(hn) Fünf Jahre lang haben Peter Domes und Martin Heinlein an ihrem Buch „Alarm! Die Panzerspitze kommt!“ gearbeitet. Neben intensiver Quellenforschung sowie Interviews mit annähernd 100 Beteiligten und Zeitzeugen aus den USA und Deutschland ist ein Werk mit einer Sammlung typischer Kriegserlebnisse sowohl von tragischen Ereignissen, als auch von skurril anmutenden Geschichten im Zusammenhang mit dem „Unternehmen Hammelburg“ entstanden.
„Den Ablauf und die weiteren Ereignisse, die mit dem Unternehmen Hammelburg zu tun haben, stellten wir in den großen Zusammenhang der militärischen Lage im Frühjahr 1945, damit der Leser einen größeren Einblick in die Gesamtabläufe erhält“, erklärte Martin Heinlein bei der Vorstellung des Buches im Hof des Gemündener Huttenschlosses. Dieser Hof, mit der angrenzenden Frankfurter Straße und der alten Saale-Brücke, spielte in dem Kommandounternehmen der „Task Force Baum“ und dem Einmarsch amerikanischer Truppen eine zentrale Rolle.
Beim Versuch, am Morgen des 27. März die Saalebrücke zu überqueren, wurden drei US-Soldaten getötet, 18 verwundet und 37 kamen in deutsche Gefangenschaft. Drei Panzer wurden durch Panzerfausttreffer vernichtet und mehrere andere Fahrzeuge erbeutet. Aber auch deutsche Soldaten und Zivilisten wurden bei dem Angriff getötet. Dort drohte das Kommandounternehmen Ende März 1945 zu scheitern. Unter materiellen und personellen Verlusten war Captain Abraham J. Baum damals gezwungen, den Weg in das Kriegsgefangenenlager Hammelburg zu ändern.
Im Oktober 2005 hat Abraham Baum diesen geschichtlichen Schauplatz zusammen mit seiner Familie, amerikanischen Freunden sowie Vertretern der Arbeitsgruppe „Task Force Baum“ und des Film-Photo-Ton-Museumsvereins erneut besucht. „Ihr wisst mehr über den Hammelburg Raid als ich selbst – und ich war schließlich dabei“, lobte Abe Baum damals die akribische Arbeit der Autoren und der beiden Vereine, die nun in das Buch „Alarm! Die Panzerspitze kommt!“ eingeflossen ist.
Entsprechend der Handlung im Buch hatten die Autoren Domes und Heinlein das Ambiente für ihre Buchvorstellung gewählt. So waren befreundete Militärliebhaber mit ihren Fahrzeugen auf dem Platz vor dem Huttenschloss aufgefahren. Sogar aus Prag, Rosenheim, München, Uettingen und vom Museum für Zeitgeschichte in Stammheim waren sie mit ihren Originalfahrzeugen nach Gemünden gekommen.
Ein Erbseneintopf aus der Feldküche und „Kommissbrot“ aus der Feldbäckerei des Museums sorgten für eine kleine kulinarische Zeitreise in die Vergangenheit oder weckte bei den Besuchern Erinnerungen an die eigene Militärzeit.