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Oerlenbach
90 Jahre mit einem guten Schutzengel
Auf ein langes, bewegtes Leben kann am Montag, 12. Dezember, in Rottershausen Felix Wetterich zurückblicken: Er wird 90 Jahre alt.
Felix Wetterich feiert am Montag, 12. Dezember, in seinem Heimatort Rottershausen seinen 90. Geburtstag.  Foto: Stefan Geiger       -  Felix Wetterich feiert am Montag, 12. Dezember, in seinem Heimatort Rottershausen seinen 90. Geburtstag.  Foto: Stefan Geiger
| Felix Wetterich feiert am Montag, 12. Dezember, in seinem Heimatort Rottershausen seinen 90. Geburtstag. Foto: Stefan Geiger
Stefan Geiger
 |  aktualisiert: 19.08.2022 18:20 Uhr
Die neun Jahrzehnte war zum einen von seinen Erlebnisse als Jugendlicher bzw. junger Mann im Zweiten Weltkrieg, zum anderen von seinen Dienste für Familie und Dorfgemeinschaft geprägt. Seinen Jubeltag wird er am Samstag, 17. Dezember mit einem Dankgottesdienst und Familienfeier begehen.
Felix Wetterich wurde am 12. Dezember 1926 als zweites von drei Kindern der Eheleute Ludwig und Katharina Wetterich in Rottershausen geboren. Hier besuchte er die Volksschule, dann die Berufsschule in Ebenhausen. Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, musste sein Vater einrücken. "Unsere kleine Landwirtschaft musste unsere Mutter mit uns Kindern schaffen", erzählt Wetterich, der seine Kriegserlebnisse niederschrieb. "Mit 15 Jahren musste ich zur vormilitärischen Ausbildung. Im Januar 1944 folgten Einberufung zum Militär und Einsatz an der Front in Dänemark und Russland. "Dass ich an der russisch-österreichische Grenze. überlebte, habe ich meinem Schutzengel zu verdanken", ist er sich sicher. Als er seine Kameraden mit Essen versorgen wollte, wurde er aus kurzer Entfernung von zwei Schüssen schwer verletzt. Das linke Knie war zerschmettert, die linke Hand verletzt. Trotz seiner Wunden erreichte er das zwei Kilometer entfernte Feldlager, von dem er in ein Lazarett nach Wien gebracht wurde. Bis heute kann er das Knie nicht beugen.
Die Verwundung verhinderte seine Gefangennahme in Richtung Sibirien. Er wurde entlassen. Am 14. September 1945 kehrte er nach Hause. Diese und viele weitere Kriegserinnerungen sind ihm so präsent, als wären sie erst gestern passiert.
Neben der Mitarbeit in der elterlichen Landwirtschaft konnte sich der "Back's Felix" - so sein Dorfname - in den Nachkriegsjahren bei verschiedenen Stellen etwas dazu verdienen. Am 11. November 1954 heiratete er seine Frau Irmgard, geborene Schäfer, aus Nüdlingen. Aus der Ehe gingen vier Kinder, je zwei Mädchen und Buben, hervor. Die Familie lebte fortan von der Landwirtschaft. Im Winter kam Waldarbeit dazu.


Ehrenamtlich engagiert

Einige Jahre übernahm Felix Wetterich das Amt als Kirchenpfleger. 37 Jahre lang führt er den Obst- und Gartenbauverein und verdeutlichte damit seine Freude an der Natur. Er zählte 1947 zu den Gründern des VdK-Ortsverbands. 1988 gaben die Wetterichs ihre Landwirtschaft auf. Während die Töchter Maria und Rita sowie Sohn Walter in Rottershausen bzw. Umgebung leben, bereiste der älteste Sohn Günter vor allem die fernöstliche Welt. 1982 trat er in den Orden der Franziskaner ein und wurde Priester.
Obwohl Felix Wetterich körperliche Einschränkungen hinnehmen muss, ist er aufgeschlossen und zuversichtlich. "Dass ich so alt werde, hätte ich nie gedacht. Ich hatte viel Glück und einen guten Schutzengel", betont er. Jeden Morgen liest er die Heimatzeitung. Liebevoll versorgt ihn seine Ehefrau.
 
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