Zweieinviertel Stunden lang schilderte Bürgermeister Matthias Klement ( CSU ) in der Bürgerversammlungen im Ortsteil Poppenlauer ohne Pause, was sich in der Gesamtgemeinde und in den einzelnen Ortsteilen ereignet hat und was geplant ist. Ob Einwohnerentwicklung oder finanzielle Lage, er ließ nichts aus. Die Antwort darauf in einem Satz: Mit der Einwohnerzahl geht es nach einem mehrjährigen Abwärtstrend wieder erfreulich nach oben. Ebenso erfreulich ist die Finanzlage, denn die Verschuldung ist nur ein Viertel so hoch wie die vergleichbarer Gemeinden.
Die Einweihung des Unternehmens Paccar Parts im Gewerbegebiet ist für ihn ein ganz besonderes Ereignis, denn „20 Jahre hat es gedauert, bis hier etwas passiert ist, fünf Jahre wurde geplant, bis die Firma Bindrum aus Hammelburg kam und von Paccar Parts 85 Millionen Euro investiert wurden“, freute er sich. Diese Firma sei ein kerngesundes, familiengeführtes Unternehmen mit einem Netzwerk zwischen den USA, Australien, Großbritannien, den Niederlanden, Ungarn Spanien und nun auch Maßbach. „Zahlen die denn hier auch Gewerbesteuer?“, wollte eine Bürgerin wissen. „Wie alle Unternehmen, die hier arbeiten, zahlen die Gewerbesteuer“, so Klement.
Patrick Bindrum konnte als Investor für den My-Enso-Laden gewonnen werden, erzählte er. „Das Ganze hat mir viel Kopfweh bereitet“, so Klement. Die Gemeinde hatte das alte Gebäude der Raiffeisenbank gekauft, ein Umbau zum Ladengeschäft wäre aber mit Kosten von einer Million Euro viel teurer als gedacht ausgefallen. Nun hat die Gemeinde das Gelände der Bäckerei an der Ludwigstraße gekauft, das nun Bindrum übernimmt und dort den Laden baut. Der Bauantrag für den Abriss sei vom Landratsamt genehmigt, eine Abbruchfirma beauftragt. Mit dem Baubeginn sei im Frühjahr 2025 zu rechnen, mit der Fertigstellung im zweiten bis dritten Quartal 2025. Und die Raiffeisenbank? „Dafür suchen wir nun einen Käufer“, so Klement. Ein Anleger allerdings fürchtet, „die Anlieferung der Waren, das wird eine Katastrophe“.
Die mit viel Aufwand sanierte Ludwigstraße wird zum leidigen Dauerthema. Wasser versickert nicht mehr, es gibt Problemen mit den Steinen. Und es werde wieder Klagen, Auseinandersetzungen mit der Firma, Gutachten geben, fürchtet der Bürgermeister. Die neuen Baugebiete „Gleichstadt“ und „Auberg“ können ab etwa Mitte 2027 bebaut werden, zuvor müssen der Feststellungsbeschluss und der Satzungsbeschluss vom Gemeinderat erledigt werden.
In der Diskussion versicherte Bauhofleiter Peter Diemer, dass die Toilette auf dem Friedhof im Winter gerichtet wird. Hörbar ungehalten wurde der sonst wie immer sehr geduldige Bürgermeister, als ihm vorgeworfen wurde, in Maßbach werde viel mehr investiert als in Poppenlauer . „In den letzten Jahren ist sehr viel gemacht worden, das will ich so nicht stehen lassen“, entgegnete er. Auch dank des St. Georgs-Vereins seien viele Spielgeräte angeschafft worden, so Klement. Um die Spielgeräte dann zu installieren, sei noch einmal ein hoher Aufwand des Bauhofs notwendig.
