Bad Kissingen
Abseits der Märsche und Walzer
Das Kurorchester und die Schweizer Band "Elyria" rockten zusammen im Großen Saal.
An Standing-Ovations, an Zugabe-Rufe und an begeisterte Pfiffe durch die Finger wird sich das Kurorchester gewöhnen müssen. Dann, wenn es sich wie bei der Kissinger Nachtmusik im Großen Saal weiter auf rockige Pfade begibt, Klassik in die Gegenwart holt, weitab von den sonst gewohnten Strauss-Walzern und Fucik-Märschen.
"Es wird laut", so warnte Patricia Cooney die Zuhörer schon zu Beginn des Konzerts. Patricia Cooney ist Sängerin der Formation "Elyria", einer Schweizer Rockband, die die Chefin des Kurorchesters, Elena Iossifova, extra für die Nachtmusik gewonnen hatte.
Und es wurde laut. Schon von Beginn an mit "Nothing else Matters" von "Metallica". Ungewohnte Klänge im Großen Saal, doch das Publikum schien gewusst zu haben, was da kommen wird. Hardrock vom Feinsten. Und spätestens bei "Hold the Line" von Toto zückten begeisterte Besucher ihre Feuerzeuge. Das galt auch für die Eigenkompositionen von "Elyria" und Stücke wie "Dust in the Wind", bei dem das Kurorchester und die Rockband perfekt harmonierten - trotz kurzer Probezeiten. Das Programm war gut gemischt, wobei vor allem - aber nicht nur - das Kurorchester für die ruhigeren Melodien zuständig war. "Something" und "Let it be" von den Beatles standen dem Kurorchester hervorragend. Das galt auch für die "verrockte" Klassik.
Meist müssen da Werke von Johann Sebastian Bach herhalten. Gerne in Form der Brandenburgischen Konzerte. Diese Bach'schen Kompositionen wusste schon die englische Gruppe "The Nice" mit ihrem legendären Keyboarder Keith Emerson zu nutzen, die mit dem Allegro aus Bachs 3. Brandenburgischen Konzert Ende der 1960er Jahre einen wahren Welthit landete. Auch das Kurorchester griff auf die Brandenburgischen Konzerte zurück, arrangiert von Rainer Uebel, dem ehemaligen Pianisten des Kurorchesters, zuvor Mitglied der DDR-Gruppe "Elektra", die vorrangig klassische Werke bearbeitete.
Genau so wie die holländische Gruppe "Ekseption", die Mitte der 1960er Jahre Stücke von Bach, Gershwin und Beethoven elektronisch aufarbeitete. Hinter einem dieser Ekseption-Hits namens "Peace Planet" verbirgt sich die Badinerie aus der Suite Nr. 2 in b-moll von Bach. Ein Stück, das exzellente Fingerfertigkeit verlangt, die Keyboarder Uebel dann auch bewies, und die das Publikum mit langem Beifall, Stampfen mit den Füßen und Bravo-Rufen quittierte.
So richtig schön fetzig gerieten dem Kurorchester der allseits bekannte "Red-River-Rock" und der Samba "Delicado". Auch bei diesen beiden Stücken konnte das Kurorchester zeigen, was abseits der üblichen Kurmusik in ihm steckt. Genau das war auch die Absicht von Elena Iossifova: "Wir wollten etwas machen, was auch jüngeres Publikum anspricht und zeigen, dass Musik keine Grenzen kennt." Die Grenzen sprengte auch die Rockband "Elyria", die die Zuhörer mit nach Irland nahm und bewies, dass viele irische Stücke anscheinend gerade darauf gewartet haben, elektronisch verstärkt zu werden. Gerade zu den irischen Songs passte die glockenhelle Stimmer von Patricia Cooney bestens.
Über 700 Zuhörer waren zur Nachtmusik in den Großen Saal gekommen, und nur wenigen schien es dann doch zu laut und "zu englisch" zu sein. Es waren viele jüngere Leute da, doch auch die meisten Zuhörer älteren Semesters ließen sich anscheinend anstecken, blieben bis zum Schluss, bis zum Queen-Stück "The Show must go on".
