
"Der Vorsitzende kam zum Ende des Jahres überhaupt nicht zum Verschnaufen", sagt Klaus Höhn von der Humanitären Ungarnhilfe Hl. Elisabeth bei einem Pressegespräch. Er blättert in seinen Unterlagen und zeigt auf die zahlreichen Arbeitseinsätze und Transporte, die er mit seinen freiwilligen Helferinnen und Helfern abgewickelt hat. Ein Großprojekt war, das Mobiliar des ehemaligen Hotels Regena in Bad Brückenau zu räumen.
Die Hescuro GmbH & Co KG hatte Klaus Höhn diesbezüglich angefragt, weil man das Mobiliar einem wohltätigen Zweck zuführen wollte: "Ich habe erst einmal überlegt, denn das gesamte Projekt erforderte doch ein Erhebliches an Arbeitsaufwand." Die gesamte Inneneinrichtung sei für den Betreiber nicht mehr nutzbar gewesen, da das insolvente ehemalige Hotel in eine Psychosomatische Klinik umgebaut wird. Nach einem Vororttermin habe festgestanden, das Projekt werde mit Ehrenamtlichen gestemmt. Da die Personaldecke des Vereins viel zu dünn ist, war externes Personal notwendig. Eine große Aufgabe war die Logistik, da der Umfang der Güter und die dazu erforderlichen Transportkapazitäten ermittelt und Kosten überschlägig berechnet werden mussten. Den Personentransport unterstützte das Rote Kreuz in dankenswerter, unbürokratischer Weise.
Vier Sattelauflieger benötigt
Drei Mitarbeiter der ungarischen Caritas waren zur Unterstützung aus Budapest angereist, und von Hescuro hervorragend untergebracht. So gelang es, in zweieinhalb Wochen neun Stockwerke mit insgesamt über 100 Zimmern zu räumen und nach Budapest abzutransportieren. Dazu waren vier Sattelauflieger mit je 24 Tonnen erforderlich. Auch hier bekam Klaus Höhn teilweise Unterstützung durch die Spedition Geis, Bad Neustadt. "Nun können in Ungarn über Jahre Projekte, wie Priesterseminare, Altenheime oder auch Christliche Exerzitienhäuser ausgestattet werden", so Höhn. Bei der ganzen Aktion haben einige Vereinsmitglieder und andere Helfer Großes geleistet. "Dafür kann man nicht genug dankbar sein", Klaus Höhn nennt neben diesem selbstlosen Einsatz weitere Arbeiten im Lager von Herschfeld, wo die überdurchschnittlichem Sachspendenaufkommen Woche für Woche bewältigt werden mussten.
Gefragt nach der Finanzierung bei der "Aktion Regena" nennt Klaus Höhn über 800 Stunden ehrenamtliche Arbeit. An Verpflegung und Logistik mussten durch den Verein über 8000 Euro aufgewendet werden. Eine Bilanz, die den Kassenbestand enorm dezimierte, da in diesem Jahr keine Weihnachtsmärkte stattfanden, bei denen der rührige Verein sich immer ein kleines Polster zur Bewältigung seiner gemeinnützigen Arbeit schaffen konnte.
Hilfsgüter für die Weihnachtsbescherung
Eine Woche, nachdem der letzte Sattelauflieger Bad Brückenau verlassen hatte, mussten die Helfer schon wieder ran. Es galt, den Lkw mit Hilfsgütern, unter anderem für die Weihnachtsbescherung mit dem ungarischen Kardinal Dr. Péter Érdö zu beladen. Bei seiner anschließenden Dienstreise nach Budapest hatte Klaus Höhn im Pkw besondere, sensible Hilfsgüter dabei. Vor Ort standen dann dringende, richtungweisende Besprechungen an. Dazu gehörte ein kurzfristig anberaumter Termin in das ungarisch stämmige Karpatien. Durch den Diplomatenpass des Caritasdirektors Gábor Ècsi, passierte der Konvoi die Grenze trotz der Corona-Pandemie ohne größere Probleme. In Munkacs wurden bei der örtlichen Caritas für Bedürftige kleine Holzöfen und Spenden aus dem Kontingent der Humanitären Ungarnhilfe Hl. Elisabeth abgeladen. Geschenke gab es für die katholischen Kindergärten in Munkacs und Téscö, in Bereszasz erhielten die Kinder einer Förderschule, die aus Problemfamilien kommen, Weihnachtsgeschenke. Letztendlich wurden in der örtlichen Caritaszentrale die restlichen Spenden abgeladen, erzählt Klaus Höhn. Sein Fazit: "350 strahlende Kinder waren für die Strapazen der vergangenen Wochen und Monate eine wunderbare Entschädigung."
Fortschritt beim Medizinischen Versorgungszentrum
Was Klaus Höhn bei seinem Dezemberbesuch aber besonders freute, war der Baufortschritt des von ihm initiierten Projekts eines Medizinischen Versorgungszentrums in Visc. Beim Blick in den Neubau stellte der Vorsitzende des Vereins Humanitäre Ungarnhilfe Hl. Elisabeth fest, dass die Versorgungsleitungen verlegt und das Gebäude innen und außen verputzt ist. In den nächsten zwei Monaten sollen die Türen und Fenster eingebaut werden. Mit einer Fertigstellung kann im Herbst gerechnet werden. Damit geht ein langgehegter und intensiv verfolgter Wunsch von Klaus Höhn in Erfüllung. Von Viscs Bürgermeister Jaroslav Hajovics erfuhr er bei einer Besprechung, dass künftig die Zollformalitäten bei Fahrzeugen, gelockert wurden. "Das wäre ein Fortschritt für unsere Lieferungen." Man müsse nun aber sehen, ob das in der Praxis funktioniert.
Infos und Spenden
Informationen zur Humanitären Ungarnhilfe Hl. Elisabeth gibt es bei Klaus Höhn in Hohenroth, den Sammelstellen in Hausen/Rhön (Schloßbergstraße 9), in Hohenroth (Veitsberg 19), in Mellrichstadt (Roßbachstraße 63) oder auch in Aub bei Bad Königshofen (Kleines Dorf 14). Wer die Hilfsaktion finanziell unterstützen möchten kann dies bei der Sparkasse Bad Neustadt, IBAN DE65 793 530 900 011 097 680, unter dem Stichwort "Ungarnhilfe" tun.