Hammelburg
30 Jahre Musikini: Zum Geburtstag war es laut
Die Musikini feierte ihren 30. Geburtstag mit einem Generationen-Fest. Und nicht nur die Band "Nightmare" wusste das Publikum zu überzeugen.

Aus Deutschland und aus dem Ausland waren Musiker und Gäste ins Vereinsheim der Musikinitiative Hammelburg e.V. geströmt, um eine große Party zum 30-jährigen Bestehen zu feiern. Am Anfang standen viele Telefonate und E-Mails. Die Organisation eines solchen Geburtstags hatte es in sich. Insgesamt zwölf aktuelle und ehemalige Musikinibands sowie drei Gast-Acts bescherten den mehreren hundert Besuchern einen ausgelassenen Nachmittag und eine unvergessliche Nacht.
So mancher unter den Musikern hatte sein Instrument schon etwas länger nicht mehr in der Hand. Einzel- und Gemeinschaftsproben wurden angesetzt, noch einmal am Songmaterial gefeilt und am Ende, wie etwa bei "The Fitzz", festgestellt: "Das klappt erstaunlich gut! Wir spielen immer noch genauso schlecht wie früher", sagt Frontmann Holger Schmitt-Pawlik schmunzelnd. Erste Anfragen für nächste Gigs habe es am Samstag bereits gegeben. "Ich denke, wir werden uns jetzt öfter mal wieder sehen", kündigt der Sänger an. "Es war einfach gut, wieder einmal ungezwungen mit Freunden Musik zu machen."
Unterschreiben konnten das sicher auch die "Black River City Girls" Kerstin Eusemann und Simone Hepp. Die beiden Damen nahmen das Publikum schon am frühen Nachmittag mit auf ihre ganz persönliche Zeitreise. Auch Simone Hepps vierjähriger Sohn Felix hatte als "Black River City Boy" einen Gastauftritt auf die Bühne.
Groß war die Wiedersehensfreude auch bei "Mustache Madness". "Es gab diese Momente, wo du auf einmal nicht mehr so richtig weißt, was du damals gespielt hast. Es sind ja doch schon ein paar Jahre her. Aber dann auf einmal geht die Hand automatisch auf den Ton und du denkst: ,Ja, natürlich. Genau so!'", lässt Mario Grosch die Proben Revue passieren.
"Man hat sich sehr in die alten Zeiten zurückversetzt gefühlt."
"Black Petty" standen 2009 zuletzt in Original-Besetzung auf der Bühne. Gitarristin Sandra Schmelz und Frontfrau Madlen Wittmann hätten letztlich nur noch an Feinheiten gefeilt, um am Ende ihr "Best of Black Petty" auf die Bühne zu bringen.
Sandra Prockl und Anita Sturm standen bis vor einigen Jahren mit ihrer Band "Gung Fu" auf der Bühne und waren auch hinter den Kulissen des Vereins engagiert. Das Musikini-Jubiläum nutzten die beiden nun vor allem für eine ganz private "Reunion". Während Sandra am späteren Abend noch mit "Nightmare" zusammen auf der Bühne stand, nutzte Anita das Fest, um mit vielen Freunden und auch ehemaligen Bandkollegen in Erinnerungen zu schwelgen. Selbst sei sie nicht mehr als Bassistin aktiv.
Mathias George nahm sowohl mit "Lay-out" als auch mit "Runnin' Gun Blues" teil. Der erfahrene Musiker vollzog im Laufe des Abends mehrfache Wechsel und sei vor seinem Auftritt mit "Runnin' Gun Blues" angespannt gewesen. "Wir haben wieder Blut geleckt", freut sich der Musiker über die "Wiederbelebung". "Lay-out", so verriet er schon jetzt, wolle auf jeden Fall wieder Songs aufnehmen und sich wieder öfter treffen. "Runnin' Gun Blues" werde es vielleicht sogar das ein oder andere Mal live zu sehen geben. Federführend engagierte sich "George" zudem beim Zusammentragen der ehemaligen Musikini-Formationen.
"Nightmare"-Frontmann Klaus und seine Crew legten einen der humorvollsten und spontansten Auftritte des Open-Airs hin. In Einzel- und schließlich zwei Gesamtproben hätten sie sich auf den Abend vorbereitet, erzählt der Sänger. "Das sind alles Sachen, die Spaß machen und entsprechend schnell hat man sie auch wieder drauf."
Die "Taschenrocker" standen nach sieben Jahren das erste Mal wieder gemeinsam auf einer Bühne. Die Proben im Vorfeld hätten sich besser angefühlt, als jemals zuvor, bilanziert Schlagzeuger "Purzel". "Wir wussten nicht, was uns erwarten würde. Menschlich war es wie früher und musikalisch besser. Denn wir haben uns ja alle weiterentwickelt."
Thanni, zuständig für Bass und Saxophon, stand die Freude über den gelungenen Auftritt ins Gesicht geschrieben. "Das Wasserhaus ist halt einfach doch wie eine große Familie."
