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Bad Kissingen
Äußerst spannend und mit wahnwitzigem Tempo
In Christian von Ditfurths Politthriller"Giftflut" gelingt es Hauptkommissar Eugen de Bodt gegen alle Widerstände einen scheinbar unlösbaren Fall zu lösen.
Christian von Ditfurths 'Giftflut' ist ein äußerst spannender Politthriller.  Foto: Verlag carl's books       -  Christian von Ditfurths 'Giftflut' ist ein äußerst spannender Politthriller.  Foto: Verlag carl's books
| Christian von Ditfurths "Giftflut" ist ein äußerst spannender Politthriller. Foto: Verlag carl's books
Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 19.08.2022 01:25 Uhr
Mit wahnwitzigem Tempo jagt Autor Christian von Ditfurth (64) nicht nur seine Protagonisten durch die Welt, sondern auch uns Leser von Szene zu Szene seines im September 2017 bei carl's book veröffentlichten, wieder äußerst spannenden Politthrillers "Giftflut". Es ist nach "Heldenfabrik" (2014) und "Zwei Sekunden" (2016) der dritte Band um den eigenwilligen, oft am Rande der Legalität agierenden Hauptkommissar Eugen de Bodt und seine Mitarbeiter, die attraktive Kommissarin Silvia Salinger sowie Assistent und Computerfreak Ali Yussuf als "blonder Türke" mit der Zappelkrankheit ADS.

Gewaltige Anschläge auf dicht befahrenen Straßen- und Bahn-Brücken, sogar auf den Eurotunnel mit Hunderten von Opfern, stellen die Sicherheitsorgane in Berlin, Paris und London vor Rätsel und lassen - wie in jedem Band dieser Thrillerreihe - deren beamtete, bornierte und karrieresüchtigen Leiter recht hilflos und dumm dastehen. Natürlich deutet alles auf international agierende Terroristen, doch fehlt den Nachrichtendiensten jeglicher Hinweis. Nur dem hyperintellektuellen, philosophisch gebildeten Eugen de Bodt, dem Schützling der deutschen Kanzlerin, gelingt es mal wieder - gegen alle Widerstände aus den eigenen Reihen - , diesen scheinbar unlösbaren Fall zu lösen, der die Länder Westeuropas in Aufregung versetzt und die eng verzahnte globale Wirtschaft und Börsenkurse zusammenbrechen lässt.


Kurze abgehackte Sätze

Ditfurths Schreibstil ist ungewöhnlich und ähnelt dem Rattern eines Maschinengewehrs: Kurze abgehackte Sätze wirken wie ausgespuckt. Subjekt, Prädikat, Objekt. Oft nicht einmal das. Fragmente. Nur ein Wort. Adjektiv. Dem Leser bleibt dadurch viel Raum für die eigene Fantasie, für schnell durchlaufende Bilder im Kopf. "Giftflut" ist dank kurzer Kapitel zudem ein wahrer "Pageturner": Man mag gar nicht aufhören zu lesen. Die Spannung bleibt immer auf hohem Niveau. Atempausen und Erholung findet man allenfalls in einigen eingestreuten Szenen mit böswitzigen Dialogen (zum Beispiel, wenn Yussuf seine Underdog-Türken-Rolle selbstironisch ausspielt) und sarkastischem Humor.

Ditfurth verbindet auch in diesem dritten Band wieder tagespolitische Themen (internationaler Terror, Unsicherheit in der Bevölkerung, aufkommender Rechtsradikalismus, Ausländerhass) mit manchmal fast märchenhaft scheinder Fiktion: Eugen de Bodt als allwissender oder -ahnender Supermann, der nicht nur seine Mitarbeiter, sondern auch uns Leser so manches Mal mit seinem Handeln überrascht.
Hat man die ersten zwei Bände gelesen, kommt manches Szenario allerdings vertraut vor: Wieder ist Söldnerführer Bob einer von de Bodts Gegenspielern. Wieder setzt Assistent Ali Yussuf seine türkischen Freunde zu Hilfszwecken ein. Wieder muss de Bodt fast im Alleingang die Welt retten. Doch sei dies alles dem Autor verziehen. "Giftflut" bleibt trotz mancher Überzeichnung ein höchstspannender Politthriller mit unerwarteten Wendungen bei der weltweiten Suche nach den Tätern.


Informationen zum Buch

Christian von Ditfurth: "Giftflut", Verlag carl's books, broschiert, 480 Seiten, Preis: 15 Euro, ISBN 978-3570585658
 
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