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Großenbrach
Alles dreht sich um die Fachkräfte
Der Rhön mangelt es an Bekanntheit, wenn es um die Akquise von Fachkräften geht, hieß es in der Herbstsitzung des IHK-Gremialausschusses.
Der IHK-Gremialausschuss Bad Kissingen zu Gast bei der Labor L+S AG in Großenbrach, mit L+S-Vorstand Dr. Frank Böttcher,    (2. von rechts), IHK-Präsident Otto Kirchner (4. von rechts), Landrat Thomas Bold, (8. von links), Bad Bocklets Bürgermeister Andreas Sandwall (4. von links), Gremialausschussvorsitzender Anja Binder (5. von rechts), stellvertretendem IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Bode   (7. von rechts) und Gremialausschussbetreuer Dr. Sascha  Genders (rechts).  IHK       -  Der IHK-Gremialausschuss Bad Kissingen zu Gast bei der Labor L+S AG in Großenbrach, mit L+S-Vorstand Dr. Frank Böttcher,    (2. von rechts), IHK-Präsident Otto Kirchner (4. von rechts), Landrat Thomas Bold, (8. von links), Bad Bocklets Bürgermeister Andreas Sandwall (4. von links), Gremialausschussvorsitzender Anja Binder (5. von rechts), stellvertretendem IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Bode   (7. von rechts) und Gremialausschussbetreuer Dr. Sascha  Genders (rechts).  IHK
| Der IHK-Gremialausschuss Bad Kissingen zu Gast bei der Labor L+S AG in Großenbrach, mit L+S-Vorstand Dr. Frank Böttcher, (2. von rechts), IHK-Präsident Otto Kirchner (4. von rechts), Landrat Thomas Bold, (8.
Redaktion
 |  aktualisiert: 19.08.2022 04:55 Uhr
Die Herbstsitzung des IHK-Gremialausschusses Bad Kissingen fand bei der Labor L+S AG in Bad Bocklet statt. Im Mittelpunkt der Sitzung stand der Rückblick des IHK-Präsidenten Otto Kirchner auf die bisherige Amtsperiode. Außerdem diskutierte der Ausschuss über die Themen Biosphärenreservat und Nationalpark Rhön. "Wir sind auf einem guten Weg, bei guter Konjunktur sehen wir optimistisch nach vorne, haben aber durchaus noch Hausaufgaben zu erledigen", so Kirchners Zwischenbilanz seiner bisherigen Zeit an der Spitze der mainfränkischen Wirtschaftskammer. In Anlehnung an die IHK-Strategie Mainfranken 2025 sei es seit 2015 gelungen, in allen Kernthemen Akzente zu setzen. Dazu gehören Berufliche Bildung, Fachkräftesicherung, Regionalentwicklung, Internationalisierung, Ansehen des Unternehmertums, Wirtschaft und Wissenschaft.

Insbesondere der demografische Wandel sei ein wesentlicher Faktor: Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in Sachen Berufsausbildung habe sich deutlich gedreht. "Während in der Industrie Ausbildungsstellen noch verhältnismäßig gut besetzt werden können, haben insbesondere kleine Betrieben massive Probleme. Mit Bausteinen wie den Projekten Ausbildungs-Scouts oder Elternstolz haben wir insbesondere die Berufsorientierung als einen Schwerpunkt meiner Amtszeit gewählt."

Die demografische Entwicklung zeige sich aber auch beim Thema Existenzgründung und Unternehmensnachfolge, berichtete Kirchner. Bereits heute komme auf jeden Übergeber statistisch weniger als ein potenzieller Nachfolger. "Mit neuen Angeboten wie einem Mentorenprogramm für Existenzgründer oder einem Servicepaket zur Unternehmensnachfolge wollen wir Unternehmertum in der Region fördern." Positiv sieht Kirchner die internationale Verflechtung der Region: "Trotz aller globalen Unsicherheiten, der Standort Mainfranken ist auf offene und freie Märkte angewiesen. Eine Exportquote von rund 43 Prozent betont den Stellenwert des Außenhandelsgeschäftes unserer Unternehmen." Für die Zukunft betonte der IHK-Präsident, dass weiterhin aktiv am Bild des Unternehmers gearbeitet werden müsse. "Unsere Wirtschaft übernimmt massiv Verantwortung für die Gesellschaft, alleine in der IHK-Aus- und Weiterbildung zählen wir über 3600 ehrenamtlich engagierte Prüfer. Das manchmal vermittelte Bild des raffgierigen Unternehmers ist schlichtweg falsch und ein fatales Signal", so Kirchner. "Die Rhön hat einen überregionalen Bekanntheitsmangel, wenn es um die Akquise von Fachkräften geht", so zitiert Dr. Sascha Genders, IHK-Bereichsleiter Standortpolitik sowie Existenzgründung und Unternehmensförderung, die Stimmung der regionalen Wirtschaft. Umso wichtiger sei es demnach, durch regionalpolitische Konzepte wie dem Biosphärenreservat eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Soziales, Natur und Wirtschaft sicherzustellen. Offen sei aus Sicht der Unternehmer, inwieweit das Biosphärenreservat oder ein Nationalpark diese Magnetwirkung sinnvoller entfalten können.

Landrat Thomas Bold betonte mit Blick auf das Biosphärenreservat, dass neben den zu definierenden Zielen insbesondere finanzielle Mittel seitens des Freistaates bereitgestellt werden müssten. "Ich habe die klare Forderung aufgestellt, für den bayerischen Teil der Rhön des Biosphärenreservats nach Schaffung der Infrastrukturen jährlich 5 Millionen Euro in den neuen Doppelthaushalt einzustellen. Nur so kann es gelingen, die guten Ansätze auch sukzessive in die Tat umzusetzen." Weitere Themen des Tages waren Änderungen beim Datenschutz. Jan-Markus Momberg, Persönlicher Referent des IHK-Vorstandes, präsentierte entsprechende Unterstützungsangebote der IHK. Genders berichtete zum IHK-Schwerpunktthema 2017 "Menschen befähigen, Wirtschaft stärken" sowie über die IHK-Wahl 2018 und das 175-jährige Jubiläum der IHK im kommenden Jahr. Im Anschluss an die Sitzung hatten die Gremialausschuss-Mitglieder die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens Labor L+S AG zu werfen. Vorsitzender Dr. Frank Böttcher informierte über die Geeschichte des Unternehmens, das heute rund 450 Mitarbeiter beschäftigt und als eines der größten Auftragslabore in Europa für die mikrobiologische Qualitätskontrolle auf die Region und seine Menschen setze: "Für uns ist Ausbildung die Antwort auf den Fachkräftemangel. Mit zurzeit 44 Auszubildenden versuchen wir, unsere Fachkräfte von morgen selbst heranzuziehen und haben damit auch Erfolg", so Böttcher.

Ohnehin sei das Thema Wissen und Weiterbildung ein wesentlicher Schwerpunkt der strategischen Ausrichtung. Ob ein eigenes Lehrlabor, Weiterbildungsmöglichkeiten zum Fachtierarzt oder Fachapotheker oder ein Innovationslabor - nur so könne man das enorme Fachwissen des Unternehmens auf höchstem Level halten.
 
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