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Bad Kissingen
„7500 Jobs würden von höherem Mindestlohn profitieren“
Im Kreis Bad Kissingen arbeiten aktuell rund 3200 Menschen für den gesetzlichen Mindestlohn. Sie verdienen 12,41 Euro pro Stunde. Das ist das Ergebnis einer Arbeitsmarkt-Untersuchung vom...
Redaktion
 |  aktualisiert: 17.03.2025 01:06 Uhr

Im Kreis Bad Kissingen arbeiten aktuell rund 3200 Menschen für den gesetzlichen Mindestlohn . Sie verdienen 12,41 Euro pro Stunde. Das ist das Ergebnis einer Arbeitsmarkt-Untersuchung vom Pestel-Institut, wie es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Region Unterfranken (NGG) heißt. Dabei haben die Wissenschaftler auch berechnet, was ein höherer Mindestlohn für den Kreis Bad Kissingen bedeuten würde. Konkret geht es um den Anstieg des gesetzlichen Mindest-Stundenlohns auf 14 Euro : „Davon würden enorm viele Menschen profitieren. Im Landkreis Bad Kissingen ginge der Lohn auf einen Schlag in rund 7500 Jobs hoch. Immerhin werden heute noch in 16 Prozent aller Jobs im Landkreis Bad Kissingen weniger als 14 Euro pro Stunde verdient“, sagt Matthias Günther laut Pressemitteilung. Er leitet das Pestel-Institut, das die aktuellen Mindestlohn-Berechnungen im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten gemacht hat.

Die NGG Unterfranken will damit ihrer Forderung nach einem höheren gesetzlichen Mindestlohn Nachdruck verleihen. „Es arbeiten zu viele Menschen zum Niedriglohn. Das muss sich ändern. Ziel muss es sein, die Jobs im Kreis Bad Kissingen aus dem Lohnkeller zu holen. Der Mindestlohn ist dabei nur die unterste Haltelinie. Wirklich fair bezahlt wird nur, wer Tariflohn bekommt“, sagt der Geschäftsführer der NGG Unterfranken, Ibo Ocak laut Pressemitteilung.

Rückenwind komme dabei auch vom Kanzler: Immerhin habe sich Olaf Scholz für einen höheren gesetzlichen Mindestlohn starkgemacht. „Wenn’s nach dem Kanzler geht, dann soll das unterste Lohnniveau in zwei Schritten steigen – zunächst auf 14 Euro und dann auf 15 Euro pro Stunde“, so Ocak. Die Erhöhung des Mindestlohns sei für die NGG das „entscheidende Signal für mehr Lohngerechtigkeit“.

Nach Berechnungen des Pestel-Instituts würde ein Anstieg des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde im Landkreis Bad Kissingen den Beschäftigten in rund 9800 Jobs „zum Teil deutlich vollere Lohntüten bescheren“, sagt Institutsleiter Matthias Günther.

Ziel sei es, die Menschen vor Armut zu schützen: „Es geht auch um mehr, als die Existenz zu sichern. Der gesetzliche Mindestlohn muss reichen, um davon bei einer Vollzeitarbeit vernünftig leben zu können. Vor allem ohne dabei auf Bürgergeld als staatliche Unterstützung angewiesen zu sein“, so Ibo Ocak weiter.

Ab Januar wird der Mindestlohn „um lediglich 41 Cent auf nur 12,82 Euro steigen“, so die NGG. Das habe die Mindestlohnkommission gegen die Stimmen der Gewerkschaften bereits im Sommer 2023 so beschlossen. „Dabei müsste er eigentlich schon jetzt in Deutschland bei rund 14 Euro liegen“, sagt Ibo Ocak. Das gehe klar aus der EU-Mindestlohnrichtlinie hervor. „Deshalb ist es nur folgerichtig, wenn der Bundesarbeitsminister die Mindestlohnkommission auffordert, die Vorgaben der EU-Richtlinie umzusetzen“, so der NGG-Geschäftsführer. red

 
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