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Münnerstadt
40.000 Euro für ein Wochenende: Ist das Stadtfest in Münnerstadt zu teuer?
Einen Batzen Geld kostet Münnerstadt das Stadtfest. In einer Ausschusssitzung ging es um die Rolle des Bauhofes und ob bei den Einnahmen, den Ausgaben oder gar nicht gespart werden soll.
Stadtfest Münnerstadt 2024       -  Wo lässt sich beim Stadtfest sparen? Oder soll gar nicht gespart werden? Der Ausschuss lieferte sich vergangene Sitzung eine Grundsatzdiskussion.
Foto: Susanne Will | Wo lässt sich beim Stadtfest sparen? Oder soll gar nicht gespart werden? Der Ausschuss lieferte sich vergangene Sitzung eine Grundsatzdiskussion.
Ellen Mützel
 |  aktualisiert: 21.12.2024 02:36 Uhr

Soll das Stadtfest 2025 grundlegend so stattfinden, wie es die vergangenen Jahre war? Wo lassen sich Kosten einsparen? Macht der Bauhof zu viel? Diese und weitere Fragen diskutierten die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses in der vergangenen Sitzung. 

Zu Beginn dröselte Kilian Düring vom Stadtmarketing die Kosten  der vergangenen Jahre auf: 

Ausgaben: 

  • Werbung: Dazu gehören Flyer, Plakate, aber auch Onlinewerbung und Social Media. Die Kosten stiegen von 1500 Euro (2018) auf rund 3000 Euro an, unter anderem wegen der wachsenden digitalen Werbung. 
  • Sicherheit: Hierzu gehören Versicherungen, der Wachdienst oder Kosten für das Rote Kreuz . Auch hier stiegen die Kosten von 1200 Euro (2018) auf rund 3000 Euro
  • Entsorgung: Toiletten und Abfall zählen hier zu den Kostenpunkten. Was 2018 mit 1200 Euro startete, ist 2025 mit 3500 Euro angesetzt. Gründe sind beispielsweise, dass die Anzahl der Toilettenwägen von Null auf drei stieg. 
  • Ton und Licht: Die Kosten für die Ausstattung an Stenayer Platz, Schlosshof und Anger beliefen sich 2018 auf 3700 Euro und stieg schrittweise auf 7200 Euro für 2025.
  • Ausstattung: Alles Weitere, wie ein Sonnenschutz, Spielgeräte, Bestuhlung oder Deko verursachte 2018 noch 1200 Euro , hatte 2022 einen Ausreißer von 10.700 Euro und arbeitete sich dann von 3800 Euro auf 6100 Euro im Jahr 2025 nach oben. 
  • Künstlerhonorar: Bands bis zu Tanzgruppen verursachten 2018 noch 10.400 Euro , nun sind es 15.800 Euro
  • Künstlernebenkosten: Verpflegung und Gema kosteten die Stadt 5000 Euro , dies fiel leicht ab und liegt nun wieder bei 5300 Euro

Einnahmen: 

  • Standgebühren (Umsatzbeteiligung): Die Einnahmen aus der Umsatzbeteiligung der Vereine (Fünf Prozent) lag 2018 noch bei 3700 Euro und wird 2025 auf 4200 Euro geschätzt. 
  • Rest: Durch Förderungen oder zurückgegangene Wertgutscheine hatte die Stadt bisher Einnahmen, die zwischen 390 und 1900 Euro schwanken. 

Im Jahr 2025 werden Gesamtausgaben von 44.000 Euro anfallen und 4600 Euro reinkommen, das Stadtfest also rund 39.500 Euro kosten. Weil es den Wunsch gab, genauer über die einzelnen Bestandteile zu sprechen, gab es Raum für eine Diskussion. 

Einnahmen vergrößern?

