Insgesamt sollen auf dem ehemaligen Gelände des Theresienkrankenhauses in der Steinstraße 185 Kinder betreut werden. Die Einrichtung bietet zukünftig nicht nur Platz für 85 Kindergartenkinder , sondern auch für jeweils 50 Hort- und Krippenkinder. Bauherrin ist die Theresienspitalstiftung, deren Verwaltungsrat aus Pfarrer Gerd Greier (Verwaltungsratsvorsitzender), Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD, stellv. Vorsitzender) und dem Sachgebietsleiter des Landratsamts, Ingo Baumgart, besteht. Die Trägerschaft wird die katholische Kirchenstiftung Herz-Jesu übernehmen.

Kindergesang und ein (un)kaputtes Glas

Angekündigt durch Pfarrer Gerd Greier eröffneten die Kinder des ortsansässigen Kliegl Kindergartens das Richtfest für die künftige Kindertagesstätte . Unterstützt durch das Gitarrenspiel von Leiterin Manuela Sauer trugen die Kinder eine abgeänderte Version der Titelmelodie von Pumuckl vor. Der Nachwuchs war auch für das Schmücken des Richtbaums verantwortlich, der auf der Spitze des Dachs angebracht war. Der darauffolgende traditionelle Zimmermannsspruch endete dann jedoch nicht ganz wie geplant. Das von der Spitze des Daches geworfene Glas offenbarte eine ungeplante Robustheit. Den Schuhsohlen eines ausgewählten Kindergartenkindes konnte es jedoch nicht mehr standhalten.

Positive Zwischenbilanz

Oberbürgermeister Dirk Vogel zog in seiner Rede eine positive Zwischenbilanz. Zwar sprach er von einer „riesigen Kraftanstrengung“, doch bisher laufe alles wie geplant. Dies bestätigte auch der Architekt des Projekts, Joachim Perleth. Nicht nur, dass der Bau planmäßig vorangeht, laut Perleths Aussagen können sich auch die vorgesehenen Kosten von 11,4 Millionen Euro noch einmal leicht senken.

Integration im Kindergarten

Dirk Vogel betont, dass die neu geschaffenen Plätze auch für die Integration von Kindern aus Migrantenfamilien wichtig sind. Das hänge damit zusammen, dass in etwa die Hälfte der im Landkreis lebenden Menschen mit Migrationshintergrund direkt in Bad Kissingen wohnen. Um die Kinder bereits im jungen Alter zu integrieren und auf den Übergang in die Schule vorzubereiten, sei es von Bedeutung, den dafür benötigten Raum zu schaffen.

Mehr Entlastung für Personal

Mit dem Bau der neuen Einrichtung verbindet der Oberbürgermeister auch die Hoffnung, die Angestellten langfristig zu entlasten. Dabei könnten auch die künftigen Durchschnittsbuchungszeiten eine Rolle spielen. In anderen Einrichtungen ist es nicht unüblich, dass Eltern für ihre Kinder einen Platz für acht bis neun oder sogar neun bis zehn Stunden buchen können. Das mündet für das pädagogische Fach- und Hilfspersonal teilweise in Schichtarbeit und Überstunden. Wie das finale Konzept für die Einrichtung aussehen wird, bleibt aber noch abzuwarten. Die Kindertagesstätte soll Ende 2026/Anfang 2027 fertiggestellt werden. Mit dem Richtfest erreichten die Bauarbeiten einen weiteren wichtigen Meilenstein. Das Büfett im Anschluss an die Zeremonie hatten sich neben den Jüngsten vor allem auch die Arbeiter verdient. Im Erdgeschoss des noch unfertigen, aber nun überdachten Hauses, fanden Jung und Alt zusammen. Somit war auch das zuvor vorgetragene Lied der Kindergartenkinder passend: „Hurra, Hurra, der Rohbau , der ist da.“