Und die Show wird weitergehen. Elena Iossifova, die das Programm zusammengestellt hat, sprach von einem Experiment. Und nachdem dieses so vortrefflich gelungen ist, wird es auch auf der nächsten Nachtmusik wieder rockig. Wenn 2018 der Innenhof des Luitpoldbades zur Verfügung steht, vielleicht sogar als Open-Air.
"Es wird laut", so warnte Patricia Cooney die Zuhörer schon zu Beginn des Konzerts. Patricia Cooney ist Sängerin der Formation "Elyria", einer Schweizer Rockband, die die Chefin des Kurorchesters, Elena Iossifova, extra für die Nachtmusik gewonnen hatte.
Zwischen laut und besinnlich
Und es wurde laut. Schon von Beginn an mit "Nothing else Matters" von "Metallica". Ungewohnte Klänge im Großen Saal, doch das Publikum schien gewusst zu haben, was da kommen wird. Hardrock vom Feinsten. Und spätestens bei "Hold the Line" von Toto zückten begeisterte Besucher ihre Feuerzeuge. Das galt auch für die Eigenkompositionen von "Elyria" und Stücke wie "Dust in the Wind", bei dem das Kurorchester und die Rockband perfekt harmonierten - trotz kurzer Probezeiten. Das Programm war gut gemischt, wobei vor allem - aber nicht nur - das Kurorchester für die ruhigeren Melodien zuständig war. "Something" und "Let it be" von den Beatles standen dem Kurorchester hervorragend. Das galt auch für die "verrockte" Klassik.Meist müssen da Werke von Johann Sebastian Bach herhalten. Gerne in Form der Brandenburgischen Konzerte. Diese Bach'schen Kompositionen wusste schon die englische Gruppe "The Nice" mit ihrem legendären Keyboarder Keith Emerson zu nutzen, die mit dem Allegro aus Bachs 3. Brandenburgischen Konzert Ende der 1960er Jahre einen wahren Welthit landete. Auch das Kurorchester griff auf die Brandenburgischen Konzerte zurück, arrangiert von Rainer Uebel, dem ehemaligen Pianisten des Kurorchesters, zuvor Mitglied der DDR-Gruppe "Elektra", die vorrangig klassische Werke bearbeitete.
"Play Bach"
Genau so wie die holländische Gruppe "Ekseption", die Mitte der 1960er Jahre Stücke von Bach, Gershwin und Beethoven elektronisch aufarbeitete. Hinter einem dieser Ekseption-Hits namens "Peace Planet" verbirgt sich die Badinerie aus der Suite Nr. 2 in b-moll von Bach. Ein Stück, das exzellente Fingerfertigkeit verlangt, die Keyboarder Uebel dann auch bewies, und die das Publikum mit langem Beifall, Stampfen mit den Füßen und Bravo-Rufen quittierte.So richtig schön fetzig gerieten dem Kurorchester der allseits bekannte "Red-River-Rock" und der Samba "Delicado". Auch bei diesen beiden Stücken konnte das Kurorchester zeigen, was abseits der üblichen Kurmusik in ihm steckt. Genau das war auch die Absicht von Elena Iossifova: "Wir wollten etwas machen, was auch jüngeres Publikum anspricht und zeigen, dass Musik keine Grenzen kennt." Die Grenzen sprengte auch die Rockband "Elyria", die die Zuhörer mit nach Irland nahm und bewies, dass viele irische Stücke anscheinend gerade darauf gewartet haben, elektronisch verstärkt zu werden. Gerade zu den irischen Songs passte die glockenhelle Stimmer von Patricia Cooney bestens.
Über 700 Zuhörer waren zur Nachtmusik in den Großen Saal gekommen, und nur wenigen schien es dann doch zu laut und "zu englisch" zu sein. Es waren viele jüngere Leute da, doch auch die meisten Zuhörer älteren Semesters ließen sich anscheinend anstecken, blieben bis zum Schluss, bis zum Queen-Stück "The Show must go on".
Neuauflage im nächsten Jahr
Und die Show wird weitergehen. Elena Iossifova, die das Programm zusammengestellt hat, sprach von einem Experiment. Und nachdem dieses so vortrefflich gelungen ist, wird es auch auf der nächsten Nachtmusik wieder rockig. Wenn 2018 der Innenhof des Luitpoldbades zur Verfügung steht, vielleicht sogar als Open-Air.Themen & Autoren / Autorinnen