Eigentlich hatten sich die elf Skitourengeher der Bad Kissinger Alpenvereinssektion, die unter Leitung des Skihochtourenführers Dieter Rödel unterwegs waren, auf wenig Schnee eingestellt, als sie sich auf den Weg in den Vinschgau nach Stilfs machten. Aber es sollte ganz anders kommen.
Schon die Eingehtour am Anreisetag im Langtauferer Tal zeigte, dass reichlich Schnee lag, und am Freitag gab es Schneefall ohne Ende. Die Tour zum Kälberberg musste auf 2200 Metern aufgrund der gefährlichen Lawinenlage abgebrochen werden. Man blieb im Waldgelände und die Abfahrt durch den Pulverschnee entschädigte für das ausgebliebene Gipfelerlebnis.
Am Samstag startete man direkt vom Hotel Stilfserhof aus. Die Tour führte südseitig Richtung Munwarter. 100 Meter unterhalb des Gipfels entschloss man sich zur Umkehr, wegen fehlender Sicht und der angespannten Lawinenlage . Auf dem Neuschnee ohne Unterlage fuhren die meisten der Gruppe über die steilen Wiesenhänge bis nach Stilfs ab.
Circa ein Meter Neuschnee waren gefallen, als es zum Abschluss noch hinüber ins schweizerische Val Müstair ging. Ziel war der Piz Chazfora. Bei 2400 Metern zwang dichter Schneefall zur Umkehr. Die Abfahrt im frischen Pulverschnee entschädigte, und alle waren trotz der abgebrochenen Touren happy. Diese Touren waren die letzten, die Dieter Rödel führte. Nach 36 Jahren beendete er seine ehrenamtliche Tätigkeit als Skihochtourenführer für die Sektion. Voller Stolz berichtete er, dass es auf all den Touren, die er geführt hatte, keinen Unfall gab.
Gleichzeitig gratulierte er Lennart Reuter zur bestandenen Prüfung als Trainer B für Skihochtouren, der die Lücke im Ausbilderteam der Sektion schließt. red