Die Lebenshilfe Hammelburg besteht seit einem halben Jahrhundert. Bei einem Festakt in der Katharinen-Sschule in Fuchsstadt wurde deutlich, dass in dieser Zeit durch den unermüdlichen Einsatz vieler Engagierter sehr viel für Menschen mit Behinderung, aber auch für die Gesellschaft erreicht wurde.
Als Josef Rauschmann mit vier weiteren betroffenen Eltern und 900 DM Startkapital im Jahr 1969 die Lebenshilfe Hammelburg gründete, waren Menschen mit Behinderung weitgehend vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, sie galten als nicht bildungsfähig. Viele Eltern wollten das nicht mehr hinnehmen und erkannten die Notwendigkeit, selbst aktiv zu werden. Das war damals ein großer Schritt und der Startpunkt eines beispiellosen Einsatzes vieler Engagierter für die Rechte von Menschen mit Behinderung. Am 3. Oktober 1969 wurde die Lebenshilfe Hammelburg ins Vereinsregister eingetragen.
Zur Feier des 50.Bestehens hatte der Vorstand der Lebenshilfe zu einem Festabend in die Katharinen-Schule in Fuchsstadt eingeladen. Mit besinnlichen Klängen eröffnete die Veeharfengruppe der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) Hammelburg den Festakt. Ernst Schneider , Vorsitzender der Lebenshilfe Hammelburg , begrüßte Mitglieder , Ehrengäste und Vertreter aus Politik, Kirche und der Lebenshilfe . Die Musikgruppe der WfbM Hammelburg bereicherte den Abend durch mitreißende Rhythmen und begeisterte mit ihrem Schwung alle Anwesenden.
Ein Rückblick auf die Geschichte der Lebenshilfe Hammelburg zeigte, dass diese fünfzig Jahre eine Erfolgsgeschichte sind. Es entstand die Werkstatt für behinderte Menschen, die im Laufe der Jahre immer wieder vergrößert werden musste, und in der inzwischen 265 Menschen beschäftigt sind, davon 210 Menschen mit Behinderung. Ebenfalls wurde die Katharinen-Schule in Fuchsstadt gegründet, die derzeit ca. 70 Schüler und Schülerinnen besuchen. Und es entstanden in Fuchsstadt und Hammelburg mehrere Wohnheime, in denen Menschen mit Behinderung ein Zuhause gefunden haben. Im Jahr 1972 wurden die Einrichtungen an die Lebenshilfe Schweinfurt übertragen, so dass die Lebenshilfe Hammelburg kein eigener Trägerverein mehr ist. Seitdem besteht zwischen den beiden Ortsvereinen eine enge Kooperation. Aus diesem Grund überbrachte Martin Groovwe, Geschäftsführer der Lebenshilfe Schweinfurt , Glückwünsche. Er lobte die Kontinuität und Stabilität der Lebenshilfe Hammelburg , die in den ganzen Jahren nur vier Vorsitzende hatte.
Ehrungen
Anschließend wurden langjährige Mitglieder für 25-, 40- und 50-jährige Mitgliedschaft in der Lebenshilfe Hammelburg , bzw für zehnjährige Mitarbeit im Vorstand der Lebenshilfe geehrt. Zwei Mitglieder bekamen die Ehrung für ihr herausragendes Engagement vom Landes- bzw. Bundesverband der Lebenshilfe überreicht: Hildegard Metzger, stellvertretende Vorsitzende des bayerischen Landesverbandes, lobte Elke Vetter, die sich 21 Jahre im Vorstand der Lebenshilfe Hammelburg engagierte, als Kämpferin für die Rechte behinderter Menschen. Sie setzte sich als Elternbeirätin und Ansprechpartnerin der Wohnheime dafür ein, dass aus Fürsorge Selbst- und Mitbestimmung wurde.
Ralf Rauch aus Gera, Mitglied im Bundesvorstand der Bundesvereinigung Lebenshilfe aus Gera, überbrachte die Grüße des Bundesverbandes und überreichte die goldene Ehrennadel an den langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Lebenshilfe Hammelburg Karlheinz Maul, der sich unermüdlich für die Belange behinderter Menschen in Hammelburg und Umgebung eingesetzt hat.
Landrat Thomas Bold und die Bürgermeister von Fuchsstadt und Hammelburg , Peter Hart und Raimar Glückler gratulierten der Lebenshilfe zum 50-jährigen Bestehen. Sie dankten für das, was in 50 Jahren geleistet wurde und Tag für Tag gelebt wird. Durch den Einsatz der Eltern und vieler Mitarbeiter sei es gelungen, dass Menschen mit Behinderung am Leben in Hammelburg und Fuchsstadt selbstverständlich teilhaben und in der Ortsgemeinschaft verwurzelt sind.