Ursula Müller-Ahammer wurde 1951 in München geboren, legte 1970 das Abitur ab, gefolgt vom I. und II. Staatsexamen für das Lehramt an Volksschulen. Ihrem Ziel Sonderschullehrerin zu werden, kam jedoch die "Liebe" in Form des damaligen Hammelburger Jurastudenten Gerhard Müller dazwischen, mit dem sie 1979 nach Hammelburg umzog. Zehn Jahre legte sie eine berufliche Pause ein, um sich Zeit für die Erziehung ihrer vier Kinder nehmen zu können, bevor sie schließlich 1990 an die damalige Alois-Lang-Sonderschule kam.
"Der Name Ursula Müller-Ahammer" sei für den Rektor Paul "ein Synonym für didaktische Kompetenz". Noch heute habe er "vor dem geistigen Auge", wie bei Unterrichtsbesuchen die Kinder und auch er selbst in bunte Lesewelten eintauchen durften. Ihr Anliegen seien "das Wecken der Lesemotivation" sowie "die Vermittlung von Lesekompetenzen" gewesen. Diese Leidenschaft zeige sich auch in ihrer Funktion als Lesebeauftragte im Landkreis, als Mitarbeiterin der Hammelburger Stadtbibliothek sowie als Rezensentin. Des weiteren zeichneten sie "fundiertes, fachliches und berufliches Wissen, didaktische Kreativität, Beratungskompetenz, schulpolitisches und christliches Engagement sowie Teamarbeit aus".
Der Schulleiter lobte auch ihr privates Engagement: Gründerin des "Freundeskreis Asyl", Initiatorin des "Spielkreises Mutter und Kind", Gründerin des Vereins "Arbeiten und Lernen", zwölf Jahre Kirchenvorstand, zwölf Jahre SPD-Stadträtin. An all diese Fähigkeiten erinnerte das Lehrerkollegium in einer beeindruckenden Verabschiedungsfeier mit originellen Ideen. So gab es ein Rätsel als Symbol für ihren Einsatz für gesunde Ernährung, die Lehrer führten das Märchen "Aschenputtel" auf, und die ehemaligen Schüler "entführten" sie mit einem umgeschriebenen Kasperltheaterstück, mit dem Müller-Ahammer immer die Schulanfänger begrüßte.