
Ein Stück Bad Brückenauer Nachkriegsgeschichte ist Geschichte: In dieser Woche wurde das von Moritz Kuhn 1947/48 errichtete Gebäude in der Sinnaustraße abgerissen. Stehen bleibt nur der Zwischenbau zum ehemaligen Friseursalon Hamelmann, der aber später errichtet wurde.
Heinrich Kuhn bekannt als „Motorwickler"
Bekannt gemacht hat die Adresse Heinrich Kuhn mit seinem Geschäft für Fahrzeugbatterien, Keilriemen und Anbauteile wie Anlasser, Lichtmaschinen, Regler und anderes. Viele Menschen aus dem Altlandkreis schauten dort vorbei, weil Kuhn oft noch Teile anbieten konnte, die anderswo nicht mehr zu bekommen waren.
Heinrich Kuhn war auch bekannt als „Motorwickler". Er war Spezialist darin, wegen Kurzschluss' oder ähnlicher Probleme mit der Spule ausgefallene Elektromotoren zu reparieren, so dass sie nicht allzu lange ausfielen. Firmen und Privatleute nutzten diesen Service ausgiebig - auch an Wochenenden.
Gebäude seit 2021 leer
Ende der 1980er-Jahre schlief die Nachfrage nach Kuhn Diensten allmählich ein. Elektromotoren wurden zu Wergwerfartikeln; Reparaturen waren teurer als der Neukauf. Sohn Reinhard Kuhn führte das Geschäft später weiter. Er starb 2021. Seitdem stand das Gebäude leer.
Nach dem Abriss des Kuhn-Hauses müssen die Bad Brückenauer keine neue Brache befürchten. Der Erbe und neue Besitzer möchte an dieser Stelle zügig etwas Neues errichten - ein dreistöckiges Haus mit Pultdach, Gewerberäumen im Erd- und Wohnungen in den Obergeschossen. Es soll ziemlich genau dort stehen, wo Moritz Kuhn nach dem Krieg sein Haus erbaute.
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