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Bad Kissingen
Abschied vom Wirtschaftsförderer
Michael Wieden zieht nach vier Jahren Bilanz und regelt die Übergabe von Projekten. Nur "Chronocity" betreut er auch in Zukunft selbst weiter.
Michael Wieden verlässt zum Jahresende nach vier Jahren als Wirtschaftsförderer Bad Kissingen , das Thema Chronobiologie betreut er jedoch weiter. Foto: Archiv/Anja Vorndran       -  Michael Wieden verlässt zum Jahresende nach vier Jahren als Wirtschaftsförderer Bad Kissingen , das Thema Chronobiologie betreut er jedoch weiter. Foto: Archiv/Anja Vorndran
| Michael Wieden verlässt zum Jahresende nach vier Jahren als Wirtschaftsförderer Bad Kissingen , das Thema Chronobiologie betreut er jedoch weiter. Foto: Archiv/Anja Vorndran
Ralf Ruppert
 |  aktualisiert: 19.08.2022 18:40 Uhr
Noch bis Jahresende ist der externe Wirtschaftsförderer Michael Wieden im Amt, gestern gab er im Wirtschaftsausschuss des Stadtrates seinen Abschlussbericht. "Das größte Einzel-Projekt war und ist Chronocity." Den Auswirkungen von Zeitvorgaben auf die innere Uhr wird sich Wieden in Zukunft verstärkt widmen. "Ich werde das Projekt weiter führen, auf anderen Wegen finanziert, aber zum Wohle der Stadt", betonte er. Woher das Geld dafür kommt, gab er auch auf Nachfrage nicht bekannt.


Wissenschaftliche Arbeit vor Ort

Allerdings nannte er als Ziel, dass innerhalb von ein bis zwei Jahren in Zusammenarbeit mit der Universität Lübeck ein Zentrum für Humanchronobiologie nach Bad Kissingen kommt. Zudem sei eine Kooperation mit der Fachhochschule Coburg auf den Weg gebracht. Chronocity sei ein Alleinstellungsmerkmal, die Stadt werde als innovativer Gesundheitsstandort bwahr genommen. Alleine den Gegenwert der weltweiten Presseberichte schätzt Wieden auf vier Millionen Euro.
"Das Projekt wird weitergehen, aber es wird sicher auch Aspekte geben, die man fallen lässt", stellte Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) klar. Der OB dankte dem scheidenden Wirtschaftsförderer: "Die Zusammenarbeit mit ihm habe ich immer als sehr angenehm empfunden." Er habe viele Themen pro-aktiv bearbeitet.


Neue Zuständigkeiten

In der Sitzung ging es auch darum, wie Themen weitergeführt werden. Der Neuausrichtung der Werbegemeinschaft Pro Bad Kissingen nimmt sich OB Blankenburg persönlich an. Die Entwicklung des Salinenparkplatzes zur Einzelhandelsfläche wird das Baureferat betreuen. Dort bestehe eine Kooperation mit einem Projekt-Entwickler, allerdings hätten die Verhandlungen mit der "Immobilien Freistaat Bayern" zu Verzögerungen geführt. "Für Rudis Resterampe geben wir dieses Grundstück natürlich nicht her", betonte Blankenburg. Das Warenangebot müsse langfristig attraktiv sein, zudem achte die Stadt auf die Vernetzung mit der Innenstadt und die Schaffung von ausreichend vielen Parkplätzen.
Die Abdeckung der Innenstadt mit öffentlichem Wlan bearbeiten in Zukunft Baureferat und Öffentlichkeitsarbeit. Hier müsse als nächstes abgestimmt werden, wer ebenfalls Wlan zur Verfügung steht, weil mittlerweile auch staatliche Einrichtungen wie Landratsamt und Staatsbad GmbH das Förderprogramm "BayernWlan" beantragen könnten.
Das Projekt "Neue Altstadt", also die Neugestaltung der Innenstadt, werde in Zukunft von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Wieden hatte sich dafür eingesetzt, dass die Betriebe in der Innenstadt während der Bauarbeiten unterstützt werden und Ideen dafür gesammelt. In seinem Rückblick ging Wieden auch auf den Strategie-Workshop 2013 ein. "Damals wurden ein Stück weit die Grundlagen gelegt", erinnerte er vor allem an der Ausrichtung auf das Thema Zeit, das mittlerweile auch in das Logo "Entdecke die Zeit" eingeflossen sei.
Viel Mühe habe er auch in die Ansiedlung von Betrieben gesteckt. Wieden nannte als Beispiel die Firma Ulsamer, die er bis zur Vertragsunterzeichnung ein Jahr lang beraten habe. Erfolge sah er auch bei der Anbindung der Therme an die Innenstadt: 60 Prozent der Well-und-Shop-Parktickets würden genutzt, mit steigender Tendenz: 2013 parkten 1070 Gäste der Therme danach in der Innenstadt kostenlos, 2015 waren es 1464, bis Ende Oktober heuer bereits 1089. Als Erfolg verbuchte Wieden auch das Aufbrecher-Projekt mit der Saale-Zeitung, das neue Branchenverzeichnis und den Öffnungszeitenfinder, der seit Einführung im August bereits 6500 Mal genutzt wurde.
 
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