Feste soll man feiern, wie sie fallen – auch wenn Starkregen gemeldet ist. Zum Glück blieb dieser aus, so dass sich Jagdpächter Andreas Söder und seine Familie am ersten Samstag im Juni über reichlich Besucher an ihrer Jagdhütte im Pfeiffersgrund freuen konnten. Schließlich galt es, nicht nur ein rundes, sondern auch ein beachtliches Jubiläum zu feiern: 90 Jahre Jagdpacht der Familie Söder in Wollbach, so eine Pressemitteilung.
„Ich freue mich, dass ihr alle gekommen seid“, begrüßte Andreas Söder, Jagdpächter in dritter Generation, seine Gäste. Zu diesen zählten neben den Wollbacher Jagdgenossen und Söders Mitjägern auch Jagdvorsteher Karl Schneider sowie Burkardroths 2. Bürgermeisterin und Ortssprecherin von Wollbach, Silvia Metz. Sie überbrachte Andreas Söder und seiner Familie den Dank der Gemeinde und der Wollbacher.
In ihrem kurzen Grußwort lobte Silvia Metz vor allem das harmonische Miteinander, die gute Kommunikation, etwa wenn Treibjagden stattfinden, und das Engagement zum Beispiel in Sachen Kitzrettung. „Das alles ist nicht selbstverständlich“, betonte die Ortssprecherin und fügte hinzu: „Aufeinander zugehen, miteinander reden und nicht übereinander, das wird hier gelebt.“
Sehr gute Zusammenarbeit
Jagdvorsteher Karl Schneider würdigte in seiner Rede: „90 Jahre Jägerei Söder, das ist schon ein Jubiläum , das seinesgleichen sucht“, und gab einen kurzen Rückblick. 1934 hat Anton Söder die Jagdpacht in Wollbach übernommen, anschließend sein Sohn Günter, der sie schließlich an seinen Sohn An-dreas übergab. Als Jagdvorsteher habe Schneider bereits mit Günter Söder sehr gut zusammengearbeitet, was sich mit Andreas fortgesetzt habe.
„Die Jagdpacht geht stets pünktlich ein, die Hochsitze sind gut in Schuss, und auch bei Wildschäden bist Du bestrebt, alles zufriedenstellend zu klären“, resümierte Karl Schneider und fügte hinzu: „Wir waren nicht immer einer Meinung, haben aber dennoch stets eine gute Lösung gefunden.“ Schließlich bedankte sich der Jagdvorsteher bei Andreas Söder, dessen Frau und bei der Familie sowie bei allen Mitjägern. „Ihr seid ein eingespieltes Team.“ Zum Ende seiner Rede bat Karl Schneider die Söders darum, noch mindestens zehn Jahre weiterzumachen. „Schließlich wollen wir die 100 Jahre Jägerei Söder feiern“, so der Jagdvorsteher. Andreas Söder zeigte sich zuversichtlich. „Ich gehe seit Kindesbeinen auf die Jagd. Es ist mir eine Ehre, die Tradition meiner Vorfahren fortzusetzen. Ein Leben ohne die Jagd kann ich mir nicht vorstellen“, versicherte er.
Als Jagdpächter kümmert er sich in erster Linie darum, den Wildbestand im Jagdrevier Wollbach zu regulieren, um beispielsweise den Wildverbiss im Wald und um Schäden auf den landwirtschaftlich genutzten Feldern so gering wie möglich zu halten. Bejagt werden von ihm aktuell Rehe, Wildschweine, Hasen, Füchse, Waschbären und Dachse. Das Wollbacher Jagdrevier erstreckt sich zwischen den Gemarkungen Frauenroth, Premich, Stangenroth und Burkardroth. „Das Schönste aber ist, Zeit in der Natur zu verbringen“, so Söder. red