Auch für "The Diapers" war die Sache klar. Zuletzt standen sie 2009 beim letzten Fest im Kolpingheim gemeinsam auf der Bühne. Erst kurz vor dem Open-Air konnten sich die Bandkollegen zu Proben treffen, reiste doch einer ihrer Ehemaligen direkt aus Frankreich an.
Der einstige Vorsitzende Alexander Stolz, der vor, während und nach dem Einzug ins Wasserhaus die Geschicke der Musikini leitete, zeigte sich beeindruckt vom Fest. "Ich glaube, es sind alle Musikini-Generationen anwesend. Wahnsinn, wie viele Familien hier sind", so der heute dreifache Familienvater. Fast zehn Jahre stand er an der Spitze des Vereins. Mit noch nicht einmal 20 Jahren hatte er das Ruder übernommen. Grundsätzlich sei er mit der aktuellen Arbeit "sehr zufrieden". Selbstverständlich gebe es Dinge, die man selbst anders gemacht hätte. "Da braucht man eben die Coolness, um zu sagen: ,Lasst Sie mal machen!'"
Nach wie vor mit viel Herzblut verfolgen Heide Gerlach-Hirt und Christof Hirt das Geschehen. Die erste Vorsitzende der Musikini und ihr einstiger Nachfolger freuen sich über die Entwicklung, die der Verein gemacht hat. Wechselhafte Phasen, Zeiten, in denen das Geld knapp wurde und auch Nachwuchssorgen - all das hätten sie in ihrer aktiven Zeit erlebt und später immer wieder beobachten können. Heide Gerlach-Hirt hat das Geburtstagsfest mit dem Kinderkisten-Team um eine Kaffee- und Kuchenbar bereichert. Ein "tränendes Auge" sei aber auch dabei. Nicht nur sie dürfte an diesem Tag an ihren vor einigen Jahren verstorbenen Mann Adrian gedacht haben, der sich in der Musikini engagiert hatte. Oder an den einstigen "Haus-und-Hof-Techniker" Stephan Meurer, der trotz erheblicher gesundheitlicher Einschränkungen eine weite Fahrt auf sich genommen hatte, um den Geburtstag mitzufeiern.
"Ich finde es super, wie alles gelaufen ist", so das Fazit von Gerlach-Hirt. Auch weiterhin sollte der Verein die jungen Leute einbinden. Sie rät dem aktuellen Vorstand, den Blick wieder mehr in Richtung der ansässigen Schulen zu richten. Nach Ansicht von Christof Hirt sollte auch das Thema "Vernetzung" wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden. "Ich finde es so geil, dass es die Musikinitiative gibt und dass sie weiterlebt", sagt Gründungsmitglied Mathias George. "Wer hätte das vor 30 Jahren gedacht." Nicole Oppelt
So mancher unter den Musikern hatte sein Instrument schon etwas länger nicht mehr in der Hand. Einzel- und Gemeinschaftsproben wurden angesetzt, noch einmal am Songmaterial gefeilt und am Ende, wie etwa bei "The Fitzz", festgestellt: "Das klappt erstaunlich gut! Wir spielen immer noch genauso schlecht wie früher", sagt Frontmann Holger Schmitt-Pawlik schmunzelnd. Erste Anfragen für nächste Gigs habe es am Samstag bereits gegeben. "Ich denke, wir werden uns jetzt öfter mal wieder sehen", kündigt der Sänger an. "Es war einfach gut, wieder einmal ungezwungen mit Freunden Musik zu machen."
Unterschreiben konnten das sicher auch die "Black River City Girls" Kerstin Eusemann und Simone Hepp. Die beiden Damen nahmen das Publikum schon am frühen Nachmittag mit auf ihre ganz persönliche Zeitreise. Auch Simone Hepps vierjähriger Sohn Felix hatte als "Black River City Boy" einen Gastauftritt auf die Bühne.
In alte Zeiten zurückversetzt
Groß war die Wiedersehensfreude auch bei "Mustache Madness". "Es gab diese Momente, wo du auf einmal nicht mehr so richtig weißt, was du damals gespielt hast. Es sind ja doch schon ein paar Jahre her. Aber dann auf einmal geht die Hand automatisch auf den Ton und du denkst: ,Ja, natürlich. Genau so!'", lässt Mario Grosch die Proben Revue passieren.
"Man hat sich sehr in die alten Zeiten zurückversetzt gefühlt.""Black Petty" standen 2009 zuletzt in Original-Besetzung auf der Bühne. Gitarristin Sandra Schmelz und Frontfrau Madlen Wittmann hätten letztlich nur noch an Feinheiten gefeilt, um am Ende ihr "Best of Black Petty" auf die Bühne zu bringen.
