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Rannungen
Alles kreist um die Finanzierung der Mehrzweckhalle in Rannungen
Die Halle geht vor, auch wenn andere wichtige Baustellen auf der Strecke bleiben. Bürgermeister zum Vorentwurf der Haushaltsplanung: "Wir können nicht alles auf einmal machen."
Spende für die arme Gemeinde: Viele Investitionen sind in den nächsten Jahren nötig, doch nicht für alles reicht das Geld. Da wären Spenden aus der Bevölkerung sehr willkommen. Fotomontage: Dieter Britz       -  Spende für die arme Gemeinde: Viele Investitionen sind in den nächsten Jahren nötig, doch nicht für alles reicht das Geld. Da wären Spenden aus der Bevölkerung sehr willkommen. Fotomontage: Dieter Britz
| Spende für die arme Gemeinde: Viele Investitionen sind in den nächsten Jahren nötig, doch nicht für alles reicht das Geld. Da wären Spenden aus der Bevölkerung sehr willkommen. Fotomontage: Dieter Britz
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 26.08.2022 11:07 Uhr

Erst im September hatte der Gemeinderat in Rannungen den Haushalt für das Jahr 2021 verabschieden können. Doch 2022 besteht die Hoffnung, dass er früher genehmigt werden kann. Schon in seiner letzten Sitzung hatte das Gremium einen Vorentwurf des Investitionsprogramms auf dem Tisch. Allerdings heißt es in der Beschlussvorlage ausdrücklich, dass es sich hier nur um eine vorläufige Übersicht handelt und dass sich die Ansätze im Einzelnen noch verändern können. "Ob es so kommt, wird man sehen" betonte Bürgermeister Fridolin Zehner ( CSU ) und: "Der Haushalt der nächsten zwei bis drei Jahre ist voll auf die Mehrzweckhalle fixiert. Sie lässt sich nun nicht mehr verschieben".

Ausgaben von 1,6 Millionen Euro

Für die Halle stehen auf der Einnahmeseite 400 000 Euro an Investitionszuweisungen von Bund und knapp 10.000 Euro für Energieberatung im Haushaltsentwurf. Auf der Ausgabenseite sind 1,6 Millionen Euro für Planungs- und Baukosten vorgesehen. Die Sanierung des Schulhofes ist ebenfalls ein wichtiger Punkt in dem Zahlenwerk. 433 000 Euro aus dem ELER-Programm und einem nationalen Förderprogramm sowie 200 000 Euro von der Diözese stehen auf der Einnahmeseite. 70 000 Euro für Grunderwerb und Baukosten sowie 185 000 Euro für Planungskosten sind als Ausgaben vorgesehen. 68 000 Euro will sich die Gemeinde die Umrüstung weiterer Straßen auf LED-Beleuchtung kosten lassen, dafür bekommt sie vom Bundesumweltministerium einen Zuschuss von 20 000 Euro.

Derzeit kein Geld für Wasserversorgung

Für den fast abgeschlossenen Neubau des Tiefbehälters stehen nochmals 310 000 Euro im Haushalt. Null Euro stehen im Haushaltstitel "Wasserversorgung Tiefbau Brunnenstraße". Dass sie dringend saniert werden muss, ist unstrittig. Kaputte Stellen gebe es vor allem an den Hausanschlüssen, sagte dazu der Bürgermeister, "aber wir können nicht alles auf einmal machen". Immerhin: Im Jahr 2025 stehen 175.000 Euro Ausgaben für die Brunnenstraße im Entwurf des Investitionsplans.

Rund 182 000 Euro Schulden

Die Beschlussvorlage enthält aufschlussreiche Zahlen über die Finanzlage der Gemeinde. Der Schuldenstand betrug zum Ende letzten Jahres 182 775 Euro. Um die Jahresrechnung 2021 auszugleichen, müssen der allgemeinen Rücklage voraussichtlich nur 111 740 Euro entnommen werden, geplant waren 508.690 Euro. Damit beträgt die allgemeine Rücklage zum Jahresende 2021 immerhin 420 719 Euro. Letztes Jahr sollten 267 640 Euro an Krediten aufgenommen werden, das war allerdings nicht notwendig. Wenn alle im Finanzplan bis 2026 bereits begonnenen und geplanten Maßnahmen durchgeführt werden, hätte die Gemeinde 2,6 Millionen Euro Schulden, heißt es weiter. Dies würde 2292 Euro pro Einwohner betragen (der Landesdurchschnitt im Jahr 2019 liegt bei 589 Euro pro Kopf). Wenn die geplanten Investitionen über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren finanziert würden, müssten ab 2027 pro Jahr 160 000 Euro Tilgung bezahlt werden, dazu kämen die Zinsen. "Dies würde die freie Finanzspanne und den finanziellen Spielraum der Gemeinde Rannungen über Jahre hinweg stark einschränken" heißt es weiter in der Sitzungsvorlage.

Der Finanzplan hat auf der Einnahmeseite ein Volumen von knapp 2,6 Millionen Euro , auf der Ausgabeseite 3,1 Millionen Euro . Diese beiden Zahlen müssen noch einander angeglichen werden, bevor der Haushalt verabschiedet werden kann. An Einnahmen sind unter anderem 138.000 Euro Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt, 776.000 Euro neue Schulden und 396.000 Euro Entnahmen aus der Rücklage geplant. Alle diese Zahlen könnten sich noch ändern. Diskutiert und abgestimmt wurde in dieser Sitzung nicht. Die Gemeinderäte haben noch Gelegenheit, Änderungsvorschläge einzubringen.

 
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