
Zwei Jahre ist es her, dass Hammelburgs radbegeisterte Jugend in Sorge und Aufregung versetzt wurde. Damals musste der beliebte Fahrradparcours neben dem Sportzentrum für den Bau des Schulzentrums am Hochstein weichen.
Nur kurze Zeit später äußerte die junge Generation auch schon den Wunsch nach einer Alternative. Lange war die Suche der Stadt Hammelburg nach einem Ersatzgelände für den Pumptrack erfolglos, dementsprechend groß ist die Freude jetzt über das neue Fahrrad-Areal mit Dirtline, Tableline und Pumptrack.
Bikepark in Hammelburg rege genutzt
Es wird gelacht, gebangt und angefeuert. Konkurrenzdenken gibt es bei den Sprüngen über die neuen Hügel nicht. Schafft einer der Kollegen seinen ersten Stunt oder einen außergewöhnlichen Sprung, wird gejubelt. Gemeinsam verbrachten die Jugendlichen bereits etliche Stunden auf dem Gelände südlich des Hammelburger Freibades.
Und obwohl sie die neue Anlage schon seit Ende vergangenen Jahres ausgiebig nutzen, ließen sie sich die offizielle Einweihung am 13. April nicht entgehen. „Da geht einem richtig das Herz auf, so viele Jugendliche zu sehen“, ist Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) erfreut.
Die schönsten Bilder aus dem Bikepark:
Mehrgenerationenpark für Hammelburg geplant
Nachdem die Stadt lange nach einer Ersatzfläche für den Fahrradparcours suchen musste, gab es Anfang 2024 endlich gute Nachrichten. Schritt für Schritt soll südlich des Freibades in den kommenden Jahren ein Mehrgenerationenpark mit Fitnesspark, Trimm-Dich-Pfad, Kletterpark, Basketballfeld und Parcours entstehen – der neue Bikepark als ein Teil davon.
Realisiert wurde das Projekt östlich von Rewe und Aldi, südlich direkt angrenzend ans Hammelburger Freibad, auf den Flächen des Familienwaldes. Um den Park noch größer gestalten zu können, hat die Stadt zusätzlich knapp 5.000 Quadratmeter Liegefläche des Freibades von den Stadtwerken erworben. Der Bau des 600.000 Euro teuren Bikeparks war also lediglich der erste Schritt. „Ich denke, wir haben hier einen Volltreffer gelandet“, sagt der Bürgermeister weiter.
Das ist im Bikepark geboten
Über strahlende Gesichter und glänzende Augen freut sich auch Christian Weinmann von der Firma Radquartier. Gemeinsam mit etlichen Partnern habe das Familienunternehmen aus Rehau das 2400 Quadratmeter große Fahrrad-Gelände in Hammelburg geplant und gebaut. Über 5000 Tonnen Material sind auf der Fläche im Herbst vergangenen Jahres in knapp acht Wochen bewegt worden.
„Wir haben hier zum einen großen Sprünge in einem sogenannten Dirtpark“, erklärt der Experte. „Dirt“ komme aus dem Englischen und bedeute Dreck. „Also eine aus Erde oder Schotter gebaute Fahrradstrecke mit Sprüngen.“
Um die Hügel langlebiger zu machen und ein ständiges Nachformen zu verhindern, seien sie mit Holz befestigt worden. Ohne diese Verkleidung hätte sie die Witterung vermutlich irgendwann zerstört, erzählt Weinmann. Insgesamt habe die Firma vier dieser Sprünge in Hammelburg gebaut, am Ende sei eine sogenannte „Resi“. „Das ist eine weiche Landung – in der Regel mit Rindenmulch – sodass man Tricks üben kann.“
Pumptrack – vom Scooter bis zum Rollstuhl
Vor die größeren Sprünge seien „Tableturns“ gebaut worden. „Also quasi Tische, auf die man obendrauf springen kann.“ Hier können sich die Radbegeisterten an die Höhe und Distanz herantasten und so die eigenen Fähigkeiten immer weiter verbessern.
Der Einstieg für alle Anfänger gelinge aber am besten über den Pumptrack im hinteren Teil des Areals. „Hier geht es darum, mit Auf- und Abbewegungen Schwung zu nehmen und die Wellen zu befahren“, sagt der Experte. Durchkommen sollten die Radler dabei möglichst, ohne in die Pedale treten zu müssen.

Benutzt werden könne der Pumptrack von allem, was irgendwie rollt – vom Rollstuhl über den Scooter bis hin zum Fahrrad sei also alles möglich. „Wir können hier alle mitnehmen, die sich draußen in der Natur bewegen wollen“, sagt Weinmann.
Das war an der Einweihung geboten
Dass die neue Anlage begeistert, zeigt nicht nur der hohe Andrang seit Dezember. Auch am Tag der Einweihung machten sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf den Weg, um einen Blick in den neuen Bikepark werfen zu können. Neben den Jugendlichen zeigten hier, nach einer kurzen Ansprache mit symbolischer Eröffnung, auch die beiden Profifahrer Lukas Knopf und Pete Henke ihr Können.
Anschließend gab es eine Autogrammstunde für die Kids. Sichtlich erfreut über das große Interesse zeigt sich auch Bürgermeister Armin Warmuth, der sich eine Runde im neuen Pumptrack ebenfalls nicht entgehen ließ.