Fast eineinhalb Jahre nach den beiden großen Supermarkt-Bränden in Schlüchtern muss sich ab Mitte Januar eine 45-Jährige aus Schlüchtern wegen Brandstiftung und schwerer Brandstiftung vor dem Landgericht Hanau verantworten. Nachdem das Gericht mit einem Beschluss im September das Hauptverfahren gegen eine 45-Jährige eröffnet hat, wird gegen diese nun verhandelt. Auftakt ist am Montag, 20. Januar, um 9.30 Uhr.
Insgesamt sind im Januar und Februar sieben Verhandlungstage anberaumt, teilte Oberstaatsanwalt Dominik Mies von der Staatsanwaltschaft Hanau auf Anfrage mit. Nach dieser Planung könnte das Urteil am Dienstag, 11. Februar, fallen.
Zwei Großbrände in 24 Stunden
Innerhalb von 24 Stunden war es an einem Wochenende im August vergangenen Jahres zu zwei Großbränden in Schlüchtern gekommen. Am Abend des Samstags, 11. August, geschah das erste Unglück im Außenbereich des Sonderpostenmarktes "Jawoll" in der Gartenstraße. Durch das Feuer und den dichten Rauch wurden nicht nur die Waren im Außenbereich und die Fassade beschädigt, sondern auch Teile des Inventars im Innenraum.
Bei dem zweiten Großbrand am Sonntagabend, 12. August, brach ein Feuer in dem Norma-Lebensmittel-Discounter in der Hanauer Straße aus. Die Rettungskräfte hatten Großalarm ausgelöst. Dennoch brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder. Der Sachschaden bei beiden Bränden ging in die Hunderttausende. Während der Jawoll-Markt schon bald wieder seinen vollen Geschäftsbetrieb aufnahm, ist beim Norma-Markt zwar die Brandruine beseitigt worden. Eine neue Bebauung gibt es bis heute nicht.
Laut Mies ist das Feuer im Jawoll-Markt als schwere, das im Norma als Brandstiftung angeklagt. Zunächst sind neun Zeugen zur Vernehmung geladen, außerdem drei Gutachter. In der Verhandlung müsse auch die Schuldfähigkeit der Frau geklärt werden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Öffentlichkeit kurzfristig von der Verhandlung ausgeschlossen wird.