dunkelblauen Zweiteiler auftreten, deren Ursprung auf die Gründung einer Domschule im Jahr 975 verweist.

In vier aufsteigenden Reihen präsentieren sich die jungen Sänger mit ihrem klaren und warmen Chorklang unter der Leitung von Kathrin Giehl, die mit ihren sparsamen, akkuraten Gesten nicht nur die Sänger führt, sondern auch die Einsätze der Bläser beziehungsweise der Harfe steuert.

Gesanglich untermalt wird die über 2000 Jahre alte Erzählung durch ein breites Repertoire aus verschiedenen Jahrhunderten, aus zeitgenössischen Kompositionen und aus alpenländisch geprägten Volksweisen. So erfolgt die Einstimmung mit Händels „Tochter Zion“, durch die Verkündigung mit „Machet die Tore weit“ und „Gegrüßet seist du Maria“ oder durch die Herbergssuche mit „Maria durch den Dornwald ging“ und „Wer klopfet an?“.

„Es werd scho glei dumpa“

Über die Hirten geht es mit „Ehre sei Gott“ oder „Geht´s Buama, stehts geschwind auf“ weiter zur Krippe mit „Es werd scho glei dumpa“, mit „Angels Carol“ und „O Freude über Freude“. Mit perfekten Bläsersätzen untermalte und ergänzte das „Ensemble Classique“ die gesanglichen Darbietungen, steuerte virtuos auch Stücke wie das Largo aus „Der Winter“ von Antonio Vivaldi oder „In dulci jubilo“ bei.

Für Barbara Gasteiger und ihre Harfe hatte die Regie eine Mehrfachrolle vorgesehen: einerseits begleitete sie die Erzählungen von Christian Wolff und verstärkte dadurch deren Wirkung, andererseits begleitete sie mit ihrer Harfe meisterlich sowohl die Regensburger Domspatzen als auch die Blechbläser und zum Dritten wurde sie zur Solistin, die mit ihren Harfenklängen die andächtige Stimmung einer alpenländischen „Stub´nmusik“ wiedergab.

Verwunderlich war es nicht, dass sich Christian Wolff sich bei den Regensburger Domspatzen einreihte und sich gemeinsam mit allen Akteuren und „Oh du Fröhliche“ und „Stille Nacht“ von einem begeisterten Publikum verabschiedete – umrahmt von Wolffs nachdenklichen Abschlussworten: „Schenken Sie Freude, um selbst froh zu sein.“

Weitere Texte zum Winterzauber:

Nach zweijähriger Corona-Pause gastierte die alpenländische Weihnacht am Tag vor Heiligabend wieder im Bad Kissinger Regentenbau.       -  Nach zweijähriger Corona-Pause gastierte die alpenländische Weihnacht am Tag vor Heiligabend wieder im Bad Kissinger Regentenbau.
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  • R. S.
    Eines der besten Konzerte die ich in Bad Kissingen gehört habe Stimmlich vom Erzähler bis zur Harfe und Chor Wird man auf Weihnachten eingestimmt Komme nächstes Jahr wieder Vielen Dank dafür
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