80 Prozent der für die neue Ortsumgehung benötigten Ackerflächen hat der Kreis von den Landwirten schon erworben. Die technische Vorprüfung für die Trasse ist gemacht, die Pläne stehen. Doch jetzt soll die KG 43 erst mal zur Staatsstraße aufgestuft werden, die Vorgespräche laufen. Denn für eine Staatsstraße gibt es aus dem Sonderbaulastprogramm 80 Prozent Fördermittel, sagt Landrat Thomas Bold. Sind die Zuschüsse für das Sechs-Millionen-Euro-Projekt bewilligt, wird man die restlichen Grundstücke kaufen und schließlich die Arbeiten ausschreiben.
Als die Pläne für die Ortsumgehung im Oktober 2012 im Wirtschaftsausschuss auf den Tisch kamen, hoffte man, bereits 2013 mit dem Bau beginnen zu können. Daraus wird nun nichts. Jürgen Dobler, Leiter der Tiefbauabteilung, hofft auf 2014, so dass die Straße vielleicht schon 2015 befahrbar ist. Die neue KG 43 soll ab der früheren B 19 nördlich von Eltingshausen im Bogen durch die Flur führen und am Umspannwerk in die B 286 münden. Sowohl an der B 19 als am Umspannwerk werden je ein Kreisel gebaut, um den Verkehr sicher zu lenken.
Eigentlich sollte eine neue B 286 die lang ersehnte Verkehrsentlastung für Eltingshausen bringen. Doch ob diese Bundesstraße jemals gebaut wird, wird immer fraglicher. Fachleute schätzen die Chancen auf einen Neubau äußerst schlecht ein, denn in den nächsten Bundesverkehrswegeplan 2015 wird die B 286 wohl nicht mehr als „vordringliche Planung“ aufgenommen werden.
Der Kreis sah sich im Zugzwang, denn die vom Verkehr ohnehin gebeutelte KG 43 wurde in jüngster Zeit noch mehr verschlissen, weil alle Lkw, die von der Größe her nicht mehr durch die Bahnunterführung bei Oerlenbach passen, den Weg von der Autobahn her über Eltingshausen nehmen. Hinzu kam, dass die Ortsdurchfahrt Oerlenbach ausgebaut wurde und sich nun zusätzlicher Verkehr über Eltingshausen ergoss. So wälzte sich auch der Schwerlastverkehr von der Autobahn zur Deponie Wirmsthal und von dort zum Müllheizkraftwerk Schweinfurt geraume Zeit über die KG 43. An der Verkehrsbelastung hat sich nicht viel geändert, sagt Dobler. Im Oktober 2012 hatte er nämlich von 3000 Fahrzeugen und 214 Lkw gesprochen, die sich über die Straße fortbewegen.
Ausgebaut wird nun ein Straßenabschnitt von 2,3 Kilometern. Dazu rechnen muss man nach Doblers Angaben auch noch 150 Meter neue Wirtschaftswege sowie die Anschlüsse zum Gewerbegebiet und den beiden Kreiseln. Der Tiefbauleiter wies auch auf den Lärmschutzwall hin, der dort angelegt wird, wo möglicherweise Verkehrsgeräusche an die Wohnbebauung herangetragen werden. Zwischen Straße und Dorf liegen mehrere hundert Meter, lediglich in Nähe des Umspannwerks beträgt die Entfernung etwa 200 Meter. In den Kreishaushalt wurden für die Maßnahme Eigenmittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro eingestellt.