Klaus Schebler (Neue Wege) betonte die finanziell schwierige Lage im kommenden Jahr. Aber es wolle auch keiner das Stadtfest verkleinern. "Bei den Ausgaben können wir wahrscheinlich nichts ändern, aber bei den Einnahmen", schätzt er. Bürgermeister Michael Kastl (CSU) wandte gleich ein, dass Dinge wie Bändchen und Eintritt schon oft diskutiert wurden. Das sei in einem so großen Areal auch schwierig umzusetzen. 

Axel Knauf (SPD) schlug einen Euro Veranstaltungszuschlag aufs Bier vor. Die Kosten von einem Maß beim Oktoberfest würden ja auch nicht nur die Kosten fürs Bier selbst betragen.

Höhere Umsatzbeteiligung? 

Bisher ist die Umsatzbeteiligung für die Vereine bei fünf Prozent. Fabian Nöth (Neue Wege) plädierte für zehn bis 15 Prozent. "Wir müssen die Leistung der Vereine schätzen, aber die müssen auch die Leistung der Stadt schätzen, die sich beispielsweise um die Werbung kümmert oder Bands bucht."

Günter Scheuring (Freie Wähler), im Vorstand des TSV Münnerstadt, entgegnete: "Klar kann man das machen, aber dann macht der TSV das nicht mehr. Ich habe jetzt schon zu tun, dass wir das bewirtet bekommen." Er ging darauf ein, dass die Gelder in den Sportbetrieb gesteckt würden, in Jugendarbeit und das Sportgelände. Man habe zuletzt keinen Sportförderungsantrag mehr an die Stadt gestellt – das müsse der Verein dann vielleicht wieder tun. 

Ob die Steigerung der Umsatzbeteiligung wirklich so viel ausmachen würde, blieb im Raum. Zwar wollte Nöth gleich über die Erhöhung abstimmen, doch man einigte sich, zuerst mit den Vereinen zu sprechen. 

Ausgaben reduzieren? 

Auch die Ausgabenseite beleuchtete der Ausschuss. Adrian Bier (Die PARTEI) schlug vor, Musikschaffende aus der Umgebung anzufragen. Seien es Bands oder Djs – diese wären wahrscheinlich auch viel billiger als größere Bands, aber qualitativ nicht unbedingt schlechter. Für 2025 ist das jedoch nicht mehr umzusetzen, weil die Stadt hier schon mitten in der Planung ist. 

Johannes Wolf (Gründe) ging darauf ein: „Ich weiß, was Bands kosten. Da gibt es sicherlich bessere Bands für weniger Geld, als das, was in den vergangenen Jahren am Start war.“ Auch bei Spielgeräten kenne er die Preise und ist sicher, dass es Stellschrauben gibt, um 1000 bis 2000 Euro einzusparen, ohne dass es schlechter wird. 

Leo Pfennig (FW)  schlug ein Budget vor, das seinetwegen auch 40.000 Euro betragen könne. Es gehe nur darum, dass es nicht jedes Jahr mehr wird.

Bauhof entlasten? 

Jürgen Eckert (CSU) störte sich nicht an den vorgetragenen Ausgaben, sondern an den Stunden des Bauhofes. Würde man die Stunden auszahlen, wären es 25.000 Euro. "Uns baut keiner bei einem Dorffest was auf", sagte er. Auch Schlebler fand: "Der Bauhof arbeitet viel fürs Stadtfest. Und wir auf den Dörfern machen alles selber. Aber man sollte untersuchen: Für was leistet der Bauhof die vielen Stunden? Und was können die Vereine übernehmen?"

Kastl komme der Ansatz auch hoch vor, doch leider befindet sich der Bauhofleiter im Krankenstand. Daher sei dies noch nicht abschließend geklärt. "Es sind sicherlich Arbeiten dabei, die sowieso anfallen, etwa Hecken schneiden", sagt er. 

Fazit: Kostenreduzierung vor Mitte 2025 erneut besprechen

Alle waren sich am Ende einig, dass es nicht mehr sinnvoll sei, für 2025 noch etwas zu verändern. Für das Jahr 2026 wolle man sich vor dem kommenden Stadtfest noch einmal zusammensetzen. Dies beschloss das Gremium am Ende einstimmig.

 
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