Sandra Prockl und Anita Sturm standen bis vor einigen Jahren mit ihrer Band "Gung Fu" auf der Bühne und waren auch hinter den Kulissen des Vereins engagiert. Das Musikini-Jubiläum nutzten die beiden nun vor allem für eine ganz private "Reunion". Während Sandra am späteren Abend noch mit "Nightmare" zusammen auf der Bühne stand, nutzte Anita das Fest, um mit vielen Freunden und auch ehemaligen Bandkollegen in Erinnerungen zu schwelgen. Selbst sei sie nicht mehr als Bassistin aktiv.
Mathias George nahm sowohl mit "Lay-out" als auch mit "Runnin' Gun Blues" teil. Der erfahrene Musiker vollzog im Laufe des Abends mehrfache Wechsel und sei vor seinem Auftritt mit "Runnin' Gun Blues" angespannt gewesen. "Wir haben wieder Blut geleckt", freut sich der Musiker über die "Wiederbelebung". "Lay-out", so verriet er schon jetzt, wolle auf jeden Fall wieder Songs aufnehmen und sich wieder öfter treffen. "Runnin' Gun Blues" werde es vielleicht sogar das ein oder andere Mal live zu sehen geben. Federführend engagierte sich "George" zudem beim Zusammentragen der ehemaligen Musikini-Formationen.
"Nightmare"-Frontmann Klaus und seine Crew legten einen der humorvollsten und spontansten Auftritte des Open-Airs hin. In Einzel- und schließlich zwei Gesamtproben hätten sie sich auf den Abend vorbereitet, erzählt der Sänger. "Das sind alles Sachen, die Spaß machen und entsprechend schnell hat man sie auch wieder drauf."
Gemeinsam auf der Bühne
Die "Taschenrocker" standen nach sieben Jahren das erste Mal wieder gemeinsam auf einer Bühne. Die Proben im Vorfeld hätten sich besser angefühlt, als jemals zuvor, bilanziert Schlagzeuger "Purzel". "Wir wussten nicht, was uns erwarten würde. Menschlich war es wie früher und musikalisch besser. Denn wir haben uns ja alle weiterentwickelt." Thanni, zuständig für Bass und Saxophon, stand die Freude über den gelungenen Auftritt ins Gesicht geschrieben. "Das Wasserhaus ist halt einfach doch wie eine große Familie."
Auch für "The Diapers" war die Sache klar. Zuletzt standen sie 2009 beim letzten Fest im Kolpingheim gemeinsam auf der Bühne. Erst kurz vor dem Open-Air konnten sich die Bandkollegen zu Proben treffen, reiste doch einer ihrer Ehemaligen direkt aus Frankreich an.
Mit aktueller Arbeit zufrieden
Der einstige Vorsitzende Alexander Stolz, der vor, während und nach dem Einzug ins Wasserhaus die Geschicke der Musikini leitete, zeigte sich beeindruckt vom Fest. "Ich glaube, es sind alle Musikini-Generationen anwesend. Wahnsinn, wie viele Familien hier sind", so der heute dreifache Familienvater. Fast zehn Jahre stand er an der Spitze des Vereins. Mit noch nicht einmal 20 Jahren hatte er das Ruder übernommen. Grundsätzlich sei er mit der aktuellen Arbeit "sehr zufrieden". Selbstverständlich gebe es Dinge, die man selbst anders gemacht hätte. "Da braucht man eben die Coolness, um zu sagen: ,Lasst Sie mal machen!'"Nach wie vor mit viel Herzblut verfolgen Heide Gerlach-Hirt und Christof Hirt das Geschehen. Die erste Vorsitzende der Musikini und ihr einstiger Nachfolger freuen sich über die Entwicklung, die der Verein gemacht hat. Wechselhafte Phasen, Zeiten, in denen das Geld knapp wurde und auch Nachwuchssorgen - all das hätten sie in ihrer aktiven Zeit erlebt und später immer wieder beobachten können. Heide Gerlach-Hirt hat das Geburtstagsfest mit dem Kinderkisten-Team um eine Kaffee- und Kuchenbar bereichert. Ein "tränendes Auge" sei aber auch dabei. Nicht nur sie dürfte an diesem Tag an ihren vor einigen Jahren verstorbenen Mann Adrian gedacht haben, der sich in der Musikini engagiert hatte. Oder an den einstigen "Haus-und-Hof-Techniker" Stephan Meurer, der trotz erheblicher gesundheitlicher Einschränkungen eine weite Fahrt auf sich genommen hatte, um den Geburtstag mitzufeiern.
"Ich finde es super, wie alles gelaufen ist", so das Fazit von Gerlach-Hirt. Auch weiterhin sollte der Verein die jungen Leute einbinden. Sie rät dem aktuellen Vorstand, den Blick wieder mehr in Richtung der ansässigen Schulen zu richten. Nach Ansicht von Christof Hirt sollte auch das Thema "Vernetzung" wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden. "Ich finde es so geil, dass es die Musikinitiative gibt und dass sie weiterlebt", sagt Gründungsmitglied Mathias George. "Wer hätte das vor 30 Jahren gedacht." Nicole Oppelt
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