Das Thema Digitalisierung beschäftigt unsere Wirtschaft und auch alle Ebenen der kommunalen Verwaltung. Während auf Landkreis-, Bezirks und Landesebene die Entwicklung in diesem Bereich Fortschritte macht, sind kleine Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften technisch und personell überfordert, um sich diesem Thema zu stellen. Es besteht hier ein erheblicher Nachholbedarf, um die über Jahrzehnte angesammelten Akten entsprechend den aktuellen Anforderungen zu behandeln und zu archivieren.
Im Rahmen der „Allianz Fränkisches Saaletal“ haben neun Kommunen eine gemeinsame Lösung gesucht und eine interkommunale Archiv- und Registraturkraft eingestellt, die diese Aufgabe umsetzen soll. Der Ramsthaler Gemeinderat ließ sich von Anastasia Schoch, die die Aufgabe seit rund zwei Jahren wahrnimmt, über deren Aufgabe, Vorgehensweise und den aktuellen Bearbeitungsstand unterrichten.
Sichten, entscheiden, digitalisieren
Die Archivarin erklärte, dass die archivarische Bearbeitung der kommunalen Unterlagen eine gesetzliche Verpflichtung sei, die seit 1989 bestehe. Es gälte Rückstände von 40 bis 50 Jahren in den Gemeinden aufzuarbeiten. Allein aus den Jahren 1978 bis 2008 befänden sich in der Verwaltungsgemeinschaft rund 20 laufende Meter an Akten , die zu bearbeiten seien. Im Ramsthaler Gemeindearchiv finden sich weitere sechs Meter Akten .
Die Archivarin hat nun die Aufgabe, diese Akten zu sichten und gemäß den gesetzlichen Vorgaben Entscheidungen zu treffen, welche Akten aufbewahrt und welche vernichtet werden können. Die verbliebenen Akten sollen dann nach vorgegebenen System geordnet und anschließend digitalisiert werden.
Individuelle Schwerpunkte nach Struktur der Gemeinde sind dabei zu berücksichtigen. Nach erfolgter Digitalisierung werden die Dokumente in eine Datenbank eingestellt, zu der Berechtigte Zugang erhalten können.
Damit die Mitarbeiter der Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften den Anforderungen gerecht werden können, bietet die Archivarin Schulungen an.
Auf die Frage nach dem zeitlichen Rahmen der Umsetzung geht sie von 15 bis 20 Jahren aus. Bayern liege im Bereich der Archivierung hinter den anderen Bundesländern.
Mehrheit gegen neuen Supermarkt
Die Stadt Bad Kissingen legte eine Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans für das „Sondergebiet Lebensmittelvollsortimenter“ vor. Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Zaak an der Würzburger Straße will sich ein Supermarkt ansiedeln. Gemeinderat Klaus Kemmer spricht sich gegen den Plan aus, da ein Kaufkraftabfluss bei den Nahversorgern im Umland zu erwarten sei. Die Einwohnerzahl in Bad Kissingen werde nach Prognosen zurückgehen und somit sei kein Bedarf eines weiteren Marktes erkennbar.
Nach kurzer Diskussion sprach sich der Gemeinderat mit deutlicher Mehrheit gegen den vorgelegten Plan aus. „Wir unterstützen unsere Nahversorger auch im Hinblick auf den fehlenden ÖPNV“, argumentiert das Gremium.
Zu wenig Interesse an Nahwärme
Gemeinderat Roland Herterich stellte das Ergebnis einer Bürgerumfrage zum Thema Nahwärme vor. Alle Hausbesitzer in Ramsthal waren aufgefordert worden zu diesem Thema Stellung zu beziehen. „Es besteht für den Gesamtort kein Bedarf“, stellte Herterich nach Auswertung der Rückläufe fest, wobei er keine Antwort auch als Desinteresse an einer Nahwärmeversorgung wertete.
Im Gebiet der möglichen Straßensanierung Siedlung/Leo-Günder-Str. zeigten rund 50 Prozent der Befragten Interesse an dem Thema. Im persönlichen Gespräch hätten viele Betroffene eine Infoveranstaltung gefordert. Bürgermeister Rainer Morper will nun zwei mögliche Betreiberunternehmen kontaktieren, die im Rahmen einer Bürgerversammlung weitergehende Informationen geben sollen.
Punkt für Punkt aus der Gemeinderatssitzung
Verkehrssicherheit Bei einem Ortstermin an der Hauptstraße wurde mit der Straßenverkehrsbehörde und der Polizei eine Lösung gesucht, die Sicherheit der Fußgänger auf Höhe der Kaffeerösterei „Maya Coffee“, zu verbessern. Als Lösung entschied man sich für drei rot-weiße Pfosten, die auf dem Gehweg montiert werden sollen. Ebenso wurde eine Lösung gesucht, bei Festveranstaltungen im Bereich der unteren Hauptstraße die Durchfahrt von Feuerwehr und Rettungsfahrzeugen zu gewährleisten. Hier soll zukünftig ein zeitlich begrenztes einseitiges Halteverbot erlassen werden. Die Gemeindearbeiter würden dann die entsprechenden Schilder aufstellen.
Wer macht’s? „Mulchen ist unökologisch und eine Vergewaltigung der Natur“, meinte Roland Herterich, als es um die Ersatzbeschaffung eines Mulchgerätes für den Bauhof ging. Das alte Gerät darf aus versicherungsrechtlichen Gründen nicht mehr genutzt werden. Eine Neuanschaffung würde zwischen 7000 und 14.000 Euro kosten. Alternativ könnten die Arbeiten auf Stundenbasis durch einen Landwirt durchgeführt werden, was in Anbetracht der Personal- und Reparaturkosten die günstigere Lösung zu sein schien. Gemeinderat Stefan Sixt sprach sich in seiner Funktion als Gemeindearbeiter für die Anschaffung eines eigenen Geräts aus, um flexibler zu sein. Der Rat beschloss dem Landwirt die Aufgabe zu übertragen und Erfahrungen zu sammeln.
Weinfest Der Gemeinderat stimmt der vom Weinbauverein beantragten Verkehrsregelung beim Weinfest am Dorfplatz am 11. und 12. Mai zu. Da die Hauptstraße gesperrt wird, wird der Verkehr Richtung Ebenhausen durch die Leo-Günder-Straße und Richtung Euerdorf durch die Siedlung geleitet.
Startschuss Die lange geplante Sanierung der Betonstraße Reichlersweg beginnt am Donnerstag, 2. Mai. Während der Baumaßnahme kommt es zu Sperrungen verschiedener Abschnitte.
Bedarf prüfen Stefan Sixt hält es für erforderlich neue Urnengräber auf dem Friedhof anzulegen und sieht auch bei der Urnenwand zusätzlichen Bedarf. Im Rahmen eines Ortstermins wird sich der Gemeinderat mit dem weiteren Vorgehen befassen.
Beschluss Der Kleintierzuchtverein Oerlenbach und Umgebung will in der Turnhalle einen internen Studientag (übliche Hallenmiete) und eine öffentliche Rassegeflügelschau (mietfrei) durchführen.