
„ Aliens Spotted“ - Außerirdische gesichtet. In der Tat, die Figuren, die in der Eingangshalle des Ausstellungsbereichs im Deutschordensschloss die Besucher begrüßen und vielleicht auch erschrecken, könnten durchaus vom Mars oder einem noch unentdeckten Planeten in einer fernen Galaxis stammen. Zwar tragen sie durchaus konventionelle Kittel wie etwa Hausmeister oder Handwerker, aber die Köpfe haben es in sich. Es sind blaue, weiße und rote Plastikeimer, die dieser Installation „Wer hat Angst vor BlauWeißRot?“ ihren Namen gegeben haben.
Kleine Videoclips
Der große Gag aber sind die kleinen Videoclips am Boden der Eimer, die gerade einmal sieben Sekunden dauern und in Endlosschleife ablaufen. Es sind keine Filmchen, sondern hier werden in schneller Abfolge Einzelbilder unter dem Motto „Home sweet Home“ gezeigt. Am kommenden Freitag wird dort die Ausstellung „ Aliens Spotted“ der Künstlerin Wicky Reindl, die in Roßtal (südwestlich von Nürnberg) lebt, eröffnet. Die Künstlerin zeigt ihre Werke auf Einladung der Museumsfreunde Münnerstadt .
Schon vor der Eingangstüre in die Ausstellungsräume begrüßen einige zwei Meter hohe, auf Aluminium-Verbundmaterial aufgezogene Fotos die Gäste. Neben Installationen zeigt die Künstlerin einen breiten Querschnitt über ihr jahrzehntelanges Schaffen, das neben den Installationen auch Objekte, grafische Arbeiten, Collagen und serielle Fotografien umfasst.
In Bamberg geboren
Wicky Reindl, 1958 in Bamberg geboren, studierte an der Kunstakademie in Nürnberg 1977 bis 1982 bei Professor Günter Dollkopf Malerei. Als wichtige Etappen in ihrer künstlerischen Arbeit nennt sie Lehrtätigkeit an der Kunstakademie in Varansi (Indien) im Jahr 2003, das Projekt „Kunst im Bordell“ in Zusammenarbeit mit Kassandra (Nürnberg) im Jahr 2005 oder das Projekt „Menschenbild“ in Zusammenarbeit mit der Schweinfurter und Neuendettelsauer Fachakademie für Sozialpädagogik und anderen im Jahr 2011. Dazu kommen etliche Ausstellungen , vor allem im süddeutschen Raum. Damit allerdings ist die Biografie der Künstlerin noch lange nicht komplett, sie hat zum Beispiel 25 Jahre lang in der Hardtmühle bei Mechenried (nördlich von Haßfurt) gelebt. Dort hat sie zusammen mit ihrem damaligen Partner Galloways und Schweine gezüchtet – in manchen ihrer Werke wird das durchaus sichtbar. Aus dieser Zeit stammt auch ihre Verbundenheit mit dem hiesigen Raum und mit zahlreichen Künstlern von hier.
Auch nachdem sie in den Raum Nürnberg gewechselt ist, blieben die Verbindungen erhalten, erzählt sie. Wicky Reindl ist seit 1999 Mitglied der renommierten Künstlergruppe PWW 9, zu der auch Georg Seifried gehört. Es war seine Idee, sie nach Münnerstadt zu holen. Die Ausstellung „ Aliens Spotted“ mit Werken von Reindl wird am Freitag, 5. Juli 2024, um 19 Uhr im Deutschordensschloss eröffnet. Bis zum 28. Juli ist sie jeweils freitags, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Am 14. Juli 2024 wird die Künstlerin in der Ausstellung anwesend sein und gerne den Gästen Rede und Antwort stehen.
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