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Poppenroth
Albtraum im Pferdeparadies von Poppenroth
Was genau passiert ist, weiß niemand. Auf jeden Fall haben drei Pferdeherden bei Familie Hartmann in Poppenroth nachts die Weidezäune auf ihren Koppeln zerstört und sich dabei verletzt.
Offene, blutende Wunden haben sich die Pferde zugezogen, als sie durch die Weidezäune gerannt sind.       -  Offene, blutende Wunden haben sich die Pferde zugezogen, als sie durch die Weidezäune gerannt sind.
Foto: Milena Meder | Offene, blutende Wunden haben sich die Pferde zugezogen, als sie durch die Weidezäune gerannt sind.
Milena Meder
 |  aktualisiert: 08.10.2022 18:07 Uhr

Vor knapp zwei Wochen erlebte Familie Hartmann vom Vollblut-Araber-Gestüt Marahepa in Poppenroth genau das, wovor jeder Pferdebesitzer sein Leben lang Angst hat. Als der Stallbursche am frühen Samstagmorgen zur Arbeit kam und die Tiere wie gewohnt füttern wollte, waren sie nicht mehr auf ihren Koppeln. Die Pferde liefen frei auf dem Gelände herum, die Weidezäune waren komplett zerstört. "Wir haben seit über 25 Jahren Pferde , aber sowas ist uns noch nie passiert", erzählt der Besitzer des Hofes, Bernhard Hartmann , schockiert. Er ist sich sicher: Einfach so ist das nicht passiert. Es muss eine Fremdeinwirkung gegeben haben.

Erst nachdem alle Ausreiser wieder eingefangen waren, wurde der Familie das volle Ausmaß der Katastrophe bewusst. Einige Tiere wiesen leichte Verletzungen, wie Schürfwunden oder kleinere blutende Wunden, auf. Aber eines der Pferde hat es schlimm erwischt. Die Hofbesitzer fanden es schwer verletzt auf der Koppel liegend. "Die Tiere müssen durch die Zäune gerannt sein", nur so kann sich Hartmann das alles erklären.

Dass der für die Tierart typische Fluchtinstinkt der Grund gewesen sein könnte, schließt der Besitzer aus. "Das ist total untypisch für unsere Pferde ", erzählt Hartmann. Denn: Der Strom auf den Weidezäunen verhindert in der Regel einen Ausbruch der Tiere. Es müsse schon viel passieren, dass die Tiere durch den Stromzaun rennen, weiß der Gestütsbesitzer aus Erfahrung. Insgesamt liefen drei Pferdeherden am frühen Morgen frei auf dem Gelände herum.

Im Nachbardorf Schlimpfhof hat in derselben Nacht in unmittelbarer Nähe zu den Pferdekoppeln eine große Party mit lauter Musik stattgefunden. Auch die Musik und den Radau der Feier schließt der Eigentümer als Grund für den Vorfall aus. "Die Veranstaltung ist jedes Jahr, die Tiere sind das mittlerweile gewöhnt", betont er. Und: Als er um halb drei in der Nacht von seinem Job in der Spielbank zurückgekommen ist, sei noch alles in Ordnung gewesen. Die Musik war zu diesem Zeitpunkt längst aus. "Die Pferde standen ruhig auf ihren Koppeln", betont Hartmann. Auch der Nachhauseweg der Partygäste, die von Schlimpfhof nach Poppenroth wollten, verlief nicht direkt am Gestüt vorbei. Man müsse schon wissen, wo die Koppeln liegen, wenn man da hin möchte, macht Hartmann klar.

Die Familie ist sich sicher: Jemand muss ihre Pferde mit Absicht durch die Weidezäune gejagt haben. "Wir verstehen das schon als einen Angriff gegen uns", erzählt der Gestütsleiter. Auch die durchgerissenen Seile der Koppelbegrenzungen sorgen bei allen für Ratlosigkeit. "Teilweise sehen die Zäune aus wie durchgeschnitten", wundert sich der Besitzer.

Was genau in der Nacht geschehen ist, weiß allerdings niemand. "Wir haben keinerlei Hinweise, was passiert sein könnte", sagt auch Thomas Baumeister, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Bad Kissingen . Der Fall werde nun an die Staatsanwaltschaft in Schweinfurt übergeben. "Es handelt sich momentan um einen Einzelfall. Es gibt keinerlei Hinweise auf einen Serientäter", so der Polizist.

"Es ist einfach ein blödes Gefühl, nicht genau zu wissen, was passiert ist", erzählt Hartmann. Den Materialschaden in Höhe von ungefähr 1000 Euro muss die Familie vorerst selbst übernehmen und auch die Tierarztkosten belaufen sich auf einen mittleren vierstelligen Bereich.

 
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  • aleher18180906
    Und die Nacht sind zwei Pferde von mir fort
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